Vom 5. bis 7. September stand ein Märchenseminar im Programm zum Thema

 
» Alte und Junge im Märchen – Was trennt und was verbindet sie? «
 

Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit der Europäischen Märchengesellschaft durchgeführt. Zahlreiche Märchenfreundinnen und -freunde folgten der Einladung, zumeist aus persönlichem oder auch aus beruflichem Interesse. An den Tagen standen fundierte Märchenkunde sowie lebendiges Erzählen im Mittelpunkt. Die Teilnehmer*innen entdeckten Volksmärchen verschiedener Länder sowie Grimms Märchen und deren Faszination. Ein Erzählabend rundete das Wochenende ab.

Die Referentin Ute Ahlert aus Teltow nahm die Kunst des Erzählens und das Verstehen der Bildsprache in den Blick. Sie ist Mitglied der Europäischen Märchengesellschaft, Märchenerzählerin, Gymnasiallehrerin i.R. und Germanistin. In diesem Märchenseminar kam zum Thema »Alte und Junge im Märchen« das Miteinander und Gegeneinander von Jung und Alt in den Blick. Die Begegnung der Generationen, mit all ihren Facetten von Mitgefühl und Unterstützung auch hin zu Ablehnung und Bosheit, wurde thematisiert.

Bei der Vorliebe des Märchens für Kontraste sind seine Figuren entweder alt oder jung. Die Hauptpersonen können Helfer oder Gegenspieler sein. Oft liegt der Fokus auf ihrer gegenseitigen Verbindung und Verantwortlichkeit. Dabei stoßen ihre Interessen manches Mal aufeinander und es gilt ihre Konflikte zu lösen.

So wurden an den Tagen Märchen erzählt und ergründet, in denen Generationskonflikten und deren Lösungen zentrale Bedeutung zukommt. Ebenso stellte sich heraus, dass die Märchenwelt zu diesem Thema vielfach eine positive Perspektive entwickelt und die Texte zeigen, wie Generationen voneinander lernen, wie segensreiche Alt und Jung füreinander wirken können.

Märchen erzählen in zeitloser Form vom menschlichen Leben. Das Seminar lud ein Märchenerzählungen zu hören, darüber nachzudenken und ins Gespräch zu kommen. Mit einem vertieften Wissen ebenso wie mit viel Freude machten sich die Teilnehmer*innen auf den Heimweg.

Im kommenden Jahr 2026 findet ein Märchenseminar statt vom 13. bis 15. März unter dem Thema »Geheimnisvolle Begegnungsorte im Märchen«. Herzliche Einladung!

https://die-hegge.de/geheimnisvolle-begegnungsorte-im-maerchen/

Drei Tage und zwei Nächte waren angehende Erzieher und Erzieherinnen des Theresia-Gerhardinger-Berufskollegs aus den Bereichen Offener Ganztag (OGS) und Jugendhilfe auf der HEGGE.

Im Zentrum der Tage stand die Frage, wie, wann, wo und warum der eigenen Klientel Naturerleben ermöglicht werden kann. In kreativen Einheiten haben die angehenden Erzieherinnen und Erzieher eine Reihe von Ideen und Impulsen für Ihre tägliche Arbeit, aber auch das persönliche Leben erhalten. Der Workshop „Naturerleben in der Jugendhilfe – Was geht?!“ wurde von Annette Cabron, ausgewiesene Natur- und Streuobstwiesenpädagogin geführt. Und auch der Einsatz von Medien beim Naturerleben wurde mit verschiedenen Medien (Apps, Wärmebildkamera, GoPro, 360 Grad-Kamera und Smartphone) getestet.

Es waren schöne und intensive Tage, an die wir uns noch lange erinnern werden!

Dagmar Feldmann & Sandra Legge

Auszug aus dem Programm

 

DIENSTAG, 14. Mai 2024  
09.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Anschließend Naturerleben: Wann – Wo – Wie – Warum?
Nachmittags
Kreatives aus Naturmaterialien

Kunst, Phantasiegarten, Hüttebau und einiges mehr…

Abends Lagerfeuer, Stockbrot, Geschichten am Feuer…
MITTWOCH, 15. Mai 2024  
Vormittags
Arbeit mit Medien

Naturapps, GoPro, Videos etc.

Nachmittags
Wie bekomme ich Naturerfahrungen in meinen Arbeitsalltag integriert?
DONNERSTAG, 16. Mai 2024  
Vormittags
Mit Kindern und Jugendlichen Natur erleben – Chancen und Hindernisse im Alltag
Anschließend Gemeinsamer Abschlussgottesdienst
Anschließend Reflexion des Seminars
15.00 Uhr
Tagungsende

Anmeldeformular

Thema: Naturerleben mit Kindern und Jugendlichen in OGS und Jugendhilfe
Datum: 14.05.2024 09:00 - 16.05.2024 15:00
Kosten: 140,00

    Allgemeine Informationen

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    Schwerwiegende Lebensmittelunverträglichkeiten teilen Sie uns bitte spätestens bis drei Werktage vor Anreise mit.

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    Die diesjährige Tagung der HEGGE in Kooperation mit dem KStV Markomannia Münster vom 7.-9. November 2025 lockte wieder viele Teilnehmer und eine Teilnehmerin: 39 Personen zuzüglich der Referenten sowie der Heggefrauen kamen zusammen, diesmal zum Thema „Gentherapie/Genschere CRISPR-Cas“.

