Bei unserer diesjährigen Frauentagung zum 2. Advent standen thematisch die »Menschenwürde und Frauenwürde« im Fokus. Mehr als 30 Frauen folgten der Einladung, das Haus war voll. Eine Reihe von Spitzenreferentinnen konnte gewonnen werden, diese lösten die hohen Erwartungen allesamt ein.

Den inhaltlichen Auftakt gab am Freitag Nachmittag Professorin Dr. Johanna Rahner aus Tübingen, indem sie die ambivalente Beziehungsgeschichte der Kirche(n) zu den Menschenrechten aufzeigte. In ihren Ausführungen wurde klar: Es führt kein direkter Weg von der christlichen Glaubensüberzeugung zu den Menschenrechten. Jedoch ist das zu begrüßen. Wenn es einen direkten Weg gäbe, hätten Nichtchristen ein Problem mit der Begründung der Menschenrechte. Für die Universalität der Menschenrechte ist es notwendig, dass sie nicht in der christlichen Überzeugung allein begründet sind.

Dennoch, so zeigte Prof‘in Rahner auf, gibt es christliche „Samenkörner“:

  1. Würde, Gleichheit, Freiheit vor Gott = Gal 3,27 sowie 5,1, Gen 1
  2. Schutz der Schwächeren: vgl. AT / NT. Allerdings handelt es sich hier um eine Tradition der Nächstenliebe, um ethische Verpflichtungen und Normen, nicht aber um einklagbare Rechte.
  3. Unterscheidung zwischen weltlich und geistlichen Bereichen, zwischen Glaube und Vernunft: Christentum erkennt und akzeptiert von Anfang an Denkwege des Weltwissens, ihre Konkurrenz hält das Christentum aus, mit Ausnahme im 19. Jh.
  4. Spezifisch christliche Beiträge: Blick auf Religionsfreiheit, Heiligkeit des Lebens (Abreibungsdiskussion, Todesstrafe, Beendigung des eigenen Lebens), Schutz der Ehe und des Elternrechts (Schutz einer Institution, nicht des Individuums), Eigentum verpflichtet (Kath. Soziallehre, durch parlamentarischen Rat in das GG eingebracht).

In der Diskussion wurde deutlich: Menschenrechte sind nicht direkt christlich begründet. Jedoch stünde der kath. Kirche eine christliche Begründung und eine Unterzeichnung der UN-Charta der Menschenrechte gut zu Gesicht: Eine Geltung der Menschenrechte innerhalb der kath. Kirche könnte ihre Glaubwürdigkeit erheblich erhöhen (= nicht freiheitsbeschneidend, offen, demokratische Strukturen). Derzeit hat die Kath. Kirche ein religionspolitisches Akzeptanzproblem, ihre Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts ist gefährdet. Sie muss die Menschenrechte in ihrer eigenen Institution anwenden und verwirklichen. Diese Einheit mit Frau Prof‘in Rahner war ein spannender, inspirierender Auftakt in diese Tagung, mit dem Grundlagen geschaffen wurden.

Am Freitag Abend sprach Claudia Auffenberg unter dem Leitwort „Würde in Tod. Trauer. Trost“ über ihre Tätigkeiten und Vorstellungen als fest angestellte Trauerrednerin in einem Paderborner Bestattungsunternehmen. Ihre Aufgabe: Würdevoller Abschied von Menschen, sich kümmern um die Hinterbliebenen, Bestattung als kulturelles Ereignis. Das Bestattungsgesetz in NRW bietet dafür eine brauchbare Grundlage. Wichtig und tröstend sind neue, individuell zugeschnittene Bestattungsformen. Hingegen gibt es öfter Probleme und Störungen in der Zusammenarbeit mit kirchlichen Mitarbeiter*innen oder Priestern. Dieser Programmpunkt war sehr wertvoll: existentiell, nah dran an den Menschen. Stimmen aus dem Schlussgespräch lauteten „sehr einfühlsam und zugewandt, mit ihrem Thema gut vertraut, sehr informativ“.

Am Samstag Vormittag sprach die Münsteraner Professorin Dr. Dorothea Sattler zu der Frage, wie wir wie Jesus Mensch werden können? Wie wir uns an Jesus orientieren können? Sie wählte dazu einen Dreischritt: 1. Wer war Jesus? 2. Wer sind wir? 3. Was bedeutet Christsein heute?

Zu 1: Person und Leben Jesu zeichnete Frau Prof’in Sattler anhand aktueller Stadt- und Landschaftsbilder aus Israel und Palästina nach (u.a. Nazareth, Taufe im Jordan, Jerusalem, etc.) Zu 2: Den Menschen charakterisierte Prof‘in Sattler als ein fragendes Wesen, das immer auf der Suche nach sich selbst ist. Zu 3: Der Blick auf das biologische Leben Jesu muss ergänzt werden durch die Darstellung der spirituellen, geistlichen Entwicklung Jesu, seine „Karriere nach unten“ wie beim barmherzigen Samariter und seinem diakonalen Handeln: Der Gang von Jerusalem nach Jericho bedeutet einen Abstieg um 1000 m in die Tiefe; dort findet er einen (unter die Räuber) Gefallenen, richtet ihn auf und bringt ihn auf seinem „Friedenstier“ (Esel) an einen guten Ort, wo er für ihn sorgen lässt. Dieser spirituelle Weg „nach unten“, die Zuwendung zu den Armen, ist die Verwirklichung von Kirchesein heute: Was in Freiheit getan wird, das bleibt.

