DER LIBANON
Am Wochenende des Ersten Advents, vom 25. bis 27. November 2022, fand unsere diesjährige Nahost-Tagung statt, mit dem Thema
DER LIBANON – Von der Schweiz des Orients zum gescheiterten Staat?
Wegen seiner wirtschaftlichen Stabilität, des Bankenwesens und der politischen Neutralität wurde der westlich bzw. französisch geprägte Libanon in den 1950er und 1960er Jahren gern mit dem Prädikat „Schweiz des Orients“ ausgezeichnet. Seine Hauptstadt Beirut galt sogar bis 1984 als „Paris des Nahen Ostens“.
In jüngster Zeit ist jedoch das Land in eine wirtschaftliche wie politische Abwärtsspirale geraten, die es inzwischen in Analysen und Kommentaren in den Status eines „gescheiterten Staates“ geführt hat. Die Ursachen dieser Entwicklung liegen sowohl in den Gründungsstrukturen des libanesischen Staates als auch im internen Schachern um Macht und Einfluss und im Ringen regionaler Mächte um die Sicherung eigener Einflusssphären.
Welche Lösungsansätze könnten zu einer Veränderung der prekären Lage führen? Wie sind die verkrusteten politischen Strukturen zu verändern? Was kann die Wirtschaft des Landes langfristig stabilisieren, und was muss gegen die Armut in dem Land mit den weltweit meisten Flüchtlingen pro Einwohner getan werden? Mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten Haben wir solche Fragen erörtert, einen tieferen Einblick in die Gegenwart des Libanon bekommen und über seine Zukunft gespro chen.
UNSERE REFERENTINNEN UND REFERENTEN:
Prof. Dr. Udo STEINBACH
ist Orientalist, ehem. Leiter des Deutschen Orient-Instituts und Mitbegründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Zukunft des Nahen und Mittleren Ostens unter den Aspekten von Demokratie und Religion sowie die Stellung von religiösen und ethnischen Minderheiten in den Gesellschaften des Orients.
Dr. Chris LANGE
ist Sozialarbeiterin und promovierte Politikwissenschaftlerin. Von 2009 bis 2018 war sie als Sozialarbeiterin in der Deutschsprachigen Ev. Gemeinde in Beirut tätig, in die ihr Mann als Pfarrer entsandt war. Seit Beginn der Syrienkrise und des -kriegs 2011 bis heute ist sie in der NGO Society for Social Support and Education aktiv, die sich aus einer Privatinitiative engagierter Frauen entwickelt hat und sich für Geflüchtete aus Syrien, insbesondere mit einem Schulprojekt für Kinder, in der Bekaa-Ebene einsetzt.
Dr. Thomas SCHEFFLER (Online per Video aus Berlin zugeschaltet)
ist Politikwissenschaftler und war als wissenschaftlicher Referent am Orient-Institut Beirut (OIB) der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft und der Max Weber Stiftung, als stellvertretender Direktor des OIB und als DAAD-Langzeitdozent an der Université Saint-Joseph und der Notre Dame University fast zwölf Jahre beruflich im Libanon tätig. Er ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen zur Integration und Konfliktkultur von Vielvölkergesellschaften sowie zum interreligiösen Dialog im Vorderen Orient.
Anna FLEISCHER
leitet das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Beirut. Zuvor koordinierte sie das Syrienprogramm der Stiftung im selben Büro. Vor ihrer Zeit bei der Heinrich-Böll-Stiftung war sie im Libanon in einer syrischen Frauenrechtsorganisation vor allem für Kampagnenarbeit zuständig. Sie studierte Politikwissenschaft und Arabisch in Deutschland, England und Ägypten.
Einführung in die Tagungs durch Damian Lazarek, Die Hegge
Prof. Dr. Udo Steinbach bei seinem Referat
Interessierte Zuhörer
Dr. Sandra Legge stellt den Kontakt per Video zu Dr. Scheffler her
Dr. Thomas Scheffler bei seinem Referat
Dr. Sandra Legge bedient die Technik
Interessierte Teilnehmer
Pausengespräche
Der Libanon auf der Landkarte
Weiterführende Literatur
Prof. Steinbach diskutiert mit Dr. Scheffler per Video
Viedoe-Bilder: DR. Scheffler re. und die die Tagungsteilnehmer
Damian Lazarek über Videoschaltung im Gespräch mit Dr. Scheffler, Berlin
Anna Fleischer bei ihrem Referat
Bilder aus Beirut von Anna Fleischer gezeigt
Die beiden Referentinnen ergänzen sich perfekt
Die Referentin Anna Fleischer im Gespräch
Dr. Chris Lange berichtet über die Situation der syrischen Flüchtlinge
Bedrückende Bilder aus den Flüchtlingslagern im Libanon
Um Unterstützung für Schulbildung der syrischen Flüchtlinge bittet dieser Flyer
AUSZUG AUS DEM TAGUNGSPROGRAMM
FREITAG, 25. November 2022
15.00 Uhr Beginn mit Kaffee und Kuchen
15.30 Uhr Damian L a z a r e k, Die Hegge
Der Libanon als Zeitzeuge – eine Außenperspektive
Prof. Dr. Udo S t e i n b a c h, Berlin
Der Libanon im 20. Jahrhundert oder: die Ermordung der Levante
Dr. Chris L a n g e, Berlin
Die Vielfalt der Religionsgemeinschaften im Libanon. Eine Einführung
SAMSTAG, 26. November 2022
Dr. Thomas S c h e f f l e r, Berlin
Von der Kunst, über seine Verhältnisse zu leben:
Staatszerfall und Schuldenkrise im Libanon, 1989-2019
Anna F l e i s c h e r, Beirut
Der Libanon seit Oktober 2019 – ein Land der Widersprüche
HEGGE-HAUSMUSIK – Konzert: Die Harfe im Serail
Orientalische Klänge im Spiegel der abendländischen Musik
Tom Daun, Solingen
SONNTAG, 27. November 2022
Dr. Chris L a n g e, Berlin
In der Falle: syrische Flüchtlinge im Libanon
Schlussgespräch, Tagungsreflexion
Ende: 15.30 Uhr
Tagungsleitung und Ansprechpartner: Damian Lazarek, Die Hegge