    Am Freitag Abend wurde zum Tagungseinstieg die SWR Doku: „CRISPR – Revolution im Genlabor“ von Claudia Ruby aus dem Jahr 2017 gezeigt.

    Im Anschluss daran wurde in drei Kleingruppen recherchiert, welche Fortschritte diese Technologie in den letzten zehn Jahren gemacht hat.

    Dabei wurden drei verschiedene Bereiche unterschieden:

    1.        Fortschritte in der Humanmedizin: Sind Erbkrankheiten wie die Duchenne-Muskeldystrophie heute mittels Genschere behandelbar?
    2.       Wie wirkt sich die Genschere auf Botanik und Landwirtschaft aus?
    3.       Wie sind die Gesetzgebungen in der EU, Großbritannien und USA?

    Im anschließenden Plenum wurden folgende Ergebnisse gesammelt:

    Zu 1:

    Im Jahr 2024 erteilte die EU-Kommission eine Marktzulassung für eine Gentherapie, die die CRISPR-Cas9-Technologie nutzt und für die somatische Behandlung der Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie verwendet wird.

    Auch zur Behandlung verschiedener Formen der Hämophilie, Chorea Huntington, Hepatitis B und HIV gibt es intensive Forschungen und klinische Studien, die beginnende Verfahren zur Medikamentenzulassung eröffnen.

    Zu 2:

    In der EU sind heute noch keine mittels Genschere erstellten Lebensmittel im Handel, allerdings spielt sie eine große Rolle in der botanischen bzw. landwirtschaftlichen Forschung.

    Etwa zwanzig Produkte wie Reis, Mais, Bananen oder Kakao stünden vor einer Zulassung. Die CRISPR-Technologie könnte zum Beispiel durch die Induktion von Resistenzen (z.B. gegen Schädlinge) bei der Bekämpfung des Welthungers und der Anpassung an die Folgen des Klimawandels helfen.

    Es wurde diskutiert, ob solche Lebensmittel von der Gesellschaft akzeptiert würden, wie bedeutsam Off-Target-Effekte wären und ob ausreichend „Sortenschutz“ gewährleistet werden könnte.

    Zusammenfassend wird dieser Technologie in der Landwirtschaft ein großes Potenzial zugeschrieben.

    Zu 3:

    Die Rechtsordnungen in den USA, Großbritannien und der europäischen Union unterscheiden sich in Hinblick auf die Genschere stark.

    Während in den USA kaum rechtliche Einschränkungen existieren, gilt in der EU seit 2018 ein strenges Gentechnikrecht. Bei diesem europäischen Gentechnikrecht könne allerdings ein Trend zur Liberalisierung erkannt werden.

    In Großbritannien gilt seit 2023 mit dem Genetic Technology Act ein deregulierter Rechtsrahmen für Präzisionsgezüchtete Organismen (PBOs). Bei diesem vereinfachten Zulassungsverfahren müssen Experimente mit PBOs nur angemeldet, nicht aber genehmigt werden.

    Am Samstag Vormittag warnte der Arzt und Publizist Prof. Paul Cullen (Münster) in seinem Online-Vortrag vor den Gefahren der CRISPR-Technologie, wenn sie unreguliert eingesetzt wird.

    Er warnte vor Schritten auf dem Weg zur Eugenik, wo Menschen aufgrund ihrer genetischen Bedingungen in verschiedene Güteklassen eingeteilt werden könnten.

    Er führte folgende drei Bedenken an:

    1.        Eine Behandlung mit der Genschere würde zum Optimierungsversuch
    2.       Die Technologie sei bisher zu wenig verstanden
    3.       Nie sei eine künstliche Mutation für das Überleben in der freien Wildbahn förderlich gewesen

    Laut Cullen seien Selektion und Neo-Eugenik auf dem Vormarsch, und er verwies auf Island, wo heute fast keine Kinder mehr mit Down-Syndrom geboren werden, da nach pränataler Diagnostik diese Schwangerschaften zu fast 100 % abgebrochen würden.

    Da die CRISPR-Technologie im Vergleich zur herkömmlichen Gentechnik viel genauer, schneller, einfacher und billiger sei, sieht auch Professor Cullen in ihr die „gefährlichste Technologie seit der Atombombe“ (Stefan Rehder).

    Unter Verweis auf die Experimente von He Jiankui („Der Baby-Bastler“, Der Spiegel) bezeichnet Professor Cullen die Rufe nach einem Moratorium als Nebelkerze und befürchtet eine Dystopie mit Ansage.

    Die Möglichkeit von Mensch-Tier-Chimären, die vielleicht auf militärisches Interesse stoßen würden und menschliche Klone als Ersatzteillager werden im zweiten Teil des Vortrages von Professor Cullen genannt.

    Begriffe wie „Boutique-Eugenik“, Reproduktionsindustrie und Sklaverei zeigen deutlich, dass Professor Cullen die Würde des Menschen durch die Möglichkeiten der neuen Gentechnik bedroht sieht.

    In der sich anschließenden Diskussion wurde der Begriff der Menschenwürde, wie sie im Grundgesetz verbürgt ist, aufgegriffen und die Unterscheidung von somatischer Therapie und Keimbahnmanipulationen hervorgehoben.

    Auch das Embryonenschutzgesetz in Deutschland wurde als Schutz vor der Verzweckung des Menschen angeführt.

    Am Samstag Nachmittag sprach der Jurist Dr. iur. Timo Faltus (Leipzig).

    Herr Dr. Faltus führte aus, wie eine Gentherapie zur Behandlung von Erbkrankheiten herangezogen werden kann. Hier ist die somatische Gentherapie von der transgenerativen Gentherapie (Keimbahntherapie) zu unterscheiden.