In der Mittagspause am Samstag wurde zu der kleinen praktischen Aktion: Würdetafeln brennen eingeladen, nach einer Idee des Diakons und Bildhauers Ralf Knoblauch. Dazu gab es für jede Frau ein Holztäfelchen, in das sie mit einem Brennstempel das Leitwort der Tagung einbrennen konnte: Würde unantastbar. Und dazu eine Krone! Sie gibt ein sichtbares Zeichen: Wir setzen uns ein für die königliche Würde jedes Menschen.

Diese Würdetafel konnten die Teilnehmerinnen für sich mitnehmen als Erinnerung – oder aber das Täfelchen weiterschenken. Jede Würdetafel ist ein kleiner Baustein für eine Zukunft, in der die Menschenwürde einen unabdingbaren Stellenwert hat.

Der Samstag Nachmittag wurde von der Bielefelder Bildhauerin Nina Koch gestaltet. Ihr Thema lautete „Frausein : Menschsein, Gestaltung weiblicher Figuren als Skulptur“. Zur Anschauung hatte sie neben einer PowerPoint-Präsentation auch einige eigene Werke mitgebracht, die im Raum präsentiert wurden: u.a. Katharina von Bora und Katharina Kepler. In Vortrag und Gespräch wurde deutlich, dass der Mensch und insbesondere die Frau in ihrer Würde im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit steht; realistisch dargestellt, wie das Leben prägt, kein abstraktes Bild, nicht idealisiert. Das universelle Thema der Frauenwürde wird in konkreten künstlerischen Arbeiten und in zeitgenössischen Formen interpretiert.

Eine Teilnehmerin sagte beim Schlussgespräch, dass die Skulptur der Katharina von Bora von Nina Koch für sie das Tagungsthema „auf den Punkt“ gebracht hätte: Als eine Frau, die fest auf zwei Füßen steht, aufrecht und voller Dynamik.

Am Samstag Abend wurde der 2. Advent mit einem besonderen Konzert begrüßt und gefeiert. Die Musikerin und Tänzerin Alexandra Pesold aus Fulda ließ in der HEGGE-Kapelle mit einer Vielzahl von Instrumenten die Hoffnungsbotschaft des Jesaja erklingen: „Jubeln werden die Wüste und das trockene Land, jauchzen wird die Steppe und blühen wie die Lilie. Sie wird prächtig blühen und sie wird jauchzen, ja jauchzen und frohlocken. Die Herrlichkeit des Libanon wurde ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Scharon. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes. Stärkt die schlaffen Hände und festigt die wankenden Knie! Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Er selbst kommt und wird euch retten. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe. Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Wassern. Die vom HERRN Befreiten kehren zurück und kommen zum Zion mit Frohlocken. Ewige Freude ist auf ihren Häuptern, Jubel und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen.“ (Jes 35)

Zu hören waren u.a. Flötenspiel, Gitarre und Gesang; in einer Klangreise ertönten Gong und Klangschalen. Ein wunderbarer Tanz berührte tief und brachte die adventliche Dynamik zum Ausdruck.

Am Sonntag Vormittag konnten wir eine online-Konferenz nach Jerusalem einrichten. Rabbinerin Prof‘in Dr. Eveline Goodman-Thau, die der HEGGE seit Jahrzehnten freundschaftlich verbunden ist, sprach über das Frausein inmitten von Krieg – als Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, deren Enkel „links, aber jetzt in der Armee sind“, über den „Kampf um Israel“ und ihr bleibendes Vertrauen auf Gott: „Er hat uns das Land gegeben, aber er hat es uns mit den Arabern gegeben. Daher haben wir die Verantwortung.“ Die Spannung zwischen Politik und Religion, der Streit zwischen Demokratie und einer Theokratie sei in Israel ausgebrochen, die Krise sei nach Hause gekommen. Es würde sich zeigen, ob die Charta nur Papier sei. Sie mahnt an, dass der Nahe Osten eine neue europäische Friedensinitiative braucht und dass es einen groß angelegten Aufbau in Gaza geben muss. Ihr Fazit: „Ich glaube an den Messias, obwohl er ausbleibt.“

Im Schlussgespräch brachten die Teilnehmerinnen ihre Eindrücke des Wochenendes ins Wort. Sie äußerten sich dankbar für eine wunderbare Tagung, fühlten sich gestärkt durch vielfältige Beiträge und guten Austausch. Dabei waren es besonders die zahlreichen verschiedenen Perspektiven auf das eine Thema, die beeindruckten: »Einfach Mensch sein«.

