Veranstaltungszeit:
07.02.2025 15:00 - 09.02.2025 15:00


Braucht Demokratie Religion?

Diese Frage wird angesichts der aktuellen Entwicklungen (wieder) kontrovers diskutiert. Eine wachsende Zahl an Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes scheint sich von der demokratischen Idee abzuwenden. Solidarität und eine gemeinsame Wertebasis innerhalb der Gesellschaft schrumpfen, und es gibt zunehmend Menschen, die sich einsam fühlen.

Auf der einen Seite wird Religion als Wurzel für zahlreiche Probleme betrachtet und vielfach für ihre undemokratischen Strukturen kritisiert. Der Trend zur Abwendung von religiösen Institutionen scheint ungebrochen. Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus.

Auf der anderen Seite werden die positiven Aspekte von Religion mit Blick auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, den interkulturellen Dialog, der gemeinsamen Wertebasis und der Möglichkeit von Gemeinschaftserleben deutlich. Unabhängig von zahlreichen Kirchenaustritten scheint die Suche nach dem Sinn des Lebens und nach Halt im Alltag selten so stark wie in der gegenwärtigen Situation.

Im Rahmen unserer Tagung möchten wir tiefer in die Diskussion einsteigen und die zentrale Frage mit ausgewiesenen Experten und Expertinnen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.

Unsere Referenten und Referentinnen:

Dr. Dr. h.c. Markus Dröge, Bischof i.R., Berlin *1954, 1985 bis 2009 Pfarrer und Superintendent in Koblenz, 2000 Promotion in Heidelberg bei Michael Welker mit einer Arbeit über Jürgen Moltmann: „Kirche in der Vielfalt des Geistes“, 2002-2004 Ausbildung zum Systemischen Berater, 2009-2019 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, 2014-2021 Mitglied des Rates der EKD, seit 2021 Vorstandssprecher der Stiftung Zukunft Berlin.

Prof. Michael Jäckel, Tübingen ist Professor für Soziologie an der Universität Trier. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Konsumsoziologie, die Mediensoziologie und die Soziologie der Zeit. Er hat zahlreiche Standardbeiträge und Einführungsbücher verfasst. Von 2011 bis 2023 war er Präsident der Universität Trier. Er war von 2014-2022 Mitglied des Rats für Informationsinfrastrukturen, er ist Vorsitzender des Stakeholder-Dialogs im Hochschulforum Digitalisierung und seit Mai 2024 Sprecher des Leitungsgremiums des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz.

Prof’in Dr. Meltem Kulaçatan, Nürnberg ist Professorin für Soziale Arbeit an der Internationalen Hochschule in Nürnberg. Sie war Projektleiterin verschiedener wissenschaftlicher Projekte, u.a. im Teilprojekt „Religiöse Selbstentwürfe junger Muslime und Musliminnen in pädagogischen Handlungsfeldern“ (2017 – 2021). Zu Ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Jugend, Religion mit Schwerpunkt Islam, Migration, jüdisch-muslimische Gegenwartsbeziehungen sowie islamistische Radikalisierung und Radikalisierungsprävention in Deutschland.

Christine Lieberknecht, Jg. 1958, Theologin und Politikerin, u.a. 2009-2014 Thüringer Ministerpräsidentin, Vorstand der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, stellv. Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises von CDU/CSU und Vorstand der Internationalen Martin-Luther-Stiftung; Präsidentin des Thüringer Wanderverbands e.V. Während ihres beruflichen und ehrenamtlichen Einsatzes für Kirche, Politik und Gesellschaft lernte Lieberknecht sowohl die Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen diesen Bereichen aus eigener Erfahrung kennen. Ihr persönlicher Leitspruch von der „Freiheit eines Christenmenschen“ war für sie Ausgangspunkt  ihrer aktiven Mitgestaltung der Friedlichen Revolution 1989 in der DDR. Für ihr Wirken in staatlicher Verantwortung nach der deutschen Wiedervereinigung  gewann sie aus ihrem christlichen Glauben Motivation, Maßstab und Orientierung, immer wieder neu nach ihrer Verantwortung vor Gott und den Menschen zu fragen.

Franz Meurer, Köln ist kath. Theologe und einer der bekanntesten Pfarrer in und um Köln. Er ist bekannt für sein Engagement, seine hohe Beliebtheit bei den Menschen und mutiges, authentisches Auftreten. Mit dem „HöVi-Land“, einer sozialen Einrichtung, erlangte er auch nationale Bekanntheit und erhielt zahlreiche Ehrungen. Sein zuletzt veröffentlichtes Buch trägt den Titel: „Brandmeister Gottes – Für eine Kirche, die nicht lange fackelt“.

Dr. Patrick Rohs, Wien ist Universitätsassistent (post-doc) am Institut für Praktische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und geschäftsführendes Mitglied des Netzwerks Interdisziplinäre Werteforschung. Er studierte Katholische Fachtheologie, Psychologie und Religionswissenschaft in Wien und Trier. Seine Dissertation unter dem Titel „Soziale Kohäsion und Wertebildung – Eine interdisziplinäre Studie zur Analyse und Förderung des sozialen Zusammenhalts in Österreich“ beschäftigte sich auf Basis der Daten der Europäischen Wertestudie (EVS) mit Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. Werteforschung, soziale Kohäsion und Religionssoziologie.

FREITAG, 07. Februar 2025 Braucht Demokratie Religion?
15.00 Uhr Kaffee und Kuchen
15.30 Uhr Begrüßung und Einführung durch Dr. Sandra Legge , Die Hegge
anschließend
Christine L I E B E R K N E C H T

In Verantwortung vor Gott und den Menschen

abends
Dr. Patrick R O H S, Wien:

Demokratie, Werte und Religion – Überlegungen zu einem spannungsreichen Verhältnis

SAMSTAG, 08.02.2025  
vormittags
Pfr. Franz  M E U R E R, Köln:

Warum Religion für jeden einzelnen und unser Zusammenleben wichtig ist. Ein literarischer Bericht.

 
nachmittags
Prof.in Dr. Meltem K U L A C A T A N, Nürnberg:

Jugend und Religion in der pluralen Demokratie

abends
Prof. Dr. Michael J Ä C K E L, Tübingen:

Nah- und Fernerfahrungen: Das schwierige Verhältnis von Politik und Religion

SONNTAG, 09.02.2025
 
vormittags
 Dr. Dr. h.c. Markus D R Ö G E, Berlin

Im Vertrauen auf Gottes Geist die Demokratie neu beleben

anschließend
Podiumsdiskussion
nachmittags
Reflektion, Abschluss
15 Uhr
Ende der Tagung

Anmeldeformular

Thema: Braucht Demokratie Religion?
Datum: 07.02.2025 15:00 - 09.02.2025 15:00
Kosten: 260,00

    Allgemeine Informationen

    Fahrgemeinschaft

    Ich erlaube, meine Kontaktdaten zu diesem Zweck an andere weiterzugeben.

    Ihre Anschrift

    Weitere Bemerkungen

    Schwerwiegende Lebensmittelunverträglichkeiten teilen Sie uns bitte spätestens bis drei Werktage vor Anreise mit.

    Spam-Check