Das Grundgesetz ist das Herzstück der Demokratie in Deutschland. Mit ihm wurde am 23. Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Dabei war es zunächst nur als Provisorium gedacht und wurde nicht „Verfassung“ genannt, denn noch im gleichen Jahr gründete sich ein anderer deutscher Staat, die Deutsche Demokratische Republik.
Das Grundgesetz entstand in einer Zeit, die geprägt war von beispielloser Not infolge eines verheerenden Krieges, unter der moralischen Belastung durch die Verbrechen des national-sozialistischen Regimes, in einem geteilten Land. Es sollte so lange gelten, bis Deutschland in Einheit und Freiheit wiedervereinigt war. Dieses Ziel wurde 1990 Realität: Nach der friedlichen Revolution 1989 durch die Bürgerinnen und Bürger der DDR kam es 1990 zum Beitritt der ostdeutschen Länder zum Geltungsgebiet des Grundgesetzes.
Trotz diverser Krisen und Probleme bewährt sich das Grundgesetz durch verschiedene Artikel bis heute. Dennoch ist auch in Deutschland eine Erosion demokratischer Normen zu verzeichnen.
Mit unserer Tagung möchten wir mit ausgewiesenen Fachleuten aktuelle gesellschaftliche Probleme in den Blick nehmen und ausloten, ob und inwiefern sie unsere Demokratie gefährden oder stärken. Wir fragen nach der Wehrhaftigkeit und den Vorteilen der Demokratie gegenüber autokratischen Systemen.
UNSERE REFERENTEN
Jürgen Wiebicke, Köln
ist freier Journalist. Seit 17 Jahren moderiert er „Das philosophische Radio“ auf WDR 5. Er gehört zur Programmleitung der phil.Cologne, des Internationalen Festivals der Philosophie. 2017 erschien sein Buch „Zehn Regeln für Demokratie-Retter“ bei Kiepenheuer & Witsch. Im selben Verlag erschien sein jüngstes Buch „Emotionale Gleichgewichtsstörung. Kleine Philosophie für verrückte Zeiten“ (2023).
Dr. Peter Fauser, Jena
Prof. i.R., von 1991 bis 2013 Professor für Schulpädagogik und Schulentwicklung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena; Gründer der Imaginata Jena, zusammen mit Gundela Irmert-Müller; Gründer des Förderprogramms „Demokratisch Handeln“, zusammen mit Hildegard Hamm-Brücher und bis 2017 dessen wissenschaftlicher Leiter; Mitinitiator und langjähriger Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises.
Dr. iur. Dominik Steiger, Dresden
Professor für Völkerrecht, Europarecht und Öffentliches Recht an der TU Dresden; Wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für Internationale Studien; Promotion 2010 zu „Das völkerrechtliche Folterverbot und der „Krieg gegen den Terror““, Habilitation 2016 zu „Der partizipative Staat“; Steiger forscht u.a. zu Menschenrechten, dem Recht der Vereinten Nationen und Fragen demokratischer Teilhabe.
Dr. Michael Kühnlein, Frankfurt/Main
Habilitand an der Hochschule für Philosophie in München; Direktoriumsmitglied des Instituts für Religionsphilosophische Forschung der Goethe-Universität in Frankfurt/M.; Lehrbeauftragter für Philosophie und Politische Theorie an den Universitäten in Frankfurt, Heidelberg und Frankfurt-St. Georgen.
David Aderholz, M.A.
ist Politologe und schreibt eine Dissertation zum Thema „Extrem rechte Zugriffe auf die Arbeitswelt“. Er ist assoziiertes Mitglied am Else-Frenkel-Brunswik Institut und an der aktuellen Leipziger Autoritarismus-Studie mit einer Untersuchung zu Umgangsformen von IGM Betriebsräten mit extrem rechten Heraus-forderungen im Betrieb beteiligt. Seit vielen Jahren ist er zudem in der demokratiefördernden Erwachsenenbildung, insbesondere für das Netzwerk für Demokratie und Courage, aktiv.
TAGUNGSLEITUNG UND ANSPRECHPARTNER: Damian Lazarek, Die HEGGE
Auszug aus dem Tagungsprogramm:
FREITAG, 26.04.2024 | |
15.00 Uhr | Beginn mit Kaffee und Kuchen |
15.30 Uhr | Begrüßung und Einführung durch Damian Lazarek, Die HEGGE |
anschließend | Jürgen Wiebicke, Köln: FREIHEIT UND VERANTWORTUNG Wie wir ins politische Handeln kommen |
abends | Dr. Michael Kühnlein, Frankfurt/Main: RELIGION – Über einen vorpolitischen Wert der Demokratie |
Samstag, 27. April 2024 | |
vormittags | Prof. Dr. Peter Fauser, Jena: SIND WIR NOCH ZU RETTEN? Demokratieverdruss und Erziehung Über eine Hoffnung |
nachmittags | Prof. Dr. Dominik Steiger, Dresden: DAS DEMOKRATIEPRINZIP DES GRUNDGESETZES: Wehrhaft und partizipativ? |
abends | „Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten“ ARD-Dokumentation (90 Min.) |
Sonntag, 28. April 2024 | |
vormittags | David Aderhollz, Leipzig: ARGUMENTATIONSTRAINING gegen menschenverachtende Einstellungen |
nachmittags | Einladung zum Schlussgespräch |
15.30 Uhr | Tagungsende |
Anmeldeformular
Thema: 75 Jahre Grundgesetz – Basis der Demokratie in DeutschlandDatum: 26.04.2024 15:00 - 28.04.2024 15:30
Kosten: € 250,00