 

Zur alljährlichen medizinethischen Tagung trafen sich vom 22.-24. November über 30 Ärztinnen und Ärzte auf der Hegge,
diesmal zum Einsatz von „Künstlicher Intelligenz in der Medizin“.

Ausgangsposition ist der demografische Wandel und die daraus resultierende nüchterne und ernüchternde Einsicht, dass bereits jetzt, aber künftig immer weniger die alten und kranken Menschen ärztlich und pflegerisch angemessen versorgt werden können.

Alle Möglichkeiten, die sich Ärztinnen und Ärzten bieten, ihre Arbeit zu erleichtern und effektiver zu gestalten, sind daher grundsätzlich willkommen. Während die Digitalisierung aus den Kliniken und Arztpraxen schon lange nicht mehr wegzudenken ist, zeigte sich zu Beginn der Tagung, dass die gezielte Nutzung von KI v.a. in den Praxen der niedergelassenen Ärzte bislang noch kaum Anwendung findet. Hauptgrund dafür ist das hohe Verantwortungsbewusstsein der Ärztinnen und Ärzte und ihre Skepsis, ob die KI-basierten Tools tatsächlich sämtliche Komponenten der Entscheidungsfindung berücksichtigen, die ihnen als erfahrene Ärztinnen und Ärzten wichtig sind. Auch Haftungsfragen wurden diskutiert.

Andererseits ist der Druck auf die Hausarztpraxen extrem hoch. „Wir haben es jetzt bei uns erlebt, was es bedeutet, wenn die benachbarte Hausarztpraxis schließt, keinen Nachfolger hat, und 1500 Patienten auf dem Land einen neuen Hausarzt suchen… unsere Praxis, die schon immer sehr voll war, wurde geradezu geflutet. Das ist nicht mehr zu schaffen…“, erzählte eine niedergelassene Hausärztin. Somit wurde deutlich, dass Ärztinnen, Ärzte und Pflegepersonal jede technische Hilfe und Entlastung nutzen müssen, die sie für sinnvoll und verantwortbar halten.

Und diesbezüglich wurde im Rahmen der Tagung einiges vorgestellt:

Z.B. kommt mit dem „TytoCare-Set“ eine HNO-Klinik für 50,- Euro nach Hause: Ein kleines Gerät, mit dem die körperlichen Untersuchungen im HNO-Bereich zuhause durchgeführt werden. Die Daten werden automatisch an die Praxis übermittelt und ausgewertet. Per Video findet das telemedizinische Arztgespräch statt.

Zweites Beispiel: Der Klinikkonzern Helios stellte im Frühjahr 2022 in Leipzig seinen C4U2BE-Cube vor. Dabei handelt es sich um einen Container, in dem Diagnostik wie Röntgen, Ultraschall, Blutdruck- und Augeninnendruckmessung durchgeführt werden kann. Die Patienten autorisieren sich mit ihrem Smartphone, treten ein und die Untersuchungen werden durchgeführt. Teleärzte erhalten die Ergebnisse und leiten eine Therapie ein. Herz-Kreislauf- sowie Lungenerkrankungen und Diabetes können so medizinisch überwacht und behandelt werden. Der Kubus ist überall aufstellbar, z.B. in Einkaufszentren. Gedacht ist er v.a. für den Einsatz in unterversorgten Regionen.

Drittes Beispiel: Sprachbasierte KI-Programme unterstützen Praxisteams, übernehmen Teile der Dokumentationspflicht, geben Therapievorschlag, übernehmen den Abgleich mit den Leitlinien.

„Für mich wäre es super, wenn ich meine Berichte und Befundübermittlungen von einer medizinisch qualifizierten KI schreiben lassen könnte“, sagte ein Hausarzt erfreut. „Man gibt die entsprechenden Daten ein, die KI schreibt, danach muss man den Text nur nochmal kontrollieren. Das wäre schon ein enormer Zeitgewinn!“

Bei aller Überraschung und Freude über diese hoffnungsvollen Entwicklungen gab es auch begründete Vorsicht und Skepsis. Denn längst hat sich eine mächtige Konkurrenz von Tech-Giganten in der Medizintechnik etabliert. Große Konzerne wie Amazon & Co., bei denen das Profitinteresse im Vordergrund steht, haben das riesige Potenzial des Medizinmarkts längst erkannt.

Wichtig ist deshalb, dass für Kliniken und Arztpraxen eine eigene, wissenschaftlich validierte KI aufgebaut wird, um eine verantwortbare Qualität der Maschinen zu gewährleisten.

Auf diese Weise kann KI ein diagnostisches Hilfsmittel, ein praktikables Werkzeug, ein zertifiziertes Medizinprodukt in Arztpraxen und Kliniken sein.

„KI muss uns Arbeit abnehmen, weil der Versorgungsdruck stetig wächst. Wir brauchen KI, weil wir es ohne technische Hilfe nicht mehr schaffen!“, so fasste Tagungsmoderator und Hausarzt Dr. Ulli Polenz das Tagungsergebnis zusammen.