    Obwohl es in Deutschland einen Patentausschluss auf Keimbahnmanipulationen gibt, ist die Forschungsfreiheit dadurch nicht per se verboten. In Zellkulturen und Tiermodellen kann die neue Gentherapie angewandt werden. Es können Geneditierungstherapien, die den Ersatz eines defekten Gens bewirken sollen, erforscht werden.

    In diesem Zusammenhang wurden die drei Probleme der Gentherapie („Delivery, Delivery, Delivery“) anschaulich erläutert: Wie bekommt man das, was wirken soll, an den Ort, wo es wirken soll?

    CrisprCas wurde als eine Methode der Genomeditierung beschrieben. Auf die juristische Unterscheidung von Gentherapie und Gentherapeutika wurde hingewiesen. Hier ist eine Reform der Rechtsgrundlagen der Richtlinie von 2001 absehbar, die eine geänderte Blickrichtung aufweist: 2001 galt ein Wirkstoff als Gentherapeutikum, wenn es z.B. gentechnisch hergestellte Nukleasen beinhaltete. Durch die Reform werden nur noch solche Wirkstoffe als Gentherapeutikum deklariert, die eine rekombinante Nukleinsäure beinhalten.

    Die individualisierten Krebstherapie und die Phagentherapie (GVO-Phagen) sind zwei Bereiche, die mittels neuer Gentechnik große Fortschritte machen werden.

    In der anschließenden Diskussion wurde über die Arzneimittelzulassung, das Heilmittelwerbegesetz, hochpreisige Einmaltherapien und die Gefahren der Eugenik gesprochen.

    Am Sonntag Vormittag sprach der Theologe Prof. Dr. Peter Schallenberg (Paderborn) zum Thema Genethik und Gentherapie aus katholischer Sicht.

    Prof. Schallenberg erläutert anschaulich die Entwicklung der Ethik mit ihren Ursprüngen in der antiken griechischen Philosophie, die ihrerseits bereits von der ägyptischen Hochkultur beeinflusst wurde.

    Die Unterscheidung von Dasein und Sosein erlauben Einblicke in die Seinsethik, die mit der Gottebenbildlichkeit in Verbindung gebracht werden können.

    Erst 1827 durch die Entdeckung der weiblichen Eizelle und den Beginn der modernen Medizin werden bioethische Fragestellungen relevant. Da die Heilige Schrift auf konkrete ethische Fragestellungen wenig aussagekräftig ist, sind die Instruktionen von 1987 (Donum vitae) und von 2008 (Dignitas personae) wegweisend.

    In der sich anschließenden Diskussion wurde auf das Problem einer säkularen Ethik („Wo habe ich den Wert, wenn ich ohne Gott zurechtkommen muss“), die Philosophie Kants (Kategorischer Imperativ und der Mensch als Zweck an sich) und die Würde des Menschen eingegangen.

    Das Embryonenschutzgesetz von 2001 und Embryonenimporte aus Ländern mit liberaler Gesetzgebung wie z.B. Israel wurden kontrovers diskutiert.

    Schließlich wurde eine klare Aussage hinsichtlich einer Gentherapie-Ethik getroffen: Als somatische Therapie kann sie gerechtfertigt sein, als Keimbahntherapie nicht. Die Folgen einer Keimbahntherapie sind heute noch nicht absehbar, daher ist diese Nutzung moralisch nicht zu rechtfertigen.

    Am Tagungsende wurde der Termin für 2026 vereinbart und Themenwünsche gesammelt.

     

    39 Mitglieder der Studentenverbindung FRISIA (Hannover) aller Generationen, d.h. Studenten, Berufsanfänger, junge alte Herren und ältere alte Herren trafen sich vom 24.-26. Oktober 2025 zum 55. HEGGE-Seminar. Das Thema, das eine große Anzahl der FRISIA zur Teilnahme motiviert hatte, lautete FINANZIELLE BILDUNG – Was man über Geldangelegenheiten wissen sollte.

    Bei dem Thema ging es einerseits um Geld, Geldanlagen und Altersvorsorge, aber genauso wichtig waren Fragen nach der Lebensplanung, nach Lebenssinn und darum, was wichtig, wertvoll ist, was der Einzelne sich etwas kosten lassen will. Die Tagungsplanung war vom Hauptreferenten, Dipl. Kaufmann Stefan Hölscher (Hannover), so angelegt, dass für alle Generationen etwas dabei war:

    1. Das derzeitige Rentensystem in Deutschland – wie funktioniert es? Seine Stärken, Schwächen und Grenzen.

    2. Finanzielle Herausforderungen beim Einstieg ins Berufsleben: Was will ich einmal verdienen? Will ich in die freie Wirtschaft oder will ich Beamter sein? Angestellter oder Selbständiger? Wo und wie will ich (final) leben? Haus – will ich mieten oder kaufen? Welche Risiken will ich versichern?

    3. Familienphase: Kapitalbildung und Aufbau von Rücklagen für’s Alter, wenn das Haus bezahlt ist und die Kinder aus dem Haus sind. „Glaubensfrage“: Was will ich eigentlich mit dem vielen Geld machen? Was/wen will ich unterstützen?

    4. Endlich Rentner/Pensionär – Die Entsparphase: Was ändert sich beim Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand? Welche neuen Aspekte und Themen kommen hinzu? Richtig vererben will gelernt sein.

