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KIRCHEN UND KLÖSTER als Stätten kultureller und geistlicher Vergewisserung

Vom 8. bis 12. März 2015 fand unser Ökumenischen Kirchenführungsseminar statt.

Ausgangsüberlegungen:
Dem wachsenden Bedürfnis vieler Menschen, Kirchen und Klöster als Zeugen einer bedeuten-den Kultur zu besuchen, kommen katholische und evangelische Gemeinden und Konvente durch sachkundige und engagierte Führungen entgegen. Nicht bei allen, die aus vornehmlich touristischen Gründen Kirchen besuchen, kann historisches, religiöses und theologische Wissen vorausgesetzt werden. Das stellt an diejenigen, die durch die Denkmäler führen, hohe Ansprüche und weckt – auch wenn sie ausgebildete Kirchenführer sind – den Wunsch nach Fortbildungsmöglichkeiten. Diesem Bedürfnis will unsere Veranstaltungsreihe entgegenkommen.
Die Teilnahme ist ohne Vorkenntnisse möglich; das Seminar bildet inhaltlich eine in sich geschlossene Einheit. Auf Wunsch wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.

Ein Charakteristikum unserer Seminare ist ihre ökumenische Ausrichtung. Das zeigt sich nicht nur in Gesprächsrunden, Gottesdiensten und persönlichem Austausch, sondern auch im Programm: Es soll helfen, die liturgischen und frömmigkeitsgeschichtlichen Traditionen der jeweils anderen Konfession besser zu verstehen. Das kommt z.B. StadtführerInnen entgegen, die in katholischen wie in evangelischen Kirchen führen; oder Konventualinnen evangelischer Klöster, deren Kirchen geprägt sind von einer ihnen fremden Religiosität, und über die sie mehr wissen möchten.

Die Konzeption wurde erarbeitet in enger Zusammenarbeit mit Pfarrer Dr. Arnd Friedrich, Haina, Lehrbeauftragter an der Philipps-Universität Marburg, Fachbereich Evangelische Theologie. Er gehört seit Beginn zur Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland.

Zielgruppen:
• Mitglieder evangelischer und katholischer Kirchengemeinden, die durch Kirchen führen oder führen möchten
• Konventualinnen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter evangelischer und katholischer Klöster und Stifte

Referenten:
• Pfarrer Dr. Arnd Friedrich, Haina
Prälat Theodor Ahrens, Paderborn
Dr. Norbert Ernst, Grebenstein

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Dorothee Mann, Die Hegge

Dr. Arnd Friedrich

In der Krypta des Doms zu Fritzlar

Kirchenführerin Frau Fölsch

Frau Fölsch erläutert den Gnadenstuhl

Der Gnadenstuhl

In der Schatzkammer

Dr. Norbert Ernst und Frau Dr. Anna Ulrich, Die Hegge

Dr. Arnd Friedrich im Gespräch mit Dr. Norbert Ernst

Die Restauratorin Maria Meussling stellt Arbeiten aus ihrer Werkstatt vor

In der Mittagspause machen einige Teilnehmer eine Exkursion nach Hohenwepel

Kirche in Hohenwepel

Apotheker Dr. Unger referiert über Pflanzendarstellungen in Kirchen und Klöstern

Prälat Theodor Arens

Pausengespräche

Beim Schlußgespräch

Unter diesem Link findet sich archtekturdidaktisches Material:

www.lhbsa.de/fileadmin/templates/lhb/media/pdf/architekturf_web.pdf

Das Programm war so konzipiert, dass theologische Vorträge mit Erschließung von Kunstwerken verknüpft wurden:

• Zum Kirchenraum und seiner Ausstattung: Das Reformationsjubiläum 2017 ist Anlass für die Beschäftigung mit der Geschichte der Reformen. Dr. Arnd Friedrich  sprach über das Thema „Von den Reformen des späten Mittelalters zur lutherischen Reformation und zur ‚Zweiten Reformation‘ im 16. Jahrhundert. Er hat aufgezeigt, wie sich diese Strömungen im evangelischen Kirchenbau und seiner Ausstattung ablesen lassen.
• „Himmlischer Festsaal, Welttheater und theatrum sacrum“ – unter diesem Titel hat Prälat Theodor Ahrens die Barockkirche der Gegenreformation vorgestellt.
• Liturgie und christliche Ikonographie: Ein zentraler Text der Osterliturgie ist die Erzählung vom Durchzug Israels durchs Schilfmeer. Er wurd exegetisch und ikonographisch erschlossen (D. Mann und A. Ulrich).
• „Die Osterkerze – ihre Symbolik und ihr Ort im Gottesdienst“ ist der Titel eines Vortrags von Dr. Norbert Ernst.

Die Exkursion führte in die nordhessische Dom- und Kaiserstadt Fritzlar mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern. Eine Domführung durch Petra Fölsch hat uns nicht nur dieses kostbare Bauwerk erschlossen, sondern auch Stoff geliefert für die abendliche Diskussion über Möglichkeiten einer authentischen Kirchenführung.

Weitere Elemente: Zwei Abende waren für Beiträge aus dem Teilnehmerkreis vorgesehen (Vorstellung eines Kunstwerks o.Ä.).

Leitung: Dorothee Mann und Dr. Anna Ulrich