Religion, Kunst und Kitsch – ein natürliches Dreiecksverhältnis?
Vom 5. bis 7. Mai 2017 fand die jährliche
BEGEGNUNG BILDENDER KÜNSTLER,
statt, diesmal unter dem Thema:
RELIGION, KITSCH UND KUNST – ein natürliches Dreiecksverhältnis?
Einiges spricht dafür, dass Religion und Kitsch in einem ebenso engen, geradezu natürlichen Verhältnis stehen wie Religion und Kunst. Und erfahrungsgemäß sind enge Beziehungen häufig besonders konfliktträchtig. Wie dem auch sei: Religion, Kitsch und Kunst handeln von Dingen und Vorstellungen, die dem Menschen außerordentlich wichtig und nahe sind. Stets rührt die Diskussion um Kitsch, Religion und Kunst an empfindliche Stellen unseres Bewusstseins – wenn etwa große Gefühle und Inhalte zu minderwertigen Formen finden. Allerdings ist die intelligente Verwendung abgegriffener, trivialer oder abgeschmackter Themen, Formen und Ausdrucksweisen in der Kunst spätestens seit DADA, Pop Art und Post-moderne gängige Strategie. Und es geht dabei um mehr als nur um oberflächliche Provokation. Außerdem hat Kitsch erwiesenermaßen Breitenwirkung und vermag immer wieder erfolgreich als Spielart „populärer Ästhetik“ aufzutrumpfen. Die Künstlertagung kreiste den modernen Kitschbegriff aus kunsthistorischer, theologisch-philosophischer und selbstverständlich auch aus praktisch-künstlerischer Perspektive ein.
Vielleicht ist „Kitsch“ mehr als nur ein ästhetisch-moralischer Kampf- und Ausgrenzungsbegriff – und die Künste können von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit diesem breitgestreuten kulturellen und religiösen Phänomen profitieren.




























Frau Dorothee eröffnet die Tagung
Jutta Koch vor ihrem Werk
Kinderbilder von Justyna Koeke
Justyna Koeke
Intensive Gespräche
Gespanntes Lauschen
Dr. Iris Gniosdorsch
Referentin Dr. Iris Gniosdorsch
Die Tagung war ausgebucht
Die Künstlerin Justyna Koeke
Der Künstler Gerlach Bente
Blick ins Plenum
Bildhauer H. Stiene erläutert sein Werk
Austausch in der Frühlingssonne
Austausch auf der Terrasse
Alexander Roschke erläutert sein Werk
Künsterlin M.-Luise Dähne
Verschiedene Generationen waren vertreten
Rundgang durch die mitgebrachten Werke
Rundgang durch die Ausstellung
Prof. Schwab beim Vortrag I
Prof. Dr. Hans-Rüdiger Schwab
Prof. Genz sprach darüber, wie wir emotionale Zugänglichkeit bewerten
Prof. Dr. Julia Genz
Performance von Justyna Koeke
Pausengespräche
Pausengespräch
Pause
Unsere Referenten:
Prof. Dr. Julia Genz, Tübingen, studierte neuere deutsche Literatur, Rhetorik und Italienisch in Tübingen und Pisa . Habilitation zum Thema “Diskurse der Wertung. Banalität, Trivialität, Kitsch” (Tübingen 2009), Vertretungsprofessuren an den Universitäten in Essen-Duisburg und Köln; derzeit Lehrstuhlvertretung für Literaturwissenschaft an der Universität Witten/Herdecke.
Justyna Koeke, Ludwigsburg, Jg. 1976; die Künstlerin arbeitet vorwiegend performativ im öffentlichen Raum. Sie entwickelt tragbare Skulpturen und Kollektionen. Sie nutzt die Verkleidung als Kommunikationsmittel mit der Gesellschaft, den Körper als laufende Skulptur– als Träger des künstlerischen Inhaltes.
Dr. phil. habil. Iris G n i o s d o r s c h , Frankfurt am Main; sie hat sich intensiv mit Philosophie, Theologie und Kunst auseinandergesetzt, sowie zahlreiche Ausstellungen kuratiert.
Prof. Dr. phil. Hans-Rüdiger Schwab, Münster, Jg. 1955, war Dramaturg am Schauspielhaus Zürich und Leiter der Redaktion »Kunst und Literatur« beim Bayerischen Fernsehen. Seit 1996 ist er Professor für Ästhetik und Kommunikation an der Kath. Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abt. Münster.
Dr. Holger Brülls, Halle (Saale), Jg. 1962, Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Kurator, wird die Gespräche leiten.
Tagungsleitung: Dorothee Mann, Dr. Anna Ulrich
Die Teilnehmenden waren wieder eingeladen, eine bis drei ihrer Arbeiten während der Tagung auszustellen.
Ein GEMEINSAMER RUNDGANG DURCH DIE AUSSTELLUNG MITGEBRACHTER ARBEITEN war Teil des Programms am Samstagabend.
Auszug aus dem Tagungsprogramm:
Freitag, 5. Mai 2017
15.30 h Beginn mit Stehkaffee
Begrüßung und Einführung durch Dorothee M a n n , Die Hegge
Aufhängen bzw. Aufstellen mitgebrachter Arbeiten
Samstag, 6. Mai 2017
Justyna K o e k e , Ludwigsburg:
ZU VIEL IST NICHT GENUG – DIE KITSCHFALLE
Beispiele eigener Arbeit
Dr. phil. habil. Iris G n i o s d o r s c h, Frankfurt am Main
KITSCH ODER KUNST – was ist was? Und warum eigentlich?
Gemeinsamer Rundgang: Betrachtung der mitgebrachten und ausgestellten Kunstwerke
Diskussion der Themen des Tages
Sonntag, 7. Mai 2017
Prof. Dr. Hans-Rüdiger S c h w a b , Münster:
UNECHTE FRÖMMIGKEIT ?
Zum Verhältnis von Kitsch und Religion
Einladung zum Schlussgespräch