    Das Thema war für das Gespräch zwischen den Generationen besonders geeignet, es gab diverse Denkanstöße, lebendige und durchaus kontroverse Diskussionen über verschiedene Lebensentwürfe, die auch in den Pausen und abends im Hegge-Keller fortgeführt wurden.

    Zum Sonntagsgottesdienst war P. Josef Klingele aus Neuenheerse gekommen, der sehr gut vorbereitet war und das Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner (Lk 18, 9–14) existentiell ansprechend auslegte.

    Erneut war die Tagung eine sehr gelungene Kooperation zwischen der AV Frisia Hannover https://avfrisia.cv/ und dem Christlichen Bildungswerk DIE HEGGE.

    Einziges Problem: Das Bier reichte nicht!

     

    Am Dienstag, 25. November hatte das Christliche Bildungswerk Die HEGGE zu einem FrauenAbend eingeladen.

    Im kühlen und trüben November konnten Frauen wohltuende Stunden erleben. An den Tagen, die kürzer und dunkler werden, konnten wir miteinander »himmelwärts« schauen.

    Der Einladung zum FrauenOrt HEGGE folgten etwa 70 Frauen. Sie gönnten sich eine bereichernde Auszeit und erlebten „einen Ort, der mir guttut“.

    Zu Beginn stand die Himmelleiter aus Jakobs Traum im Zentrum. »Himmelwärts«: Wir öffnen den Blick. Wir schauen hin. Wir rechnen damit, dass mehr möglich ist als das, was wir gerade sehen.

    Vielerlei Stationen voll Wärme und Licht waren vorbereitet… mit FrauenThemen, kreativen Angeboten und Gesprächsrunden, mit musikalischen Klängen und Segensworten. Die Hegge-Küche stellte ein Buffet mit hausgemachten Köstlichkeiten und heißen Punsch bereit.
    Quer durch die Räume des Hauses hatten Dr. Anne Kirsch von der Hegge und engagierte Frauen der Umgebung mit tatkräftiger Unterstützung vielfältige Angebote geschaffen:

    • In den Himmel schauen. Eine Kunst-Ausstellung

    • Zuspruch für mich • kreativ. Hosentaschen-Steine und Behüte-Karten

    • Sich dem Himmel entgegenstrecken. Körperübungen + Kreistänze

    • Mit einer Verheißung unterwegs. Godly Play I Gott im Spiel

    • Himmelsklang und Gesang

    • Ein Ort des Gedenkens. Mein Gebet steige himmelwärts

    • Himmlischer Genuss und Austausch

    • »Dem Himmel so nah«. Ein spiritueller Impuls

    • Gemeinsam essen. Ein Buffet mit Leckereien

    An diesem Abend war Gelegenheit, gemütliche November-Stunden zu erleben und bewusst innezuhalten: himmelwärts I herzlich I hoffnungsvoll.

    Segenswünsche begleiteten die Frauen auf dem Weg: Gott, unter deinem Himmel stehen wir – klein und geborgen zugleich. Unsere Augen heben sich zu den Sternen, und wir ahnen: Dein Licht reicht weiter, als wir sehen können.
    Mit »himmlischen Momenten« im Gepäck gingen alle heim.

    Auch 2026 lädt das Christliche Bildungswerk Die HEGGE zum FrauenOrt ein. Am Samstag, 4. Juli findet von 9 bis 13 Uhr ein FrauenFrühstück statt: Frühstück und mehr… Vielerlei Stationen im Hegge-Park.

     

    Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars zur „benediktinischen Spiritualität“, allesamt kritische Christinnen und Christen, erlebten und gestalteten
    ein tiefgründig spirituelles Seminar mit einer Vielzahl an Schrift- und Glaubensgesprächen in großer Aufrichtigkeit und Offenheit. Das Thema war bewusst doppelsinnig angelegt und wurde in beiderlei Perspektive behandelt: Im Sinne von Auf-stehen, Auf-brechen, Auf-richten, Auf-blicken „mitten im Leben“ einerseits, andererseits im Sinne von Auferstehung im Tod, der Frage nach einem Leben nach dem Tod.

    Zum Ankommen der Teilnehmer:innen wurde am Freitag Nachmittag ein Rundgang „mit allen Sinnen“ durch den Hegge-Park gestaltet, der uns nach teils langer Anfahrt und beruflichem Stress zur Ruhe kommen ließ.
    Für Freitag Abend hatte Sr. Hildegard Wolters OSB sechs verschiedene biblische Auferstehungsbilder auf einem Papier zusammengestellt. Jede/r konnte sagen, welches Bild ihn/sie besonders anspricht und warum es anspricht. So war der Abend ein erster Einstieg in das Thema und zugleich eine Vorstellungsrunde.
    Zum Abschluss des Tages wurde im Seminarraum die Komplet gebetet und gesungen.

    Der Samstag begann mit einem Morgengebet mit einer Predigt von Frau Dorothee zu der Frage: Wie fängt Auferstehung an? Wie kündigt sie sich in der Bibel sprachlich an?
    Nach dem Frühstück übten wir unter fachkundiger Anleitung der Benediktinerin, Lehrerin und Chorleiterin Sr. Hildegard Wolters OSB die Gesänge für die Vesper des Abends ein.

