Das diesjährige Seminar für (ehrenamtliche) im Hospizdienst und in der Familienbildungsarbeit vom 24.-27. März stand unter dem Thema: Leben wollen-Sterben dürfen. Viele Fragen kommen auf, wenn es um ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt geht. Der medizinische Fortschritt führt zu immer besseren Therapiemöglichkeiten. Aber sollen und dürfen wir am Ende eines Lebens immer alles tun, was möglich ist?
Mit kompetenten Referierenden wurde dieser Frage aus medizinischer und theologischer Sicht nachgegangen. Was sollte man tun, wenn sterbenskranke Menschen und/oder deren Angehörige sich mit Anfragen nach einem assistierten Suizid an enge Verwandte und Freunde oder an haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in der Hospiz- und Palliativversorgung wenden? Deutlich wurde, dass eine Veränderung der Therapie (der Natur ihren Lauf lassen) und ein assistierter Suizid zwei sehr verschiedene Dinge sind, auch wenn beides in Deutschland mittlerweile erlaubt ist. Im Gegensatz dazu ist die „Tötung auf Verlangen“ weiterhin strafbar.
Die 30 Teilnehmenden wurden nachdenklicher, versuchten dieses schwierige Thema von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten und hatten neben einigen geklärten Fragen auch neue Fragen, die sie sich vorher in dieser Weise noch nicht gestellt hatten. Der kollegiale Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen und engagierten Einzelnen war wichtiger Bestandteil der Veranstaltung.
Es referierten:
Judith Kohlstruck, Velbert
evangelische Theologin, Koordinatorin des Hospizdienstes der Uniklinik Essen, Vorstandsmitglied im Hospiz- und PalliativVerband NRW e.V.
Dr. med. Thomas Sitte, Fulda
Palliativmediziner für Kinder und Erwachsene, Vorsitzender der Deutschen Palliativstiftung
Msgr. Ullrich Auffenberg, Die HEGGE
Pfarrer i.R., früher u.a. Referent für religiös-seelsorgliche Bildung im Diözesancaritasverband Paderborn www.uauffenberg.de
Dr. Eckhard Sorges, Höxter
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin, Vorsitzender des Ethikkomitees der KHWE, Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge gGmbH