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“Arm in einem reichen Land?” – wie passt das zusammen? Was genau bedeutet “Arm sein” in diesem Zusammenhang? Wie viele Menschen sind von Armut betroffen? Welche Rolle spielen die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen bei der (Re-)Produktion von Armutsverhältnissen? Wer und was hilft gegen Armut – was hilft nicht? Wo kann jeder einzelne mehr tun, wann trage ich selbst zur Manifestierung von Armut bei? Ist der Mensch von Natur aus barmherzig?
Zahlen und Fakten allein helfen nur bedingt, das Phänomen Armut in Deutschland zu fassen, denn Armut bedeutet mehr als ein Mangel an Geld und äußert sich in vielfältiger Weise. Im Rahmen der Tagung möchten wir mit ausgewiesenen Experten und Expertinnen nach Antworten suchen. Dazu werden wir uns auf verschiedenen Ebenen bewegen. Es werden Zahlen, Fakten und Definitionen von Armut ebenso vorgestellt, wie die Lebensrealität Armut aus unterschiedlichen Perspektiven. Wir blicken auf unser vorherrschendes Gesellschaftsmodell und erhalten Vorschläge, wie wir gerechter und nachhaltiger leben und wirtschaften können. Auch hält die Tagung die Möglichkeit bereit, selbst die Perspektive eines von Armut betroffenen Menschen einzunehmen und zumindest ansatzweise zu erfahren, was Benachteiligungen dieser Art bedeuten. Schließlich wird die Frage diskutiert, ob barmherziges Verhalten erlernt werden muss und wenn ja, wie dies gelingen kann.
Unsere Referentinnen und Referenten:
Celsy Dehnert, Nienburg
ist Autorin, Aktivistin und Dozentin. In verschiedenen Artikeln, Workshops und in den sozialen Netzwerken spricht sie über Armut, Klasse sowie soziale Gerechtigkeit und wirft einen kritischen Blick auf gesellschaftspolitische Fragen. Dabei vereint sie sowohl soziologische Theorie als auch gelebte Praxis, denn sie selbst stammt aus einem armen „Unterschichtenhaushalt“. Im Herbst 2024 erscheint außerdem ein Sachbuch zur Frage von Armut und Klasse.
Kristina Hafner, Wien
ist Kultur- und Sozialanthropologin, Sozialarbeiterin und Trainerin; betreut seit 2020 das Bildungsprojekt „arMUT begegnen“ der Caritas Socialis in dessem Rahmen das didaktische Brettspiel FairPLay? Nach welchen Regeln wollen wir spielen? entstand.
Wolfgang Kessler, Wöllstadt
Kessler arbeitete in den 1980er Jahren beim Internationalen Währungsfonds. Er wurde Journalist und war von 1999 bis 2019 Chefredakteur der christlichen Zeitschrift Publik-Forum. Kessler wurde 2007 mit dem Internationalen Bremer Friedenspreis und 2021 mit dem Walter Dirks Preis ausgezeichnet. Zu seinen aktuellsten Publikationen zählt: „Das Ende des billigen Wohlstands. Wege zu einer Wirtschaft, die nicht zerstört.“ Publik-Forum Edition.
Franz Meurer, Köln
ist einer der bekanntesten Pfarrer in und um Köln. Er ist bekannt für sein Engagement, seine hohe Beliebtheit bei den Menschen und mutiges, authentisches Auftreten. Mit dem „HöVi-Land“, einer sozialen Einrichtung, erlangte er auch nationale Bekanntheit und erhielt zahlreiche Ehrungen. In 2020 ist sein Buch „Glaube, Gott und Currywurst. Unser Platz ist bei den Menschen“ im Herder-Verlag erschienen.
Dr. Anna Ulrich, Die HEGGE
ist seit 1951 Mitglied der HEGGE-Gemeinschaft, von 1965 – 1987 in der Leitung des Internationalen Studentenwohnheims „HEGGE-Kolleg“/Bochum, seit 1988 Dozentin am Christlichen Bildungswerk DIE HEGGE mit den Schwerpunkten Theologie und Kunst.
Schwester Sieglinde Ruthner CS, Wien
trat nach ihrer Lehramtsprüfung und einem Jahr Unterrichtstätigkeit in die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis in Wien ein. Nach der 1. Lebensweihe studierte sie Theologie und war später als Pastoralassistentin in der Jugendarbeit tätig. Seit 1995 ist sie im Sozialbereich (CS Haus für Mutter und Kind, derzeit CS Beratungsdienste) eingesetzt und nimmt gemeinschaftsinterne Aufgaben wahr.
FREITAG, 14 Juni 2024 | |
15.00 Uhr | Beginn mit Kaffee und Kuchen |
15.30 Uhr | Begrüßung und Einführung durch Dr. Sandra Legge, Die Hegge |
anschließend |
Celsy Dehnert, NienburgZwischen den Stühlen unserer Wohlstandsgesellschaft – Warum wir verstehen müssen, dass Armut mehr ist als nur der Mangel an Geld |
abends |
Kristina Hafner, WienFairplay? Nach welchen Regeln wollen wir spielen? Eine spielerische Auseinandersetzung mit Ungleichheit. |
SAMSTAG, 15.06.2024 |
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9.30 Uhr |
Pfarrer Franz Meurer, Köln„Wir essen Brot, aber leben vom Glanz“ |
nachmittags |
Wolfgang Kessler, WöllstadtKeiner soll im Regen stehen. Warum an den Armen gespart und Umverteilung des Reichtums verhindert wird. Wie wir dennoch gerecht aus der Krise kommen. |
abends |
Kristina Hafner, WienNon-Trivial-Pursuit. Ein Quiz für (vorurteils-)arme und (geist-)reiche Knobler*innen. |
SONNTAG, 16.06.2024 |
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10.00 Uhr |
Dr. Anna Ulrich, Die HEGGELerngeschichte der Barmherzigkeit aufgezeigt an Beispielen der bildenden Kunst |
anschließend |
Schwester Sieglinde Ruthner CS, Wien„Menschen – Leben – Stärken“. Leben und Werk Hildegard Burjans, Begründerin der Caritas Socialis |
15.00 Uhr | Ende der Tagung |