Veröffentlichung: 05.05.2018


Trauer um Hubert Spierling

DIE HEGGE trauert um Hubert Spierling (* 6.7.1925, + 28.4.2018), den Maler, Glasmaler und Freund.

Hubert Spierling gehörte zu den herausragenden Glasgestaltern des 20. Jahrhunderts. Seit den 1950er Jahren leistete er einen bedeutenden Beitrag zum künstlerischen Weltruf der modernen deutschen Glasmalerei. Spierling hat nicht nur zahlreiche Verglasungen für bedeutende mittelalterliche Kirchen wie den Dom zu Limburg oder die Abteikirche Maria Laach geschaffen, sondern auch für Meisterwerke der modernen Architektur Glasfenster entworfen, wie für St. Hubertus in Krefeld, St. Kilian in Paderborn, St. Bonifatius in Krefeld-Stahldorf und die Pfarrkirche Heilige Familie in Düsseldorf-Stockum. Hinzu kommt die freie Malerei Hubert Spierlings, ein Werkkomplex, der weniger bekannt ist.

Seit 1961 gehörte Hubert Spierling zum Künstler- und Freundeskreis der HEGGE, und es begann ein über Jahrzehnte währendes, vertrauensvolles Gespräch über Kunst und Architektur, über Theologie und Glaube. Künstler-Tagungen belebte er mit kritisch-weiterführenden Diskussionsbeiträgen; bei unseren Winterakademien führte er die Gäste durch seine Vorträge in den Werdeprozess der Glasmalerei vom mundgeblasenen Antikglas bis zum fertigen Fenster.

1965 schuf er die Kapellenfenster des neu erbauten HEGGE-KOLLEGS (Architekt Roman J. Reiser) in Bochum, einem Internationalen Studentenwohnheim, das die HEGGE parallel zum Bau der neuen Bochumer Universität errichtete.

Mehr als 55 Jahre waren Paula und Hubert Spierling regelmäßig auf der HEGGE zu Gast.

DIE HEGGE verdankt Hubert Spierling nicht nur eine Reihe kostbarer Kunstwerke und Glasbilder; zu seinen großen Geschenken gehört, dass er uns SEHEN lehrte, das genaue Hinschauen mit den Augen eines Künstlers: „Schauen Sie“, forderte Hubert Spierling uns auf, als wir einmal im Frühjahr mit ihm und seiner Frau Paula mit dem Auto über Land fuhren, „sehen Sie sich die unzähligen Grüntöne an, die es jetzt im Frühjahr gibt. Kein Grün ist wie das andere. Das eine hat mehr Blau, das andere hat mehr Gelb; kein Grün ist wie das andere! Schauen Sie genau hin! Ist das nicht wunderschön?!“

Unsere Anteilnahme gilt seiner Frau Paula Spierling, mit der Hubert Spierling seit 1954 verheiratet war, und die nach seiner eigener Aussage stets die wichtigste Kritikerin seiner Werke war.

Paula und Hubert Spierling in ihrem Wohn-und Atelierhaus
Blick ins Atelier
Kabinettscheibe auf der Hegge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Matthias Behne, behnelux gestaltung, Halle/Saale

Sämtliche Fotos sind dem Buch entnommen:

Holger Brülls/Dorothee Mann/Anna Ulrich (Hg.): Hubert Spierling. Malerei und Glasmalerei, Paderborn 2010

Ebenfalls dem Buch entnommen ist ein Gespräch, das Hubert Spierling mit Holger Brülls, Dorothee Mann und Anna Ulrich führte: Mein Thema ist das Licht.

Der folgende Artikel aus dem Buch beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte der Fenster des Bochumer Hegge Kollegs.

Zum Vergrößern die Bilder bitte anklicken.

Hegge-Kolleg Bochum