 

Am Dienstag, 19. November hatte das Christliche Bildungswerk Die HEGGE zu einem FrauenAbend eingeladen. Im kühlen und trüben November konnte miteinander »Wertvoll-Zeit« erlebt werden. Am Elisabeth-Tag bereicherten, entsprechend der Legende dieser Heiligen, „Brot und Rosen“ die gemeinsamen Stunden.

Der Einladung zum »FrauenOrt HEGGE« folgten gut 60 Frauen. Sie gönnten sich eine wohltuende Auszeit und erlebten „einen Ort, der mir guttut“.

Vielerlei Stationen voll Wärme und Licht waren vorbereitet… mit FrauenThemen, Angeboten zum kreativ-sein und Gesprächsrunden, mit „Brot und Rosen“, musikalischen Klängen und Segensworten. Die Hegge-Küche stellte ein Buffet mit hausgemachten Leckereien bereit. Und quer durch die Räume des Hauses hatte Dr. Anne Kirsch mit Gemeindereferentinnen umliegender Pastoralverbünde sowie engagierten Ehrenamtlichen vielfältige Angebote geschaffen:

  • Kreative Entspannung. Lesezeichen und Postkarten im Rosen-Design
  • Sing mit uns… Musik verbindet
  • Ich, im Dialog mit Elisabeth I Kunst. Impuls. Stille
  • Genuss und Austausch… mit Wertvollworten
  • Wohlfühlmomente. Rosen-Seife selbstgemacht
  • Mein Weg. Mein Leben I Für mich soll’s rote Rosen regnen
  • Die Kraft des Miteinanders. Geschichten, die berühren
  • »Brot und Rosen«. Ein spiritueller Impuls
  • Gemeinsam essen. Ein Buffet mit Leckereien

An diesem Abend war Gelegenheit, gemütliche November-Stunden zu erleben. Mit »Wertvoll-Zeit« im Gepäck, für sich selbst und zum Weiterschenken an andere, gingen die Frauen heim. Das Lied „Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“ begleitete alle auf dem Weg.

 

 

9 Frauen und 2 Männer nahmen an den Ora-et-Labora-et-Lege-Tagen teil.

Die Mischung aus Gebet, Arbeit, Lese- und Mahlzeiten ist sehr ansprechend und bewirkt, dass die Arbeit gut geschafft werden kann.

Es wurden riesige Mengen an Laub zusammen geharkt, aufgeladen und am Rande des Hegge-Parks wieder abgeladen. Außerdem das Weinlaub unter der Kapelle entfernt, zwei Feuerdorne und eine Christrose umgepflanzt, eine Fläche für ein Hochbeet vorbereitet, Stauden geschnitten, ein Beetabhang durchgearbeitet und eine Hecke von Brennesseln befreit und geschnitten.

Die Lesezeiten sind eine schöne Abendgestaltung in der dunklen Jahreszeit. Die Gemeinschaft und Harmonie in der Gruppe war für alle ein großer Gewinn.

 

 

Wie können wir uns selbst spüren, ohne dabei die anderen aus dem Blick zu lassen? Wie können wir die anderen wahrnehmen, ohne uns selbst zu verlieren? In welchen Rollen, Situationen etc. treffe ich auf autoritäre Haltungen, wie reagiere ich darauf?! Wo erlebe ich mich selbst autoritär, wie reagieren andere?! Diese und weitere waren die zentralen Ausgangsfragen an dem Wochenende.

Vom 6. bis 8. September 2024 fand der Workshop nach dem Veto-Prinzip® nach Maike Plath unter der Leitung von Judith Matern (www.würde-voll-lernen.de) auf der HEGGE statt. 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begaben sich an dem Wochenende in den Prozess des Veto-Prinzips. Das Veto-Prinzip ist ein Konzept, mit dem Ziel, gleichwürdige Führung zu ermöglichen. Zentrale Säulen im Konzept sind: Präsenz nach Außen und Innen, Wahrung der eigenen Integrität, Kooperation (statt Konkurrenz), Vorleben statt Vermitteln, Partizipation und konstruktive Konfliktführung.

Zentrale Leitsätze am Wochenende waren: Nur wer die eigene Integrität wahrt, kann gleichwürdig führen und Kooperation heißt nicht Harmonie.

Jede Einheit war strukturiert durch das Drei-Schritt-Verfahrens im Veto-Prinzip®: 1. Gemeinsame Zielformulierung, 2. Erfahrungsspielraum eröffnen und 3. Ritualisierte Form des Feedbacks.

Am Freitagnachmittag lernte die Gruppe die sieben demokratischen Führungsjoker (Veto, Klarheit, Störgefühl, Freispiel, Verantwortung, Blick von außen und Tempo) und das Konzept der gleichwürdigen Führung des Veto-Prinzips® kennen. Die Anwendung der Führungsjoker wurde erprobt anhand des Erfahrungsspielraums „Wahrheit oder Pflicht“.

