SCHÖNE RÄUME, BÖSE RÄUME
Hinweis zur Corona-Pandemie:
Es gilt das jeweils aktuelle Hygienekonzept der Hegge.
Wir laden vom 13. bis 15. Mai 2022 freundlich ein zu unserer Tagung für bildende Künstler, diesmal zu dem Thema:
SCHÖNE RÄUME – BÖSE RÄUME
Wie wirken Räume auf Menschen?
Über die Qualität von Räumen wird seit jeher nicht nur in formal-ästhetischen und atmosphärischen Begriffen geurteilt, sondern auch in philosophischen und moralischen Kategorien. Dabei kann der Raum, wie zum Beispiel der Naturraum, als eine Art Urschrecken erscheinen – in Sturm, Erdbeben, Vulkanausbrüchen. Künstliche Räume (Haus, Tempel, Straße, Platz, Stadt) werden im Gegenzug mit der Qualität des Wohnlichen, Schützenden und Bergenden belegt. Von Menschen gemachte Räume haben stets eine politische und eine soziale Dimension.
Beispiele dafür sind die typischen Großwohnsiedlungen der Moderne, die sich als Brutstätten sozialer Konflikte erwiesen haben, ebenso wie faschistische und stalinistische Monumentalarchitektur, in denen sich das Ängstigungspotenzial von Räumen entfaltet. Eine gewisse „Aufladung“ kann in allen Epochen auch zum Faszinosum sakraler Räume gehören, die „Ehrfurcht“ erzeugen.
In den Diskussionen um den liturgischen Raum geht es oft nicht um Raum und seine Qualitäten und wie diese auf Liturgie durchschlagen, sondern um die Innenbefindlichkeit derer, die sich darin – als Nutzer und Betrachter – aufhalten und versammeln.
Jenseits dieser Verengung wollen die Referate und Diskussionen der diesjährigen Künstlertagung nach Raumqualitäten fragen, die mehr mit Realitäten als mit Wünschen zu tun haben.
UNSERE REFERENTIN UND REFERENTEN:
C h r i s t i a n B a n a s i k , Komponist (Düsseldorf)
Jg. 1963, Komponist und Dozent; studierte Komposition und Live-Elektronik in Düsseldorf, Köln und Frankfurt/Main. Er unterrichtet Audiovisuelles Design (Medienkomposition / Sound) an der Hochschule Düsseldorf / Peter Behrens School of Arts. Mitglied des Instituts Bild.Medien an der HSD (künstlerisch-wissenschaftliche Erforschung und Gestaltung interaktiver Kommunikation). Neben live-elektronischen Kompositionen, Kammermusik und Musiktheater produziert Banasik auch computergestützte fixed media Werke, Hörspiele, Videoinstallationen und Filmmusiken. Seine Werke werden regelmäßig bei internationalen Festivals aufgeführt und bei zahlreichen europäischen Radiostationen gesendet.
B e r n d H e n d i g k , Polizeidirektor (Münster)
Polizeidirektor im Hochschuldienst und Leiter (komm.) des Fachbereichs „Polizeiliches Krisenmanagement“ an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup. Seit 1990 besetzte er verschiedene Führungspositionen innerhalb der Polizei NRW, bis er 2016 zur Universität wechselte. Schwerpunkte sind neben dem Masterstudiengang die Fortbildung und die Forschung.
U w e K i r s t , Architekt (Dresden)
Dipl.-Ing., M.Sc., studierte Architektur, Regionalplanung, Medienkunst und Medienarchitektur in Dresden, Weimar und Karlskrona (Schweden). Als Architekt, Projektentwickler und Hochschuldozent forscht und lehrt er an der TU Dresden Entwerfen und Konstruieren mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit.
F r i e d e r i k e v o n R a u c h , Fotografin (Berlin)
Jg. 1967, arbeitet als bildende Künstlerin in Berlin. Nach einer Ausbildung zur Silberschmiedin studierte sie Industriedesign an der Universität der Künste in Berlin.
Ausgehend von einer genauen Material- und Formkenntnis setzt sie sich fotografisch mit Architektur, Raum und Atmosphäre auseinander, die sie präzise beobachtet und festhält. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch große Zurückhaltung, starke Reduktion und die Konzentration auf das Licht als bildgebendes Gestaltungselement aus.
H o l g e r B r ü l l s , Halle (Saale),
Jg. 1962, Kunsthistoriker, Dr. phil., Denkmalpfleger und Kurator, wird die Gespräche leiten.
Auszug aus dem TAGUNGSPROGRAMM:
FREITAG, 13. Mai 2022
15.30 h Beginn mit Stehkaffee und Aufhängen bzw. Aufstellen mitgebrachter Arbeiten
Begrüßung und Einführung durch Dorothee M a n n , Die Hegge
C h r i s t i a n B a n a s i k :
DIE PHÄNOMENOLOGIE DES RAUMES ALS KLANGERLEBNIS
SAMSTAG, 14. Mai 2022
F r i e d e r i k e v o n R a u c h :
RAUM SEHEN, RAUM ERFAHREN
Atmosphärische Dimensionen der Fotografie von gebauten Räumen
Vorstellung eigener Arbeiten
B e r n d H e n d i g k :
SICHERE RÄUME – GIBT ES NICHT!
Gemeinsamer Rundgang: Betrachtung der mitgebrachten
und ausgestellten Kunstwerke
SONNTAG, 15. Mai 2022
Dipl.-Ing., M.Sc. U w e K i r s t :
ENTWERFEN, PLANEN, BAUEN
Designbuild-Projekt – Die mobile Kapelle
Schlussgespräch und Tagungsreflexion
Die Gespräche moderiert Dr. Holger Brülls, Halle (Saale)
TAGUNGSBEGINN: Freitag, 13. Mai 2022, 15.30 Uhr
TAGUNGSENDE: Sonntag, 15. Mai 2022, 15.30 Uhr
TAGUNGSLEITUNG: Dorothee Mann, Die Hegge