RESILIENZ: Was uns trägt, wovon wir leben – abgesagt!
Das Seminar findet statt unter Beachtung sämtlicher Regelungen und Maßnahmen zur Infektionsvermeidung
Wir laden vom 6. bis 8. November 2020 freundlich ein zur 100. medizinethischen Tagung der Hegge.
Die Tagung steht unter dem Thema:
RESILIENZ: WAS UNS TRÄGT, WOVON WIR LEBEN
In den 99 bisherigen Tagungen haben wir uns damit beschäftigt, wie wir Ärzte uns klüger, wissender, empathischer, richtiger verhalten können, um unseren Patienten besser zu helfen und ihnen näher zu sein. In der 100. Tagung soll es darum gehen, was eigentlich uns Ärzte trägt, was uns gut tut, woraus wir Kraft schöpfen können im Arbeitsalltag, im kollegialen Austausch, in der Familie, in unserer religiösen und spirituellen Verwurzelung. Die aktuelle Herausforderung durch Covid 19 konfrontiert uns auf bislang unbekannte Weise mit der eigenen Gefährdung und führt zu Unsicherheit. Gerade hier ist das Immunsystem der Seele gefragt, das wir Resilienz nennen. Bei unserer Tagung wollen wir den Faktoren und Mechanismen der Resilienz auf die Spur kommen und zugleich danach fragen, wie resiliente Schutzfaktoren in der ärztlichen Praxis Anwendung finden und gestärkt werden können.
UNSERE REFERENTEN:
ULLRICH AUFFENBERG, Msgr., war viele Jahre in der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung und der Pfarrseelsorge des Erzbistums Paderborn tätig. Von 2004 bis 2019 befähigte er Mitarbeitende in Hospizen, Altenhilfe-, Behinderten- und Jugendhilfeeinrichtungen zur Seelsorge. Von 2010 bis 2019 Referent für religiös-seelsorgliche Bildung des Diözesancaritasverbandes Paderborn. Auch im Ruhestand wird er von diesen Einrichtungen angefragt und arbeitet in der Gemeindeseelsorge im pastoralen Raum Büren mit.
KLAUS BERGDOLT, Dr. med., Dr. phil., Univ. Prof. em.,
Studium der Humanmedizin in Tübingen, Wien und Heidelberg, 1975 Promotion in Heidelberg, 1981 Facharztprüfung als Augenarzt; Studium der Geschichte, Kunstgeschichte, christlichen Archäologie und Religionswissenschaften in Heidelberg und Florenz (DAAD-Stipendium);1989 Habilitation in Medizingeschichte in Würzburg; 1990-1995 Direktor des Deutschen Studienzentrums in Venedig; 1995-2014 Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Universität zu Köln; zahlreiche Publikationen und Mitgliedschaften, u.a. seit 1996 Ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.
MATTHIAS BECK, Univ. Prof. Dr. med. Dr. theol. Mag. pharm.,
Studium der Pharmazie in Münster, Studium der Humanmedizin in Münster und München, jeweils Abschluss mit Staatsexamen und Approbation; 1988 Promotion zum Dr. med., Studium der Philosophie und Theologie in München; 1999 Promotion zum Dr. theol., Titel der Arbeit: Seele und Krankheit. Krankheit im Spannungsfeld zwischen psychosomatischer Medizin und theologischer Anthropologie. Forschungsaufenthalte in Indien und USA. 2007 Habilitation im Fach Moraltheologie mit Schwerpunkt Medizinethik, seit 2007 außerordentlicher Universitäts-Professor für Moraltheologie/Schwerpunkt Medizinethik an der Universität Wien.
THOMAS RIGOTTI, Prof. Dr. rer.nat., studierte Psychologie an der Universität Leipzig, an der er auch promovierte. Seit 2013 ist er Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Leibniz-Institut für Resilienzforschung leitet er die Arbeitsgruppe „Resilienz im Arbeitskontext“. Er beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Arbeit und Gesundheit in einer dynamischen und flexiblen Arbeitswelt. Resilienz betrachtet er dabei als Zusammenspiel individueller Faktoren und Umweltfaktoren.
KLAUS ZERRES, Dr. med., Prof. em., war bis zu seiner Emeritierung Direktor des Institutes für Humangenetik der RWTH Aachen. Er war u.a. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik e.V. und ist Vorsitzender der Präimplantationsdiagnostik-Ethikkommission Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung für das behinderte Kind. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt sind klinisch-genetische und ethische Fragestellungen der medizinischen Genetik.
GESPRÄCHSLEITUNG: Dr. med. ULLI POLENZ, Paderborn
TAGUNGSLEITUNG: Lic. theol. DOROTHEE MANN, Die Hegge
Die Veranstaltung ist im Rahmen der Zertifizierung der ärztlichen Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe mit 19 Punkten (Kategorie: A) anrechenbar. Zur Weiterleitung der Punkte an den elektronischen Informationsverteiler bringen Sie bitte Ihre einheitliche Fortbildungsnummer bzw. ein Barcode-Etikett mit.
AUSZUG AUS DEM TAGUNGSPROGRAMM
FREITAG, 6. November 2020
Anreise bis 18.00 h
Beginn mit Abendessen
Begrüßung und Einführung durch Lic. Theol. Dorothee M a n n , Die Hegge
Prof. Dr. rer.nat. Thomas R i g o t t i ,Leibniz-Institut für Resilienzforschung, Mainz:
IM ARBEITSALLTAG HINDERNISSE ÜBERWINDEN UND HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN
SAMSTAG, 7. November 2020
Prof. Dr. med. Dr. theol. Mag. pharm. Matthias B e c k , Wien:
WAS MUSS EINE RELIGION LEISTEN, DAMIT SIE RESILIENZSTEIGERND IST ?
Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus B e r g d o l t , Köln:
KEINE ZEIT FÜR REFLEXION? Stress und Beschleunigung im ärztlichen Alltag
Prof. Dr. med. Klaus Z e r r e s , Aachen:
EPIGENETIK UND RESILIENZ – WAS MACHT DIE UMWELT MIT UNSEREN GENEN?
SONNTAG, 8. November 2020
Msgr. Ullrich A u f f e n b e r g , Büren:
RELIGION UND SPIRITUALITÄT:
Wurzeln, die mich tragen, auch in Krisen und Krankheiten?
Tagungsreflexion und Schlussgespräch
15.30 h Tagungsende
Der besondere Charakter dieser Tagung liegt neben der Wissensvermittlung insbesondere darin, dass die Teilnehmer verschiedener Generationen – seien sie Studierende, praktizierende Ärzte oder solche im Ruhestand – über Grundfragen der Ethik, des beruflichen Selbstverständnisses u.a. vertrauensvoll miteinander ins Gespräch kommen. Darüber hinaus bieten das Haus und seine Umgebung die Möglichkeit zur Einkehr und zum persönlichem Austausch des Gehörten.