MODERNE MEDIZIN UND DER TOD – EIN DILEMMA?
Wir laden vom 24. bis 26. November 2023 (Fr-So) freundlich ein zu unserer
102. Medizinethischen Tagung. Sie steht unter dem Thema:
MODERNE MEDIZIN UND DER TOD – EIN DILEMMA?
Medizinische, philosophische und ethische Rückfragen
“Es gibt erstaunlich viele Berührungspunkte zwischen der heutigen Medizin und dem Tod: Ärzte versuchen ihn zu definieren oder wenigstens zu beschreiben; sie ringen um sichere Anzeichen dafür. dass er bevorsteht oder eingetreten ist. Mediziner nehmen ferner angesichts des Todes sehr unterschiedliche Rollen ein: sie bekämpfen ihn, aber sie begleiten auch ihre Patienten oder helfen ihnen sogar beim Sterben.” (Daniel Schäfer, Der Tod und die Medizin, 2015).
Ist der Tod wirklich „der Feind“, der mit Hilfe moderner Medizin zurückgedrängt, bekämpft und ausgetrickst werden muss? Oder ist er eher „ein Bruder“ für sonst ausweglose Situationen? Ändert sich das Verhältnis des Arztes, der Ärztin zum Tod im Laufe seiner bzw. ihrer Tätigkeit? Wodurch wird unser Verhältnis zum Tod geprägt?
In der besonderen Atmosphäre der Hegge, die viel Zeit lässt zum Hören der Vorträge und für den Gedankenaustausch, wollen wir diese Aspekte betrachten aus der Sicht des Medizinhistorikers, des Philosophen, des Palliativmediziners, des Hausarztes und des Theologen.
Dazu laden wir Sie und interessierte Menschen aus Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis herzlich ein.
Sie haben Gelegenheit, mit folgenden Referenten intensive Gespräche zu führen:
Prof. Dr. med. Eckhard Frick SJ, München,
Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychiater und Psychoanalytiker. Professur für Spiritual Care und psychosomatische Gesundheit, Klinikum rechts der Isar der TU München (www-spiritualcare.de). Schriftleiter der Zeitschrift SPIRTUAL CARE.
Prof. Dr. Dr. Andreas S. Lübbe, Hamburg,
Jg. 1960, Onkologe und Palliativmediziner, ehemaliger CA und Ärztlicher Direktor, Hochschullehrer im UKE (Universität Hamburg) und am UMCH (Universitätsmedizin Campus Hamburg, deutsche Vertretung der größten medizinischen Fakultät – UMFST – in Rumänien).
Prof. Dr. med. Dr. phil. Daniel Schäfer, Köln,
seit 2008 akademischer Oberrat am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität zu Köln. Zu seinen Hauptgegenständen in Forschung und Lehre gehören Geschichte und Ethik von Alter(n), Sterben und Tod.
Prof. Dr. phil. Héctor Wittwer, Magdeburg,
ist Professor für Praktische Philosophie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Problem des Todes und der Ethik der Selbsttötung. Zu diesen Themen sind von ihm u. a. die Einführung Philosophie des Todes (2009) sowie die Anthologien Der Tod. Philosophische Texte von der Antike bis zur Gegenwart (2014) und Sterbehilfe und ärztliche Beihilfe zum Suizid. Grundlagentexte zur ethischen Debatte (2020) erschienen. Im Jahr 2020 veröffentlichte er die Monographie Das Leben beenden. Über die Ethik der Selbsttötung.
Auszug aus dem Tagungsprogramm:
Freitag, 24.11.2023
18.00 h Beginn mit Abendessen
19.00 h Begrüßung und Einführung durch Lic. theol. Dorothee M a n n , Die Hegge
anschl.
Prof. Dr. phil. Dr. med. Daniel S c h ä f e r , Köln:
ANNÄHERUNGEN AN DEN TOD?
Präfinale Möglichkeiten und Grenzen der Heil-Kunde aus medizinhistorischer Sicht
Samstag, 25.11.2023
Prof. Dr. phil. Héctor W i t t w e r , Magdeburg:
DIE STERBLICHKEIT DES MENSCHEN ALS HERAUSFORDERUNG
FÜR DIE MODERNE MEDIZIN
Prof. Dr. Dr. Andreas S. L ü b b e , Hamburg:
PALLIATIVMEDIZIN ALS KUNST, dem Leiden vor und nach dem Tod zu begegnen
Dr. med. Ulli P o l e n z , Paderborn-Wewer:
STERBEN UND TOD ALS ANFRAGE AN DAS ÄRZTLICHE SELBSTVERSTÄNDNIS
Gesprächsrunde
Sonntag, 26.11.2023
Prof. Dr. med. Eckhard F r i c k SJ, München:
ÄRZTLICHES HANDELN AN DER GRENZE ZU LEID, SCHULD UND TOD
Die „Grenzsituationen“ des Arztes und Philosophen Karl Jaspers – hilfreich für die Praxis?
Tagungsrückblick und Schlussgespräch
15.30 Uhr Tagungsende
Die Gespräche leitet Dr. med. Ulli Polenz, Paderborn