Veranstaltung war am: 16.01.2024 15:00 - 28.01.2024 14:00


Rückblick zur Oasenzeit

Unsere Oasenzeit 2024 unter dem Leitwort: „Verzicht nimmt nicht, Verzicht gibt…“

„Ich fühle mich rundum erneuert und erfrischt…, als hätte ich bei mir die Reset-Taste gefunden und gedrückt, einen Neustart erlebt…“, so lautete nur eine Stimme beim Schlussgespräch unseres diesjährigen Fastenkurses, der Oasenzeit der HEGGE 2024.

Viel Erstaunen über außergewöhnlich gute Erfahrungen mit dem 12-tägigen Fasten wurde hier zum Ausdruck gebracht, Dankbarkeit für das Geschenk einer harmonischen, ernsthaften und zugleich sehr fröhlichen  Gemeinschaft und die Erfahrung einer ungewöhnlichen Auszeit: 12 Tage ohne feste Nahrung, jedoch das Angebot vielfältiger geistiger Nahrung, viel Bewegung und ärztliche Begleitung, eingebettet in den klösterlichen Rhythmus des „ora et labora“.

Der gemeinsame Tag begann in der Frühe um 7.00 Uhr mit einer wohltuenden Morgengymnastik, angeleitet von Dorothea Specht, gefolgt von einem umfangreichen Teeangebot als Morgentrunk, Salzen oder Säften zum Abführen, bei Bedarf Kaffee. Danach war täglich Verfügungszeit zum Wandern, zum Arztbesuch bei Dr. Gerda Bär oder Dr. Beatrix Oehm oder Ruhezeit; wer mochte, konnte sich ab 11.00 Uhr in einem der Vortragsräume einfinden zum täglichen, sehr vielfältigen, aktuellen und substantiellen Programmangebot.

Was fand man in diesem Jahr auf dem Programm? Spirituell-existentielle Themen wie „Was wir gewinnen, wenn wir älter werden“ oder „Trösten und getröstet werden“ bot Msgr. Ulli Auffenberg an; Dr. Anna Ulrich gab eine theologische Hinführung zum Buch Tobit; an einem anderen Tag stellte sie Geschwister in der Bibel vor. Politische Themen waren in diesem Jahr „Europa – eine Idee, die uns wenig nimmt, aber viel gibt“, vertreten von Dagmar Feldmann, „Antijüdische Stereotype und Ressentiments in christlich geprägter Öffentlichkeit“ hatte Damian Lazarek entdeckt und erarbeitet, „Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten“ entlarvt Dr. Sandra Legge und stellte sie zur Diskussion. Im Bereich Literatur, Kunst und Geschichte gab es eine Einheit von Matthias Cramer zur Epoche der „Romantik“ sowie eine Bücherschau zu Neuerscheinungen des Jahres 2023 durch Heike Flegel. Dr. Gerda Bär brachte einen Reisebericht der Libanon-Reise mit, die sie im Herbst mit der HEGGE-Gruppe erlebt hatte. Neben diesen freien Angeboten gab es die medizinischen Vorträge durch Dr. Gerda Bär und Dr. Beatrix Oehm. Sie sind für Fasterinnen und Faster wichtig, um zu verstehen, was sich bei ihnen im Körper durch das Fasten tut, was sich verändert, was das Fasten auslöst, nicht zuletzt, auf welche Regeln beim Fasten geachtet werden muss, damit es wirklich gut tut. Entscheidend ist nach 10 Tagen Vollfasten das richtige Fastenbrechen, die geordnete, bestimmten Regeln folgende Nahrungszufuhr, denn „Fasten kann jeder Narr, Fasten brechen nur ein Weiser“ (B. Shaw).

Die Fastentage auf der HEGGE waren geprägt von einer festen, wohltuenden Tagesstruktur, mit Morgen- und Abendgebet, mit regelmäßigen Treffen zum Morgentrunk, Mittagstrunk, Nachmittagstrunk, Abendtrunk. Dazwischen Zeiten zum Ruhen und zum Wandern, zum Gespräch und zum Schweigen. Am Abend das Angebot von meditativem Tanz durch Dorothea Specht.

Und wie gut nach 10 Tagen Vollfasten der erste Bratapfel schmeckt, das erste Stück selbstgebackene Vollkornbrot, die ersten gedünsteten Möhren und die Kartoffel – all das kann nur der und nur die ermessen, die dabei war!

Die letzten 2 Tage der Oasenzeit waren Aufbautage, in denen richtige, gesunde Ernährung, genossen, eingeübt und das Leben in allen seinen Dimensionen ausgekostet und gefeiert wurden.