Mit frisch geputzten Rädern und voll freudiger Erwartung trafen sich am Montag, den 30.06.2025, um die Mittagszeit 22 leidenschaftliche Radfahrerinnen und Radfahrer auf der Hegge, um sich für vier Tage gemeinsam auf Radtouren zu begeben. Neben der Begeisterung für das Radfahren einte sie auch ein gemeinsames Interesse an Kultur, an Kirchen, Klöstern und historischen Stätten. Das Konzept dieser Seminarreihe greift beides auf: Die Teilnehmer*innen wollen sich besonders lohnende Orte, Stätten, Projekte und Initiativen im Kreis Höxter bzw. auf dem Klosterradweg er-fahren, er-radeln und entdecken.
Nach einem kleinen Mittagsimbiss, nach Begrüßung und Vorstellungsrunde wurden die Räder „gesattelt“ und eine erste Tour führte uns entlang der Nethe über Rheder in die Stadt Brakel. Unser Ziel dort war die Pfarrkirche St. Michael im Zentrum der Stadt. Wir wurden dort am Nordeingang freundlich empfangen von Gerd Kleibrink, der uns kundig durch die Kirche führte. Nach Rückkehr auf die Hegge und dem Abendessen erwartete uns eine eindrucksvolle musikalische Meditation zu Bildern von Caspar David Friedrich unter der Leitfrage: „Ahnest du den Schöpfer der Welt?“, vorbereitet und entwickelt von Dr. Wolfgang Unger. Auf der Terrasse ließen wir den Tag bei kühlen Getränken in froher Runde ausklingen.
Am zweiten Tag wurden wir um 6.30 Uhr von der Gong-Anlage geweckt. 7.15 Uhr trafen wir uns in der Kapelle zu einem Morgengebet bzw. Morgenimpuls. Nach dem Frühstück starteten wir dann um 8.30 Uhr mit den Rädern zu unserer ersten Tagestour. Erstes Ziel war die kleine Kirche St. Johannis in dem Dorf Meinbrexen im Weserbergland. Hier wurden wir von Thomas Schmid-Leißler empfangen und fachkundig geführt. Anschließend schwangen wir uns erneut auf die Räder und fuhren noch wenige Kilometer weiter nach Fürstenberg (Landkreis Holzminden/Niedersachsen). Ziel war hier das Porzellanmuseum im Schloss Fürstenberg. Vor unserer Führung durch das Schloss Museum gab es einen leckeren Mittagsimbiss im Bistro Carl, bei dem wir uns von der Radtour auch etwas ausruhen und abkühlen konnten. Die Führung unter dem Titel „Faszination Porzellan entdecken“ war spannend und aufschlussreich, wir lernten viel über die Herstellung von Porzellan. Nach einer Kaffeepause, abermals im Bistro Carl, traten wir den Rückweg zur Hegge an. Ein schöner, heißer Tag klang wiederum auf der Hegge-Terrasse aus, bei Wasser, Bier und Wein.
Der dritte Tag begann wieder früh in der Kapelle. Um 8.30 Uhr starteten wir mit den Rädern Richtung Warburg. Erstes Ziel war das Syrisch-orthodoxe Kloster St. Jakob von Sarug. Hier wurden wir überaus gastfreundlich empfangen von Elisabeth Aydin. Sie zeigte uns nicht nur die Klosterkirche, den Klostergarten sowie einige Räume der Klosteranlage, sondern vermittelte auch die Lebendigkeit und den Aufbruchsgeist der Gemeinde, berichtete von der starken, begeisternden Jugendarbeit. Im Empfangsraum des Bischofs konnten wir mit kühlen Getränken und Kuchen von der Hitze des heißesten Tages etwas ausruhen.
Danach fuhren wir einige Kilometer weiter in das Dorf Calenberg. Auch dort wurden wir überaus gastfreundlich empfangen von Dr. Anne Kirsch. Im Pfarrheim von St. Anna war bereits das Mittagessen vorbereitet, das vom Hausmeister der HEGGE und weiteren Helferinnen geliefert worden war. Es war gut, bei der großen Hitze im Pfarrheim essen, trinken und ausruhen zu dürfen und nicht im Freien der Sonne ausgeliefert zu sein.
Im Anschluss an das Mittagessen hatten wir die besondere Ehre und Chance, durch die malerische Burg Calenberg geführt zu werden. Die Burg befindet sich in Privatbesitz und ist normalerweise nicht zu besichtigen. Aufgrund persönlicher Verbindungen wurde für die HEGGE-Gruppe eine Ausnahme genehmigt, und so wurden wir von Jörg Pöhner und Ellen Brinkmann freundlich empfangen und durch den Burggarten, die Burgkirche, die historische Backstube, das Gewächshaus und einige andere Räume geführt. Es war ein unvergesslicher Besuch: Die Burg befindet sich in einem hervorragenden baulichen Zustand, die ganze Anlage – einschließlich des Gartens – ist ausgezeichnet gepflegt. Die beiden guten Burggeister erzählten sehr überzeugend von den Werten und Anliegen des Burgbesitzers. Wir konnten uns nur schwer trennen…
Bevor wir die Rückfahrt antraten, durften wir der Pfarrkirche St. Anna Calenberg noch einen kurzen Besuch abstatten, wo wir von Kirchenvorstand H.-J. Schnückel empfangen wurden.
Nach einer erneuten Stärkung mit Kaffee und Kuchen ging es zurück zur Hegge.
Der heißeste Tag des Jahres war für uns zwar anstrengend, aber sehr beglückend durch die besonders lohnenden Ziele des Syrisch-orthodoxen Klosters und der Burg Calenberg. Bei Bier, Wein, Wasser und Eis trafen wir uns abends abermals auf der Terrasse.
Am vierten Tag steuerten wir nach Morgengebet und Frühstück ein ebenfalls lohnendes, aber deutlich näher liegendes Ziel an: Den Biolandhof Engemann in Eissen. Bereits nach 40 Minuten Fahrzeit erreichten wir den Hof und wurden von Klaus Engemann sehr freundlich empfangen. Er erläuterte zunächst mithilfe einer Power-Point-Präsentation das Konzept des Bioland-Anbaus, dann folgte ein Rundgang über den Hof und zu verschiedenen Produktionsbereichen. Zum Abschluss schlenderten wir noch in den Hofladen. Zurück blieb der Eindruck eines professionellen, sympathischen Öko-Betriebs!
Mittags zur Hegge zurückgekehrt erwartete uns ein leckeres Mittagessen und noch ein Schlussgespräch, bei dem wir dem Vorbereitungsteam eine Fülle von Vorschlägen für ein Folgeseminar unterbreiteten.
Dank an Frau Dorothee und Dr. Unger für die gute Vorbereitung!
Dank an Dr. Unger für die Streckenführung!
Dank an Dagmar Feldmann und Damian Lazarek für die Tourenbegleitung!
Dank an Dr. Mertens für die Begleitung und Hilfe per Auto!