Am Abend wurde ein Erfahrungsspielraum für das Prinzip des Führens und des selbstbestimmten Folgens anhand des theatralischen Mischpultes eröffnet. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, eigene Grenzen, Störgefühle, Irritationen etc. wahrzunehmen und entsprechend der eigenen Integrität zu handeln sowie zu spüren, wie gleichwürdige Führung gelingen kann und welche Wahrnehmungen mit der Anwendung der demokratischen Führungsjoker seitens der selbstbestimmt Folgenden in der Führungssituation verbunden sind.

Der Abend schloss mit einem offenen Tanzangebot ab.

Die ersten Einheit am Samstagmorgen begann mit der Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse bzw. der eigenen Integrität, die im Veto-Prinzip® als Basis für echte Kooperation gilt. Den Erfahrungsspielraum bildete hierbei die biographische Arbeit zu Bedürfnissen und Grenzen, darunter auch das Angebot, eine eigene „Gerne-Geschichte“ zu erzählen und zu spielen. Am Nachmittag wurde das Integritätstraining anhand des Erfahrungsspielraums „Actionfiguren in Bahnen“ weiter vertieft. Eine zentrale Frage, die dabei im Raum stand, war: „Kann ich bei mir bleiben UND die anderen wahrnehmen?

Am Samstagabend stand unter dem Motto: „Was, wenn andere nerven?“ In diesem Zusammenhang haben sich die TeilnehmerInnen mit Verhaltensweisen, Mimiken, Gesten und Aussagen beschäftigt, die sie triggern. Als Erfahrungsspielraum diente die Arbeit mit Schattenfiguren im Rahmen einer kleinen Auftrittsübung.

Der Abend endete mit dem Angebot einer philosophischen Runde zu der Frage: „Wieviel von dem, was mich triggert, ist in mir?“

Am Sonntagvormittag stand die Statuslehre im Zentrum des Workshops. Wo reagiere ich in herausfordernden Momenten unbewusst autoritär und gelingt es mir aus meiner Integrität heraus in Liebe und Vertrauen zu handeln und zu führen? Zunächst wurden die verschiedenen Statustypen (Löwe, Kläffer, Erdmännchen, Schildkröte und Schlange) vorgestellt. Im Erfahrungsspielraum konnte die Wirkung unterschiedlicher Statustypen auf andere erprobt werden. In einem weiteren Erfahrungsraum bestand die Möglichkeit, sich intensiver mit einer Geschichte, die ständig auf Wiedervorlage ist, zu beschäftigen und sich darüber auszutauschen. Im Anschluss daran konnte die Geschichte in verschiedenen Versionen (real, worse case, verschiedene Statustypen) theatralisch umgesetzt werden.

Der Workshop endete mit einer Abschlussreflexion am Sonntagnachmittag. Der Wunsch nach Mehr stand im Raum. Nach einem möglichen Termin in 2025 wird aktuell gesucht 😊!

 

Der Workshop wurde von Judith Matern geleitet.

 
Unsere Referentin:

 

Judith Matern,  Freiburg

Judith Matern ist Theaterpädagogin und Lehrerin, sie lebt und wirkt in Freiburg. Immer wieder hat sie in ihrem Arbeitsalltag erlebt, wie Konflikte oder Missverständnisse zu Trennung führen. Deshalb forscht sie seit vielen Jahren dazu, was Menschen in Verbindung zu sich und anderen bringen kann. Antworten hat sie in Ausbildungen zur TZI (Themenzentrierter Interaktion nach Ruth Cohn) und dem Veto-Prinzip nach Maike Plath, sowie in Kursen zu Gefühlsarbeit von Vivian Dittmar, Trauma-informierten Ansätzen nach Thomas Hübl und ihrer regelmäßigen Yoga-Praxis gefunden. Weitere Informationen auf: www.wuerde-voll-lernen.de

 

Tagungsleitung und Ansprechpartnerin: Dr. Sandra Legge, Die HEGGE

Mehr Selbstsicherheit, weniger Lampenfieber und Nervosität, Spaß haben, Humor und mehr Lebendigkeit spüren standen auf der Erwartungsliste.

In zunächst sehr einfachen Übungen, die später komplexer und herausfordernder wurden, schaffte es der Referent Christian H. Schröter, bei den Teilnehmenden Fantasie hervorzulocken und sie sicherer im Umgang mit unbekannten Situationen zu machen.

 

Menschliche Beziehungen sind, wie wir gerade in der aktuellen Zeit erleben, auch „politisch“. Sie sind nicht selten aufgeladen mit Emotionen und Symbolen. Es fällt uns allerdings zunehmend schwerer, miteinander (demokratisch) zu streiten. Viele Menschen fühlen sich verunsichert, wenn es darum geht, rechten Parolen und Handlungen zu widersprechen, etwas dagegen zu setzen. Dies gilt sowohl für den öffentlichen Raum, am Arbeitsplatz, aber auch im persönlichen Umfeld.