    Am weiteren Vormittag standen die neutestamentlichen Textzeugen der Auferstehung Jesu im Mittelpunkt. Unterschieden wurde zwischen (1.) der einfachen Bekenntnisformel: „Gott hat Christus Jesus von den Toten erweckt“ als ältestes Schriftzeugnis der Auferstehung Jesu, (2.) den Grabauffindungserzählungen der Evangelisten, die das alte Bekenntnis in anschauliche Geschichten gekleidet haben und (3.) Erscheinungserzählungen, mit denen die Evangelisten (Jahrzehnte nach Jesu Tod) Antwort zu geben versuchen auf Fragen und Probleme ihrer Gemeinden.
    In Gruppenarbeit erschlossen wir uns die Botschaft der Emmausgeschichte des Lukas, die uns Auskunft darüber geben will, wie wir heute trotz des großen zeitlichen Abstands dem Auferstandenen lebendig begegnen können.

    Der Samstag Nachmittag galt der Perspektive der Kunst. Es wurden Bilder bzw. Kunstwerke zur Auferstehung Jesu aus verschiedenen Epochen gezeigt und im Gespräch nach der jeweiligen Botschaft des Künstlers bzw. der Künstlerin gefragt.

    Am frühen Abend wurde die Vesper gebetet und gesungen, am späteren Abend feierte die Gruppe mit P. Thomas Wunram aus Neuenheerse die Eucharistie, der eine besonders eindrucksvolle Predigt zum (anspruchsvollen) sogenannten „Gleichnis vom ungerechten Verwalter“ hielt, dem er eher den Titel geben wollte: „Gleichnis vom Verwalter der Ungerechtigkeit“.

    Den Sonntag Vormittag gestaltete nach dem gemeinsamen Morgengebet Sr. Hildegard Wolters OSB. Sie griff in ihren Ausführungen die zweifache Bedeutungsperspektive von „Aufstehen“ und „Auferstehen“ auf und ordnete beide Bewegungen „Grundelementen benediktinischer Lebensgestaltung“ zu.
    Die Verbformen auf-stehen/aufrecht stehen/zu sich stehen/den Tag bestehen/bei-stehen/ver-stehen/aus-stehen erläuterte sie lebensnah, erfahrungsgesättigt und zugleich tiefgründig anhand der Benediktsregel. Ihre Ausführungen wurden jeweils von Klangbeispielen ergänzt und zusätzlich zu den Textbeispielen auch musikalisch erschlossen.
    In ihrem zweiten Vortragsteil gewährte sie den Teilnehmer:innen einen Blick in die neugestaltete Moritzkirche zu Augsburg und konfrontierte sie mit dem dortigen Altarbild: dem „Christus Salvator“, geschaffen 1632/33 von Georg Petel, der mit seiner kraftvollen, dynamischen Ausstrahlung seinen Betrachter:innen zuzurufen scheint: „Na los, erhebt euch! Auf geht’s!“ Diesem Bild eines Auferstandenen kann man glauben, dass er alle Betrachter:innen aus dem Tod mit ins neue Leben führt!
    Das letzte Wort hatte dann allerdings wieder die Musik bzw. ein mehrstimmiger Choral mit biblisch fundiertem Text von Huub Oosterhuis: „Die Steppe wird blühen…“ Mit dem hoffnungssatten Schlussvers von Huub Oosterhuis endete das Seminar:

    „…und wir werden aufstehn und lachen und jauchzen und leben.“

    Eine Weiterführung der Seminarreihe „Benediktinische Spiritualität“ mit Sr. Hildegard Wolters OSB  wurde vereinbart für den 18.-20. September 2026.

    Wege zur Gelassenheit

    Aktuell leiden viele von uns an einer Überdosis an Weltgeschehen. Zahlreiche Menschen sehnen sich nach mehr Gelassenheit. Doch was genau meint Gelassenheit, und wie kann man sie erlangen? Von Thomas Strässle (2013: 21) stammt der Satz: „Die Gelassenheit überkommt einen nicht einfach, man muss schon etwas dafür tun.“ Denn Gelassenheit bedeutet nicht, sich rauszuhalten, sich zurückzulehnen, zu ignorieren, um sich nur noch auf sich konzentrieren zu können. „Sie ist (vielmehr) eine Haltung, auf die wir Menschen in jeder Lebensphase existentiell angewiesen sind. Doch fällt sie nicht einfach vom Himmel, sondern muss stets von neuem geübt werden. Gelassenheit ist die Sehnsucht des Menschen, zum inneren Punkt des seelischen Gleichgewichts zu gelangen“ (U. Auffenberg 2025).

    Doch warum fällt es vielen von uns so schwer, belastende Dinge loszulassen, etwas zuzulassen und auch zu überlassen? Wie können wir uns unvoreingenommen verhalten? Wie können wir bei dem Überangebot an Weltgeschehen und den damit verbundenen vielen schlechten Nachrichten die Fassung bewahren und handlungsfähig bleiben? Was brauche ich dazu, Belastendes loslassen und Wohltuendes zulassen zu können? In dem dreitägigen Seminar haben wir diese Fragen in den Mittelpunkt gestellt und uns der Gelassenheit auf verschiedenen Wegen genähert.

