Am 18. März stand erstmals ein Tag zum »Marte Meo« im Programm der HEGGE.
Der Fokus lag darauf, Kinder wahrzunehmen und deren Entwicklung zu unterstützen. Fast zwanzig Interessierte aus verschiedenen Arbeitsfeldern, wie zum Beispiel aus Kita und Physiotherapie, nahmen teil. Sie erhielten wertvolle Tipps für die Praxis.
Die Referentin Maria Stijohann, Lippstadt vermittelte Marte Meo Basisinformationen und Leitgedanken. Sie ist Dipl. Sozialpädagogin, Heilpädagogin und Marte Meo-Supervisorin.
»Marte Meo« ist eine in den 80er Jahren von der Niederländerin Maria Aarts begründete Methode zur Unterstützung kindlicher Entwicklung und bedeutet: „aus eigener Kraft“. Demnach bringt jedes Kind von Natur aus ein Entwicklungspotential mit, eine Goldmine. Erwachsene können Kinder positiv begleiten und ermutigen, „aus eigener Kraft“ das zu entfalten, was in ihnen steckt.
Josje Aarts, Schwester von Maria Aarts, schreibt: „Alle Kinder werden mit einer Goldmine geboren. Diese kann sich nur mit Hilfe von Erwachsenen entfalten, die die Initiative der Kinder wahrnehmen und entwicklungsgerecht unterstützen.“
Die Teilnehmer*innen lernten als zentrales Anliegen, dass sich Marte Meo auf alltägliche Umgangsmomente konzentriert und Entwicklungsmöglichkeiten nachhaltig sichtbar macht. „Der ganz normale Alltag ist voll mit Gelegenheiten und Chancen für Entfaltung und Freude“, schreibt Maria Aarts.
Mit Filmbeispielen wurden alltägliche Situationen analysiert und zentrale Marte Meo Elemente abgeleitet. Der Blick für Entwicklungsprozesse wurde erweitert. Als videobasierte Methode stellt Marte Meo in kurzen Momentaufnahmen dar, wie die Botschaft hinter kindlichem Verhalten gelesen und Entwicklung individuell unterstützt werden kann. Dabei schärfen Marte Meo Entwicklungschecklisten die Beobachtung und man erkennt zum Beispiel, welche Fähigkeit das Kind schon entwickelt hat bzw. in welchem Bereich es noch Förderung braucht.
Im regen Austausch kamen schließlich Möglichkeiten der Anwendung von Marte Meo in den jeweils eigenen Arbeitsfeldern und Lebensorten in den Blick.
Die Teilnehmer*innen waren sich einig: Marte Meo ist ein praktisches und alltagstaugliches Konzept. Es schult das achtsame Wahrnehmen des Kindes sowie die wertschätzende Kommunikation und Interaktion. Für konkrete Möglichkeiten der Entwicklungsunterstützung wird sensibilisiert.
Auch für das nächste Jahr ist ein »Marte Meo-Basistag« im Programm der HEGGE geplant: am Dienstag, 24. Februar 2026.