Hinzu kommt, dass wir uns in einer postfaktischen Zeit befinden, wo sich die Frage stellt:  „Wie kann ich mit Argumenten überhaupt jemanden überzeugen, wo niemand mehr jemandem etwas glaubt?“  Aber unsere Demokratie braucht mehr denn je Menschen, die für sie einstehen, Menschen, die den Mut haben, etwas gegen antidemokratische Entwicklungen zu tun.

Genau hier setzte das Training an: Die zentrale Frage lautete: Wo sind meine Handlungsmöglichkeiten zur Bewahrung der Demokratie?

Das Seminar wurde von apl. Prof. Dr. Klaus Peter Hufer, der zugleich der Entwickler vom „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ und damit ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet ist, geleitet.

Unser Referent:

Apl. Prof. Klaus-Peter Hufer, Duisburg-Essen, ist außerplanmäßiger Professor an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen in der Erwachsenenbildung. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählen u. a. politische Erwachsenenbildung, politische Bildung gegen Rechtsextremismus und Politikdidaktik. Seine Publikation „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ ist bereits in 10. Auflage erschienen.

Vom 15. bis 17. November 2024 fand das Seminar „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ unter der Leitung von Prof. Klaus-Peter Hufer mit 22 Teilnehmern und Teilnehmerinnen auf der HEGGE statt.

Zusammenfassung des Seminars:

Das Seminar startete nach dem Kaffeetrinken am Freitagsnachmittag. Nach der Begrüßung und der Klärung organisatorischer Fragen, führte Dr. Sandra Legge mit einem Vortrag über „Vorurteile – warum wir sie haben und wie wir sie überwinden können“ in die Thematik des Wochenendes ein. Im Anschluss daran erfolgte der Einstieg in das Argumentationstraining. Prof. Hufer stellte die Entwicklungsgeschichte des Trainings, die dahinterliegende Methodik, die Vorgehensweise sowie das Potential der Maßnahme vor.

Der Samstagvormittag begann mit der Frage: „Was sind Stammtischparolen und was sind keine?“ Die Antworten wurden im Plenum beantwortet und zusammengetragen. In einer sich anschließenden Kleingruppenarbeit wurden gängige Stammtischparolen in unserer Gesellschaft gesammelt. Die Gruppen arbeiteten intensiv und stellten über 80 Stammtischparolen zusammen. In einem ersten Rollenspiel im „Restaurant Deutsches Eck“, konnten dann drei Personen Teile der zusammengetragenen Stammtischparolen vertreten, während drei andere Teilnehmer und Teilnehmerinnen versuchten, die Stammtischparolen zu entkräften. Im Rahmen dieses Rollenspiels wurden erste wichtige Erkenntnisse gewonnen und zusammengetragen.

·         Den Redefluss von Menschen mit populistischen Äußerungen zu unterbrechen, dies kann sehr gut über gezieltes Nachfragen passieren  („Wer sind die?“ „Wirklich alle?“ „Was genau meinst du damit?“ etc.).

·         Nicht (nur) die Person mit populistischen Äußerungen fokussieren, sondern das „Publikum“ mitdenken

·         Ironie kann gezielt eingesetzt, als angemessene Reaktion auf Stammtischparolen wirkungsvoll sein

·         Themensprünge von Menschen mit populistischen Äußerungen unterbinden („Du hast doch gerade über… gesprochen“).

Abschließend wurde im Plenum über die sog. rote Linie in Gesprächen diskutiert und verbindlich festgehalten. Es gibt Grenzen des Argumentierbaren, worunter die Holocaustleugnung und weitere strafrechtlich relevante Äußerungen fallen. In diesen Fällen sollte immer die Exit-Option gewählt werden.

Am Samstagnachmittag wurden die Tipps und Anregungen auf Argumente am Stammtisch zu reagieren, weiter konkretisiert. In diesem Zusammenhang hat Prof. Hufer 10 Tipps zum Umgang mit populistischen Parolen vorgestellt:

1.   Tappen Sie nicht in Komplexitätsfallen

2.   Lehnen Sie Kategorisierungen ab. Es gibt kein „Die“

3.   Stellen Sie Regeln her

4.   Suchen Sie nach Verbündeten

5.   Bauen Sie Brücken

6.   Arbeiten Sie mit Ironie, nicht mit Zynismus

7.   Fragen Sie immer weiter, bis zur letzten Konsequenz

8.   Lassen Sie sich nicht in eine endlose Diskussion verwickeln (Sprich es klar aus – tritt fest auf – hör bald auf)

9.   Seien Sie sich bewusst, dass ein Gespräch nie wirklich zu Ende ist, auch wenn es formal beendet wurde.

10.  Bleiben Sie gelassen; Sie alleine können zwar die Welt nicht ändern,   aber Sie sind nicht alleine, viele denken so wie Sie.