    Das Seminar fand mit 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der HEGGE statt. Nach einer kurzen inhaltlichen Hinführung zum Seminarthema durch Sandra Legge schloss sich die erste Einheit von Ronja von Wurmb-Seibel mit dem Titel „Was schlechte Nachrichten mit uns anrichten und wie wir einen besseren Umgang mit Ihnen finden“ an. Zentrale Erkenntnisse aus dieser Einheit sind, dass Ohnmacht überall dort entsteht, wo Probleme unlösbar erscheinen und die Anforderungen zu groß werden. Ohnmachtsgefühle in einem Lebensbereich können sich schnell auf andere Bereiche übertragen. Auch sind negative Nachrichten deshalb so wirkmächtig, weil sie von unserem Gehirn schneller verarbeitet werden als positive. Daher sei es, so Wurmb-Seibel um so wichtiger, dass Probleme bestenfalls immer mit einem Lösungsansatz präsentiert werden. Sie bringt das auf die griffige Formel: Scheiße + X

    In der Abendeinheit am Freitag stand das X im Zentrum des Erkenntnisinteresses. Alle waren eingeladen, ein Problem, das sie aktuell beschäftigt auszuwählen und im Rahmen einer Kleingruppenarbeit nach einem (ersten, kleinen) X zu suchen. Bei der Auswertung zeigte sich, dass alle Gruppen ein erstes x gefunden hatten. Auch waren die Teilnehmer*innen überrascht über den positiven Effekt und die Effizient der Gruppen durch verschiedene Perspektiven auf das Problem bzw. die Problemlösung. Nach Morgengebet und Frühstück ging es am Samstagmorgen in einer zweiten Einheit von Ronja von Wurmb-Seibel mit dem Titel „Zusammen lebt es sich gelassener“ um die Bedeutung sozialer Beziehungen auf unser Wohlbefinden und letztlich für unsere Gelassenheit. Die Referentin stellte deutlich heraus, dass wir alle auf soziale Beziehungen angewiesen sind. Selbst ein Lächeln oder ein kurzes Gespräch liefert schon positive Effekte auf unser Wohlbefinden. Und auch wenn die sozialen Medien eine gute Unterstützung zur Gewinnung und Pflege von Sozialkontakten liefert, sind wir alle zwischendurch auf sog. Five-sense-friends angewiesen. Voraussetzung für soziale Verbundenheit mit anderen ist die Verbundenheit mit sich selbst. Manchmal aber, so Wurmb-Seibel weiter, braucht es die Verbundenheit mit anderen, um wieder in Verbundenheit mit sich selbst zu gelangen.

    Wenn ein Gefühl von Einsamkeit eintritt, empfiehlt die Referentin, auf jeden Fall rauszugehen, um Menschen treffen. Ein erster, kleiner Schritt genügt oft schon, um weitere Schritte auszulösen. Das Wichtigste ist, dass man kein Opfer bleibt.

    Was wir immer tun können:

    1. Andere Menschen anlächeln
    2. Andere Menschen ansprechen
    3. Sich bei Menschen melden, bei denen man sich schon lange nicht mehr gemeldet hat.
    4. Kontakt zu Nachbarn intensivieren
    5. Eine Person finden, die einem möglichst unähnlich ist, ansprechen.

    Am Samstagnachmittag hat sich Ullrich Auffenberg mit den Teilnehmer*innen auf den ersten Weg zur Gelassenheit, dem Los-Lassen zur Meister-Eckhart-Station des HEGGE-Parks begeben. Eine wichtige Voraussetzung für das Los-Lassen, ist ein Anker-Punkt in meinem Leben (das Wagenrad), das zugleich mein Haltepunkt ist. Je näher ich mich mit anderen verbunden fühle, desto stabiler, desto gelassener.

    Am Samstagabend berichtete Ullrich Auffenberg im Rahmen einer Lesung aus seinem aktuellen Buch „Sorgt euch nicht! 36 Anstöße zur Gelassenheit“. Neben den Teilnehmer*innen, waren auch rund 15 Gäste von Außen zur Lesung gekommen.

    Am Sonntagmorgen waren die Teilnehmer*innen eingeladen, aus dem Bibeltext „Sorgt euch nicht“ (Mt 6,25-34.) den Vers zu entnehmen, der sie am meisten anspricht. Im Rahmen des anschließenden Gottesdienstes (Königsweg der Gelassenheit) fand ein Austausch zu der jeweiligen Auswahl statt. Im Anschluss daran folgten Mittagessen und Abschlussgespräch.

    Unsere Referenten und Referentinnen:

     

    Msgr. Ullrich Auffenberg, Paderborn

    Jg.1949, ist Pfarrer i.R. mit Zusatzausbildung in Erwachsenenbildung und Psychodrama und Autor mehrerer Bücher, darunter: „Sorgt euch nicht. 36 Anstöße zur Gelassenheit“. Er war Referent für Mitarbeitende beim Diözesan-Caritasverband Paderborn, Pfarrdechant in Rheda-Wiedenbrück, Leiter der Jugendbildungsstätte Hardehausen und der Bildungsstätte St. Bonifatius in Winterberg-Elkeringhausen. Von 2022 bis April 2025 wohnte und arbeitete er im Christlichen Bildungswerk Die HEGGE.

    Ronja von Wurmb-Seibel, Dünzelbach

    ist Autorin, Filmemacherin und Journalistin. 2013/2014 lebte sie als Reporterin in Kabul, um über den Alltag der Menschen im Krieg zu berichten. Davor arbeitete sie als Redakteurin im Politik-Ressort der „Zeit“. 2022 erschien ihr Buch „Wie wir die Welt sehen. Was negative Nachrichten mit unserem Denken machen und wie wir uns davon befreien.“ Ihr aktuelles Buch heißt: „Zusammen. Warum wir für ein gutes Leben Verbündete brauchen und wie wir sie finden.“ Beide Bücher sind im Kösel-Verlag erschienen.

    Tagungsleitung und Ansprechpartnerin:

    Dr. Sandra Legge, Die HEGGE

    Hinweis:

    Die Seminargebühr von € 290,00 umfasst ebenfalls Unterkunft und Verpflegung mit hochwertigen, auch regionalen Produkten.

