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FOKUS AFRIKA

Vom 12. bis 14. August 2022 fand ein entwicklungspolitischen Seminar statt zu dem Thema

FOKUS AFRIKA

»Bis die Löwen ihre eigenen Historiker haben, wird die Geschichte der Jagd immer den Jäger verherrlichen.« Dieses afrikanische Sprichwort machte deutlich, wie wichtig es ist, jeweils mit den Beteiligten statt über sie zu sprechen. Das wollten wir bei unserem Afrikaseminar beherzigen.
Gerade Afrika, das oft als schwarzer Kontinent bezeichnet wird, ist kaum im europäischen Bewusstsein. Dunkel ist dabei vor allem das Wissen der EuropäerInnen über unsere Nachbarn im Süden.
In diesem Jahr sollte über eine panafrikanische Freihandelszone diskutiert werden. Wegen der kurzfristigen Absage des Referenten, wurde eine Gesprächsrunde mit Ando Rajoelirioly, Dinah Rivoariniaina und Cédric Ramidisoa von der Tagungsleiterin Dagmar Feldmann moderiert. Die drei jungen Leute aus Madagaskar absolvieren aktuell einen Bundesfreiwilligendienst in Deutschland. Dabei ging es vor allem um die Frage, was EuropäerInnen und AfrikanerInnen voneinander lernen können, denn Entwicklung ist schon lange keine Einbahnstraße mehr.
Afrikanische Autorinnen sind seit Jahrzehnten in der Literatur präsent. Sie setzen ihre Erfahrungen künstlerisch um und erzählen von Kindheit und Mutterschaft, von der Bewältigung des Alltags in Beruf und Familie, von Polygamie und Paternalismus. Sie schreiben über koloniale und nachkoloniale Gewalt, und viele fragen sich, ob es auch für sie ein Paradies gibt.
Ken Bugul gilt als eine der wichtigsten senegalesischen Schriftstellerinnen der französischsprachigen Literatur der letzten Jahrzehnte. Wir begegneten Ken Bugul im Film der Schweizer Filmemacherin Silvia Voser.
Viele Anstrengungen werden von Staaten, Staatengemeinschaften, Nicht-Regierungsorganisationen und Einzelpersonen unternommen, um armen Menschen in Afrika (und anderswo) zu helfen, ihre Lebenssituation zu verbessern. Doch wie sieht es mit der Wirksamkeit von solchen Projekten aus? Unter welchen Bedingungen können sie gelingen?
Bei unserem Seminar lernten wir vor allen Dingen eines: Unsere Kenntnisse über Afrika sind äußerst begrenzt.

UNSERE REFERENTEN UND REFERENTINNEN:

Dr. des. Rahab Njeri, Köln
Referentin Rassismuskritik, Referat Gender & Diversity Management Universität zu Köln, Forschungsgebiete Postcolonial und Gender Studies, Critical Whiteness Studies, Black Feminism, Africana Studies, Black Diaspora, Migration Studies und Black Canadian Studies

Dr. Almut Seiler-Dietrich, Bensheim
Schulbesuch in Weilburg (Hessen) und Kinshasa (DR Kongo), Studium der Romanistik und Slawistik,  Gymnasiallehrerin. Parallel dazu beschäftigt sie sich seit Ende der 1960er Jahre publizistisch und wissenschaftlich mit den subsaharischen Literaturen. www.afrika-interpretieren.de.

Ronald Kitanda, Rhöndorf
Praktiker für soziale Entwicklung (social development facilitator), aktuell als Experte für ländliche Entwicklung beim Internationalen ländlichen Entwicklungsdienst (ILD)

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Christian Maier und Dagmar Feldmann begrüßen die Teilnehmenden

Gesprächsrunde Was wir voneinander lernen können

Dinah Todisoa gibt ein Statement ab

Ando Rajoelirioly berichtet über Erfahrungen in Deutschland

Dr. Rahab Njeri - live aus Köln zugeschaltet

Dr. Almut Seiler-Dietrich, ganz links, stellt Autorinnen aus Subsahara-Afrika vor

Fotos von einem gemeinschaftlichen Bewässerungsprojekt

Erste Einblicke in Projekte zur Armutsbekämpfung

Ronald Kitanda - Auswertung der Gruppenarbeiten

Austausch Madagaskar-Kenia-Deutschland

AUSZUG AUS DEM SEMINARPROGRAMM

Freitag, 12. August 2022

15.30 Uhr           Seminarbeginn

nachmittags:
Begrüßung und Einführung in die Seminarthematik
Dagmar Feldmann, Die Hegge

abends:
Gesprächsrunde

Samstag, 13. August 2022

vormittags:
Die Unsichtbarkeit afrikanischer Frauen
Dr. Rahab Njeri, Köln

nachmittags:
Das Paradies der Frauen
Literatur von Autorinnen aus Subsahara-Afrika
Dr. Almut Seiler-Dietrich

abends:
Ken Bugul – Niemand will sie
(Film, 2013) und Filmgespräch

Sonntag, 14. August 2022

vormittags:
Können Entwicklungsprojekte das Leben armer Menschen verbessern?
Ronald Kitanda, Rhöndorf

Nachmittags:
Reflexion des Seminars

15.30 Uhr          Seminarende