Weitere Grundregeln in diesem Zusammenhang sind:

1.   Die Person annehmen, die Position ablehnen

2.   Wer schweigt, stimmt zu (Schweigen ist keine Option)

3.   Belehrung kommt gegen Erfahrung nicht an.

Am Samstagabend hat Prof. Hufer den Teilnehmenden zwei Kurzfilme präsentiert. In dem ersten Film wurde das Interview mit Markus Krall, Unternehmensberater und Rechtspopulist gezeigt (Informationen zur Person: https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Krall). Im Anschluss erfolgte die Analyse der Strategien von Rechtspopulisten und ihrer Wirkung. Im zweiten Interview wurde anhand einer nachgestellten Szene verdeutlicht, wie geäußerte Stammtischparolen wirkungsvoll entkräftet werden können.

Der Sonntagvormittag begann mit einem sog. „Speed-Dating“. Eine Person wählte eine der vielen, zusammengetragenen Stammtischparolen aus, während eine andere, ebenfalls von der Person ausgewählt, in einem zweiminütigen Gespräch dagegenhielt und auf der Basis des Gelernten versuchte, die Stammtischparole zu entkräften. Nach der Auswertung der unterschiedlichen Speed-Dating-Situationen informierte Prof. Hufer über die Probleme, die durch kognitive Dissonanz (Festinger) in Gesprächssituationen mit Stammtischparolen auftreten können. Dadurch, dass wir Menschen bestrebt sind, unsere Einstellungen in Einklang mit unserem Verhalten zu bringen, ist ein Dagegenhalten bei Stammtischparolen, die von Menschen stammen, die wir eigentlich sympathisch finden, sehr schwierig. In Gruppenkontexten nimmt diese Problematik nochmal zu.

Das Seminar endete mit einem Schlussgespräch. Einige O-Töne von Teilnehmenden werden im Folgenden aufgeführt:

·         Ich brenne darauf, einen AfD-Menschen zu treffen.

·         Meister bin noch nicht, aber es wurde mir viel aufgezeigt, was ich tun kann.

·         Gemeinschaft stärkt einen – man weiß, wir sind nicht alleine.

·         Fokuswechsel, nicht den Gegner überzeugen, sondern die Zuhörer in den Fokus nehmen.

·         Ich darf optimistisch sein.

·         Mir ist der Ernst der Lage erst hier so richtig bewusst geworden – und dass ich Dinge in der Hand habe.

·         Mein Thema ist im Laufe des Seminars die Sprache geworden. Ich nehme mit, dass ich sorgsamer mit meiner Sprache umgehen will – ich möchte mehr über die Strukturen der AfD kennenlernen.

·         Meine Erwartungen sind absolut erfüllt worden. Ich würde mir wünschen, eine Fortsetzung zu erfahren.

·         Ich habe mich vorher immer einschüchtern lassen und habe jetzt mehr Selbstsicherheit bekommen.

·         Vielen Dank für den HEGGE-Geist, der uns wieder umweht hat.

Ganz am Ende stand die Frage, ob nicht auch Demokraten und Demokratinnen ein Erkennungszeichen haben könnten, damit mensch um Verbündete in bestimmten Situationen weiß.

Nach kurzer Diskussion berichtete Prof. Hufer, dass die norwegische Bevölkerung zur Zeit der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht im April 1940 das Tragen einer Büroklammer am Kragen oder Revers als Symbol der Verbundenheit mit König und Regierung einführten. Die Büroklammer sollte für das „Zusammenhalten“ der Norweger stehen. Viele Teilnehmenden begrüßen diese Idee und verständigen sich darauf, diese in den eigenen Kreisen zu streuen.

Vom 4. bis 7. November fand ein Erzählkurs zum Godly Play – Gott im Spiel im Christlichen Bildungswerk Die HEGGE statt.

In diesem Kurs erfolgte die zertifizierte Ausbildung zur Godly Play-Erzählerin, zum -Erzähler.

Nach der Teilnahme an einem Kennenlerntag entwickelten die Teilnehmer*innen nun ihre Fähigkeiten zum Geschichten-Erzählen sowie zum Leiten des Ergründungsgesprächs und der Kreativphase weiter.

Die Fortbildnerinnen Christiane Zimmermann-Fröb, Velbert und Dr. Delia Freudenreich, Paderborn vermittelten das aktuelle religionspädagogische Konzept Godly Play mit hoher Kompetenz und teilten ihre Begeisterung. Ein stetiger Wechsel von Theorie und Praxis prägte die Tage, außerdem blieb Zeit zum regen Austausch untereinander.

Die Teilnehmer*innen lernten eine Vielzahl von Godly Play-Einheiten kennen. Sie erzählten und ergründeten jeweils selbst eine biblische Geschichte. Und sie waren dabei, wenn andere ihre Geschichten erzählten. So wurden sie selbst im Verlauf der vier Tage zu Expertinnen und Experten im Godly Play I Gott im Spiel.

Dabei waren konstruktive Rückmeldungen und gegenseitige Bestärkung ebenso wertvoll wie die zahlreichen praxisnahen Tipps der Fortbilderinnen.

Die Möglichkeiten der Umsetzung des religionspädagogischen Ansatzes in eigene Arbeitsfelder wie z.B. Kita und Gemeinde wurden als sehr gut eingeschätzt. So hielten alle stolz ihr Zertifikat in Händen und gingen bestärkt nach Hause. Die Vorfreude, Godly Play selbst auszuprobieren und einzusetzen, war groß.