    FREITAG, 14. November 2025  
    15.00 Uhr Beginn mit Kaffee
    15.30 Uhr Begrüßung und Einführung durch Dr. Sandra Legge, Die HEGGE
    anschließend
    Ronja von Wurmb-Seibel, Dünzelbach

    Was schlechte Nachrichten mit uns anrichten und wie wir einen besseren Umgang mit ihnen finden!

    abends
    Ronja von Wurmb-Seibel, Dünzelbach

    Fortführung der Einheit

    Samstag, 15. November 2025  
    vormittags
    Ronja von Wurmb-Seibel, Dünzelbach

    Zusammen lebt es sich gelassener

    nachmittags
    Msgr. Ullrich Auffenberg, Paderborn

    Erster Weg zur Gelassenheit: Los-Lassen

    abends
    Msgr. Ullrich Auffenberg, Paderborn

    Lesung „Sorgt euch nicht“ 36 Anstöße zur Gelassenheit

    Sonntag, 16.11.2025  
    vormittags
    Msgr. Ullrich Auffenberg, Paderborn

    Zweiter Weg zur Gelassenheit: Zu-Lassen

      Gottesdienst: Königsweg zur Gelassenheit: Über-Lassen
    14.00 Uhr Seminarende

    Vom 2. bis 5. Oktober stand ein musikpädagogisches Seminar zum  » Blockflöten -Ensemblespiel «  im Programm.

    Zahlreiche versierte Blockflötistinnen und -flötisten folgten der Einladung und reisten mit großem Gepäck an. Sie beherrschten das Spiel des ganzen Blockflöten-Quartetts und brachten ihre Instrumente zum Kurs mit. Obendrein trugen einige ihre Subbass-Flöten mit etwa zwei Metern klingender Länge ins Bildungshaus. Ein bemerkenswertes Bild – ebenso wie an den Tagen ein eindrucksvolles Musikspiel.

    Unter fachkundiger Anleitung wurde mittelschwere Literatur erarbeitet und gemeinsam im Ensemble musiziert.  Die erfahrenen Musikpädagoginnen Anna Irene Schmidt, Steinhagen und Christina Jungermann, Düsseldorf gestalteten das Programm inhaltlich und begleiteten es fachdidaktisch.

    Jeder Seminartag begann morgens mit Übungen zu Atemtechnik und Körperarbeit. Daran schloss sich die Arbeit an mittelschwerer Literatur in zwei Gruppen an. Drei- bis achtstimmiges Ensemblespiel wechselte ab mit Musizieren im Plenum, teilweise doppelchörig. Dabei standen Werke von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert im Mittelpunkt.
    Nachmittags bot sich den Teilnehmer*innen die Gelegenheit, in freier Regie zu musizieren.
    An den Abenden wurde bei meditativem Tanz und Folkloretanz aus unterschiedlichen Ländern zum Mitmachen eingeladen.
    Dass ein Blockflöten-Ensemble die Messfeier in der Hegge-Kapelle mitgestaltete, rundete die Tage in schöner Weise ab.

    So konnten die Blockflötist*innen an den Tagen das Zusammenspiel in der Gruppe praktizieren, ihre Fähigkeiten entfalten und Freude am gemeinsamen Musizieren erleben.

    Im kommenden Jahr 2026 finden erneut Blockflöten-Kurse statt: ein Sommerkurs vom 22. bis 25. Juli sowie ein Ensemblespiel vom 19. bis 22. Oktober. Herzliche Einladung!

    Bereits zum fünften Mal stand im Christlichen Bildungswerk Die HEGGE Afrika drei Tage lang im Fokus einer Tagung.

    Das Afrikabild in Deutschland bzw. Europa ist oft sehr einseitig geprägt. Dabei finden auf unserem Nachbarkontinent sehr viele spannende, z.T. widersprüchliche Entwicklungen statt. Doch darüber erfahren wir selten etwas.

    Abbé Jacques Sawadogo, katholischer Priester aus Burkina Faso, berichtete vom interreligiösen Dialog und von Religionsfreiheit in seinem vorwiegend islamisch geprägten Land. Dieser war bis etwa 2015 von gegenseitigem Respekt und Toleranz gekennzeichnet. Man besuchte sich gegenseitig zu religiösen Festen und lebte ein wirkliches Miteinander. Doch seit 2016 wird das Miteinander von islamistischen Terroranschlägen heimgesucht, unter denen nicht nur Christen sondern vor allem Muslime sehr leiden. Bedingt durch Klimawandel und wachsende Armut könnten die Terroristen leicht Kämpfer rekrutieren oder junge Menschen zum Kampf zwingen. Trotzdem gebe es zum Dialog keine Alternative, weil er die Voraussetzung zum Frieden (auch weltweit) sei. Abbé Jacques feierte am Sonntag auch die Messe mit der Seminargruppe, bei der die madagassischen Teilnehmerinnen mit einem Gabentanz und einem Abschlusstanz weltkirchliches Flair in die Kapelle der HEGGE brachten.

