Mit der Weitergabe der erfahrenen göttlichen Offenbarung in der Form von Vorträgen (qur’an) in arabischer Sprache ermöglichte Muhammad ibn ʿAbd Allah anderen Menschen in seiner Umgebung eine neue Erfahrung des Heiligen. In seiner Nachfolge nehmen Muslime die gesungene Koranrezitation als eine Resonanz der Stimme Gottes wahr und erkennen die gesammelten Botschaften Mohammads als ihre Heiligen Schrift an. Doch wie können diese Botschaften angemessen in der Gegenwart gelesen und im Hinblick auf konkrete Lebensgestaltung verkündet werden? Kann der Koran, vor dem Hintergrund seiner Entstehung betrachtet, nichtmuslimische Europäer und Muslime verbinden?
In diesem Seminar wollen wir durch die Betrachtung neuerer Zugänge zu heiligen Schriften des Islam in der Koranexegese einen fundierten Zugang zum angemessenen Umgang mit diesen Texten in unserer Gesellschaft gewinnen und praktisch einüben. Im Gespräch und in Lektüreübungen mit ausgewiesenen Experten werden gegenwärtige Fragen, neue Einsichten und Werkzeuge zur Erforschung des Korans vorgestellt und seine Verankerung in religiösen Traditionen des Judentums sowie des Christentums erörtert.
Unsere Referenten:
Emre Ilgaz, Münster
wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand im Arbeitsbereich Kalām (syst. Theologie), Islamische Philosophie und Mystik am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die (neue) Kalāmwissenschaft, (islamische) Religionsphilosophie, Koranexegese und Hadithwissenschaften.
Dirk Hartwig, Berlin
von 2016 bis 2020/24 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster und am Langzeitvorhaben „Corpus Coranicum“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2024 leitet er gemeinsam mit Prof. M. Khorchide (ZIT Münster) die Forschungsstelle „Vertikale und Horizontale Kommunikation: Interdisziplinäre Zugänge zum Koran“. Seine Schwerpunkte sind Koranforschung sowie Koranexegese, Rabbinische Literatur, Klassisch-islamische Literatur und Wissenschaftsgeschichte.
Prof. Dr. Tuğrul Kurt, Wien
Leiter des Instituts für Islamisch-Theologische Studien an der Universität Wien und Inhaber der Tenure-Track-Professur für Islamische Theologie. Er widmet sich intensiv der Erforschung der intertextuellen Bezüge zwischen dem Koran und den religiösen Texttraditionen des Judentums und Christentums. Durch den Vergleich von koranischen Passagen mit korrespondierenden Texten aus der Bibel und anderen außerbiblischen Schriften wird dabei eine Rekonstruktion der narrativen und theologischen Verflechtungen zwischen dem Koran und seinen kontextuellen Umwelttexten angestrebt.
Tagungsleitung: Damian Lazarek, Die HEGGE
Auszug aus dem Tagungsprogramm:
Freitag, 14. Februar 2025 | |
15.00 Uhr | Beginn mit Kaffee |
15.30 Uhr | Begrüßung und Einführung durch Damian Lazarek, Die HEGGE |
anschließend |
Emre I l g a zEINHEIT UND VIELFALT |
abends |
Emre I l g a zDIE PRÜFUNG ABRAHAMS – DOCH MIT WEM? |
Samstag, 15. Februar 2025 | |
vormittags |
Dirk H a r t w i gEINE NEUE HISTORISCH-LITERATURWISSENSCHAFTLICHE KOMMENTIERUNG DES KORAN: |
nachmittags |
Dirk H a r t w i gEIN NEUES MENSCHENBILD IM KORAN: |
abends |
Prof. Dr. Tuğrul K u r tINTER- UND UMWELTTEXTE DES KORANS ANHAND AUSGEWÄHLTER BEISPIELE |
Sonntag, 16. Februar 2025 | |
vormittags |
Prof. Dr. Tuğrul K u r tREZEPTION DES JÜDISCHEN UND CHRISTLICHEN IN DER KORANEXEGESE: |
nachmittags | Schlussgespräch, Tagungsreflexion |
15.30 Uhr | Tagungsende |
Anmeldeformular
Thema: Die Koran-ExegeseDatum: 14.02.2025 15:00 - 16.02.2025 15:30
Kosten: € 260,00