Auch 2025 bietet das Christliche Bildungswerk Die HEGGE Fortbildungsangebote zum Godly Play – Gott im Spiel an. Am Dienstag, den 17. Juni von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr findet ein Kennenlerntag statt: https://die-hegge.de/godly-play-gott-im-spiel-kennenlerntag/  Für den 3. bis 6. November ist erneut ein zertifizierter Erzählkurs geplant und damit die Möglichkeit der Ausbildung als Godly Play-Erzähler*in gegeben.

 

 

In Kürze erscheint hier eine Zusammenfassung der Tagung. Schauen Sie sich aber gerne die Bildergalerie an.

Vom 1. bis 3. Dezember 2023 stand die FRAUENTAGUNG IM ADVENT im Programm. Der Titel der Tage lautete » Du bist ein Königskind « Weiblich. Würdig. Wertvoll.

Am Wochenende des ersten Advents ging es um das in Kirche und Gesellschaft aktuelle Leitwort »Frauenwürde«. Viele Frauen bekundeten ihr Interesse und folgten der Einladung, unser Haus war gefüllt, es gab wertvolle Begegnungen und regen Austausch.

Inspiriert hatten uns zum Thema die König*in-Skulpturen des Bonner Diakons Ralf Knoblauch: diese erinnern an die je eigene Königswürde und fordern stumm dazu auf, für die Menschenwürde aller einzutreten. Auch die Jubiläen 75 Jahre Menschenrechte sowie Grundgesetz wurden aufgegriffen.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – so beginnt das Grundgesetz. Mit der Taufe kommt die Zusage hinzu, Priesterin, Prophetin und Königin in Ewigkeit zu sein. Welch ein Zuspruch: Auch du trägst eine Krone!

Aber leider scheint Würde nicht gleich Würde zu sein – vor allem Frauen erleben das in der Realität. Würde wird angetastet, geleugnet, verletzt, mit Füßen getreten. Und doch besteht Konsens: Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes, ein Königskind. In allen steckt die Kraft, für Gerechtigkeit einzustehen und sich für Veränderung stark zu machen.

Alle interessierten Frauen waren eingeladen zu wegweisenden Impulsen und Vorträgen. Namhafte Referentinnen gestalteten das Programm und beleuchteten das Thema aus vielerlei Perspektiven.

Zunächst führte Dr. Anne Kirsch, Bildungsreferentin der Hegge, zu den Leitworten „Weiblich. Würdig. Wertvoll.“ ein und brachte die Frauen mit prägnanten Fragen ins Nachdenken und ins Gespräch.

Anschließend wurde das Tagungsthema in der Kunst anschaulich. Heide Kathrein Schmiedel, Crivitz führte mit Erklärungen und persönlichen Worten durch die Kunst-Ausstellung „Königin und König“ mit Werken Wieland Schmiedels.

Der Abend stand unter dem Thema „Ich. Bin. Würdig. Frauen beziehen Position“. Marie-Simone Scholz, Gemeindereferentin und Verantwortliche für innovative Frauenpastoral im Erzbistum Paderborn, stellt eine Königinnen-Figur des Ralf Knoblauch vor und referierte über Leben, Werte, Würde.

Am Samstag griff Prof‘in Dr. Dorothea Sattler, Professorin für Ökumenische Theologie an der Universität Münster, das Zitat „Frau-Sein – ein untröstliches Glück“ (Christine Busta) auf. Sie ist Delegierte der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzende des Forums „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ zum Synodalen Weg. In ihrem Vortrag sprach über sie die Auseinandersetzung mit der Frauenfrage in den Kirchen weltweit.

Danach machte Dr. Annette Jantzen, Theologin und Frauenseelsorgerin im Bistum Aachen, weibliche Gottesbilder in der Bibel bewusst und setzte sich für eine weibliche Gottesrede in der Liturgie ein. Sie verantwortet den Blog „gotteswort-weiblich“ und ist Autorin u.a. von „Gotteswort, weiblich“ und „Glaubensworte, weiblich“.

Am Abend setzte die Musik einen anderen Akzent im Programm. Das Duo La Vigna mit  Theresia Stahl, Blockflöten und Christian Stahl, Laute/Theorbe stimmte wunderbar auf die Adventszeit ein.

Der erste Adventssonntag begann mit der gemeinsamen Feier eines Wortgottesdienstes und stellte die „Königin von Saba“ (1. Buch der Könige, Kap. 10) in den Mittelpunkt.

Schließlich nahm Sabine Lutkat, Oldenburg, Präsidentin der Europäischen Märchengesellschaft, alle Teilnehmerinnen mit hinein in die Märchen der Welt und erschloss von daher die Würde der Frau: „stark, unbeugsam und selbstbewusst“.

Der Gedanke „Auch Du eine Königin. Trag Deine Krone mit Würde. Verinnerliche Deine Besonderheit. Lächle Deinem Leben zu.“ begleitete die Frauen heim.