    Stella Gaitano, Buchautorin und Menschenrechtsverteidigerin, berichtete vom Sudan und vom jüngsten Staat in Afrika, dem Südsudan. Beide Länder sind durch jahrelange Bürgerkriege zerstört. In ihrem Buch „Endlose Tage am Point Zero“ schildert sie, was es bedeutet, in dieser äußeren wie inneren Zerrissenheit zu leben bzw. zu versuchen, zu überleben. Sie zeigt auf, woher Menschen die Kraft nehmen, trotz aller Schwierigkeiten nicht aufzugeben. Bei der Lesung wurde die Situation einer Familie geschildert, die im Sudan lebte, jedoch ihre Wurzeln im Süden des Sudans hat. Sie wurde mit der Gründung des Staates Südsudan (2011) staatenlos und musste in die unbekannte „Heimat“ zurückkehren, so wie vier Millionen weitere Südsudanesen.

    Kurzfristig wegen der Absage einer Referentin war Pater Hans-Joachim Lohre aus Hövelhof eingesprungen. Er hat dreißig Jahre in Mali als Afrikamissionar gelebt und sich ebenfalls stark für den islamisch-christlichen Dialog eingesetzt. Auch in Mali gab es ein gutes Miteinander der Religionen, wobei das Christentum eher als Religion der Kolonialmacht Frankreich angesehen wird, während der Islam als ursprüngliche Religion (seit dem 14. Jahrhundert in Mali verbreitet) verstanden wird. Pater Lohre wurde im November 2022 von einer Untergruppe der Al-Qaida-Miliz entführt und war ein Jahr in Gefangenschaft. Sein Vortrag war aber keinesfalls hasserfüllt, sondern fast von Dankbarkeit für diese Zeit, in der er nach eigenen Worten von einem tiefen inneren Frieden erfüllt war. Er betonte, dass er von den Entführern gut behandelt wurde und erzählte dazu Beispiele, wie ein Entführer ihm seine eigene Jacke gegen die Kälte der Wüstennächte überlassen hatte. Sein großer Wunsch: „Vielleicht bringt meine Entführung den Dialog voran.“

    Den Abschluss des Seminars gestaltete Dr. Norman Mukasa, Fachreferent bei Justitia et Pax. Die europäisch-afrikanische Geschichte ist sehr stark durch die Kolonialzeit geprägt. Die Besatzung, Ausbeutung und Aufteilung des Kontinents haben tiefe Spuren hinterlassen. Sich ihnen zu stellen und die Geschichte aufzuarbeiten, ist eine komplexe Unternehmung, aber notwendig, wenn man die Gegenwart verstehen und mitgestalten möchte. In einem interaktiven Vortrag stellte er die Gefahr von einseitigen Bildern dar, die das Gesamtbild von Afrika bestimmen. Er ging auch auf die deutsche Kolonialzeit ein, die zwar verhältnismäßig kurz war, aber von großer Brutalität gegenüber den Menschen in den besetzten Gebieten geprägt war.

    Während des Seminars war auch ein Königspaar zu Gast auf der HEGGE: Der Diakon Ralf Knoblauch aus Bonn stellt aus alten Fachwerkbalken königliche Figuren her, um die Würde jedes Menschen, auch mit seinen Rissen und Unebenheiten, bewusst zu machen. Der König war von Christian Maier (missio) mitgebracht worden, die Königin ist eine Schenkung von Susanne Münch, Mitglied im Heggering. Sie wird dauerhaft auf der HEGGE bleiben.

    Die Tagung fand in Kooperation mit der missio-Diözesanstelle Paderborn statt.

     

    Vom 3. bis 6. November fand ein Erzählkurs zum Godly Play – Gott im Spiel im Christlichen Bildungswerk Die HEGGE statt.

    Zahlreiche Interessierte nahmen an der Ausbildung zur Godly Play-Erzählerin, zum -Erzähler teil, vor allem aus den Arbeitsfeldern Kita, Schule und Gemeinde.
    Aufbauend auf einem Kennenlerntag entwickelten die Teilnehmer*innen nun ihre Fähigkeiten zum Geschichten-Erzählen sowie zum Leiten des Ergründungsgesprächs und der Kreativphase weiter.
    Die Fortbildnerinnen Christiane Zimmermann-Fröb, Velbert und Dr. Delia Freudenreich, Paderborn vermittelten das religionspädagogische Konzept Godly Play mit hoher Kompetenz und teilten ihre Begeisterung. Ein stetiger Wechsel von Theorie und Praxis prägte die Tage, außerdem ein reger Austausch untereinander.

    Die Teilnehmer*innen lernten eine Vielzahl von Godly Play-Einheiten kennen. Sie erzählten und ergründeten jeweils selbst eine biblische Geschichte. Und sie waren dabei, wenn andere ihre Geschichten erzählten.
    Dabei waren konstruktive Rückmeldungen und gegenseitige Bestärkung ebenso wertvoll wie die zahlreichen praxisnahen Tipps der Fortbilderinnen.

    Die Tage waren sehr intensiv, das Programm dicht, jede Einheit lehrreich. Alle, die teilnahmen, wurden selbst im Verlauf der vier Tage zu Expertinnen und Experten im Godly Play I Gott im Spiel. Zum Abschluss hielten sie stolz ihr Zertifikat in Händen und gingen bestärkt nach Hause. Die Vorfreude, Godly Play selbst auszuprobieren und einzusetzen, war groß.

    Auch 2026 bietet das Christliche Bildungswerk Die HEGGE Fortbildungsangebote zum Godly Play – Gott im Spiel an. Am Dienstag, den 2. Juni von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr findet ein Kennenlerntag statt: Godly Play – Gott im Spiel Kennenlerntag – Die HEGGE  Für den 10. bis 13. November ist erneut ein zertifizierter Erzählkurs geplant und damit die Möglichkeit der Ausbildung als Godly Play-Erzähler*in gegeben.