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SUIZIDALITÄT VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

Vom 15. September bis 17. September 2020 fand erneut ein Seminar statt, das sich mit der

SUIZIDALITÄT VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

beschäftigte.

Jedes Jahr verlieren wir in Deutschland fast 600 junge Menschen durch Selbsttötung. Suizid und Suizidversuche sind keine Probleme von Randgruppen, sie sind alltäglich. Bei Jugendlichen ist Selbsttötung die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen. Jede/r Suizidtote hinterlässt durchschnittlich ca. sechs nahestehende Personen, die kaum wissen, wie sie weiterleben können

Es ist davon auszugehen, dass es in nahezu jeder Klasse Schüler und Schülerinnen mit Gedanken gibt wie: „Ich kann nicht mehr“, „Ich hasse mein Leben“ oder „Ohne mich ginge es allen besser“. Schätzungen gehen davon aus, dass 12.000 bis 18.000 junge Menschen unter 25 Jahren einen oder mehrere Suizidversuche unternehmen. In keiner anderen Altersgruppe gibt es so viele Suizidversuche. Sehr viele bleiben unerkannt, und der damit gesendete Hilferuf bleibt ungehört

Lehrerinnen und Lehrer, Verantwortliche in derSozialarbeit, Seelsorge und Familienbildung stehen vor der Herausforderung, angemessen zu reagieren. Sie sollen Warnsignale und Alarmzeichen erkennen, selber Hilfe anbieten, Hilfsangebote vermitteln und bei akuter Suizidgefahr angemessen handeln. Nach einem Suizidversuch oder Suizid gilt es, Betroffene zu begleiten.

Viele Fragen kommen auf:

– Wie kann es dazu kommen, dass junge Menschen keinen anderen Ausweg mehr sehen als den eigenen Tod?
– Welche möglichen Anzeichen gibt es für Suizidalität?
– Können Gespräche wirklich Leben retten?
– Wie erkenne ich meine eigenen Grenzen?
– Wie kann ich mich schützen?
– Wie verhalte ich mich bei akuter Suizidgefahr?
– Wann sind andere Fachleute gefragt?
– Welche Hilfsangebote gibt es?
– Wie organisiert man Hilfen?
– Wie kann der Übergang aus der Therapie in die Schule gelingen?
– Wie kann man präventiv im Unterricht arbeiten?
– Welche weiteren Präventionsmöglichkeiten gibt es?

Pädagogen und Pädagoginnen sind in dieser Situation gefordert:
Auf welche individuellen Ressourcen kann zurückgegriffen werden, und wie kann die Schulgemeinschaft unterstützend
wirken?

Diese Fragen standen im Zentrum des diesjährigen Seminars.


VORURTEILE

„Wer einmal versucht hat sich umzubringen, versucht es kein zweites Mal.“

Falsch, wer schon einen Versuch hinter sich hat, ist in besonderer Gefahr, es noch einmal zu probieren.

„Jemanden auf das Thema Suizid anzusprechen, bringt die Person erst recht auf die Idee.“

Falsch, denn wer gefährdet ist, wird meist froh darüber sein, dass er/sie angesprochen wird.


Referenten
– Maria Oldenburg, Bad Salzuflen: Lehrerin an der Schule im Klinikum
– Dr. Silja Burghaus, Bielefeld: Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
– Torsten Mix, Bad Salzuflen: Dipl.-Sozialarbeiter, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
– Dagmar Feldmann, Die Hegge

Ein gutes Team von Referierenden

Suizidalität aus medizinischer Sicht

Das Leben in der Klinik aus Sicht des Sozialarbeiters

Freiluftunterricht in Coronazeiten

Prävention heißt Selbstsicherheit stärken

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