Die Hegge, 3. April 2020
Liebe Freundinnen und Freunde der HEGGE,
Corona hat auch die Arbeit der HEGGE weitgehend auf den Kopf gestellt.
Seit Montag, dem 16.03., mussten wir unser Haus komplett schließen. Das war schmerzlich, denn wir hatten qualitätvolle Tagungen und Seminare im Programm und konnten aufgrund der bereits eingegangenen Anmeldungen mit hohen Teilnehmerzahlen rechnen; wir freuten uns auf die Arbeit.
Bereits seit Ende Februar hatte das Virus uns in Atem gehalten und erforderte präventiv zum Schutz unserer Gäste und des Hegge-Teams eine fast tägliche Anpassung an die jeweils neue Situation.
Bis mindestens 19.04.2020 haben wir nun sämtliche Veranstaltungen abgesagt; möglicherweise wird diese Frist verlängert. Wir orientieren uns an den Maßgaben der Landesregierung NRW. So sehr wir diese Maßnahmen zur Verzögerung der Pandemie auch unterstützen, so ist die Schließung für uns als kleines Haus in privater Trägerschaft finanziell ein Desaster! Die laufenden Kosten und die Löhne müssen weiterhin gezahlt werden, die Einnahmen aber sind von heute auf morgen weggebrochen.
Wir haben zur finanziellen Stabilisierung an verschiedenen Stellschrauben gedreht, um diese Krise, deren Ende wir nicht absehen können, zu überstehen.
Während die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hegge-Teams im März noch Überstunden und Resturlaub abbauen konnten, haben wir nun für April – erstmals in der Geschichte der Hegge – Kurzarbeit eingeführt.
Weiterhin bemühen wir uns – im Netzwerk der Verbände, zu denen die HEGGE gehört – bei den Zuschussgebern um Erleichterungen bei der Mittelvergabe.
Heute bitten wir nun Sie um Hilfe, um eine Corona-Sonderspende! Bitte verstehen Sie diese als eine gemeinsame Kraftanstrengung für den Erhalt der HEGGE. Einige Hegge-Freunde haben den Ernst der Lage erkannt und uns in den letzten Tagen bereits mit ihrer Unterstützung ermutigt. Es ist gerade keine leichte Zeit, aber wir sind zuversichtlich, dass wir sie mit Gottes Hilfe überstehen und irgendwann weiterarbeiten können.
Bislang sind hier gottlob alle gesund, und wir sind dankbar, ein so schönes und weiträumiges Fleckchen Erde bewohnen zu dürfen. Wir sind ebenfalls sehr dankbar, dass Konvent und Mitarbeiterschaft gemeinsam und solidarisch diese Krise bewältigen wollen.
Wir stehen am Beginn der Karwoche. Das elementare Gebet, die elementare Klage, die elementare Bitte erfahren wir in diesem Jahr mit besonderer Intensität: Kyrie eleison.
Nach christlicher Überzeugung offenbart sich Gott in jedem Leidenden: Ecce Homo. So sind wir: Schwach, verwundbar, sterblich. Wir sehen und spüren in diesen Tagen neu, wie fragil das Leben ist, und wie abhängig wir voneinander, wie verwiesen wir aufeinander sind; wir „machen“ und gestalten gerne, haben das Leben aber keineswegs „im Griff“.
Beten wir darum, dass Leid und Tod, Verlust und Vergehen nicht das letzte Wort haben und trauen wir der biblischen Verheißung: dass wir von Gott mit neuem Leben beschenkt werden, gerade dort, wo wir mit unseren Möglichkeiten am Ende sind.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gesegnete Kar- und Ostertage und grüßen Sie herzlich!
Im Namen des Hegge-Teams
Oberin Dorothee Mann