Veranstaltungszeit:
16.05.2025 15:00 - 18.05.2025 15:00


1945 – Deutschland zerfällt in Ost und West

Gesellschaftshistorische Rückbesinnung auf das Ende des 2. Weltkriegs, seine Folgen für Deutschland und Europa sowie das Neuerwachen nationalistischer und populistischer Strömungen in der Gegenwart

Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa endgültig vorbei. Nicht nur Deutschland stand vor einem Trümmerhaufen. Der Krieg hatte Millionen Menschen den Tod gebracht. Deutschland wurde im Februar 1945 auf der „Konferenz von Jalta“ von den Siegermächten in Besatzungszonen aufgeteilt. Die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion erhielten in dieser Neuordnung Hoheitsrechte. Im November begannen die Nürnberger Prozesse, in denen die ersten führenden nationalsozialistischen Kriegsverbrecher ihrer Strafe zugeführt werden sollten.

Die Interessengegensätze der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs verschärften sich ab 1947 zum „Kalten Krieg“. An die Stelle gesamtdeutscher Perspektiven trat in Ost- und Westdeutschland die Sicherung des jeweils eigenen Herrschaftsgebietes. In Westdeutschland wurde eine politische und wirtschaftliche Ordnung nach dem Vorbild der West-Alliierten, in Ostdeutschland (SBZ) eine separate politische und wirtschaftliche Ordnung nach sowjetischem Vorbild geschaffen: Deutschland zerfiel in Ost und West.

Bei unserer Tagung wollen wir diese historische Zäsur unseres Landes reflektieren und unterschiedliche historische Prägungen in Ost- und Westdeutschland tiefer verstehen. Weiterhin wollen wir danach fragen, ob die Ost-West-Teilung bis in die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen hineinwirkt und wenn ja, in welcher Weise? Wenn nein, wem nützt es, daran festzuhalten? Darüber hinaus fragen wir danach, in welcher Weise unterschiedliche Narrative der deutschen Geschichte von verschiedenen Interessengruppen und Parteien verwendet und gegebenenfalls instrumentalisiert werden? Welche Kräfte gefährden, welche stärken unsere Demokratie?

Unsere Referentinnen und Referenten:

 

Andreas Exner, Magdeburg

Werkzeugmechaniker. Ab 1980 Anstellung im VEB Messgerätewerk Magdeburg bis zur Wende.
1991 Neuanfang im Familienbetrieb mit den Bereichen Konstruktion, Programmierung und Fertigung von Kunststoffformen.

Iris Gleicke, Schleusingen

Bauingenieurin, 1990/91 Mitbegründerin der SDP/SPD in ihrer Heimatstadt Schleusingen (Südthüringen), ehem. Mitglied des Deutschen Bundestags (SPD), Parl. Staatssekretärin a.D., ehem. Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer,
Vorstandsmitglied von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V.“

Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld, Gerlingen

leitete von 1989 bis 2011 die Stuttgarter Bibliothek für Zeitgeschichte. Er ist seit 1997 Professor am Historischen Institut der Universität Stuttgart und seit 2016 ständiger Gastprofessor an der Universität Wuhan/China. Gerhard Hirschfeld ist Autor und Herausgeber zahlreicher Studien und Aufsätze zur Sozial- und Kulturgeschichte der beiden Weltkriege.

Volker Krebs, Erfurt

studierte an der Verkehrshochschule in Dresden Eisenbahnbetrieb und führte von 1976 bis 2011 bei den Verkehrsbetrieben in Erfurt die Planung des Stadtbahnausbaus, die Angebotsplanung, Marketing und Vertrieb. Seit 2011 leitet er bei den Stadtwerken München den Vertrieb der MVG.

Prof. Dr. Isabelle-Christine Panreck, Köln

ist Professorin für Politikwissenschaft an der Katholischen Hochschule NRW, Köln. Sie lehrt und forscht in den Bereichen Krisen und Innovationen in Demokratien, ideengeschichtliche Fundamente der Demokratie, Intellectual History und politische Bildung. Zu ihren jüngsten Publikationen gehört der gemeinsam mit Dr. Luisa Girnus und Prof. Dr. Marc Partetzke herausgegebene Sammelband „Schnittpunkt Politische Bildung. Innovative Ansätze und fächerübergreifende Perspektiven“ (Springer VS, 2023).

Irina Renz, Stuttgart

war von 1990 bis 2020 Leiterin der Sammlung „Lebensdokumente“ der Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek, Stuttgart. Zahlreiche Veröffentlichungen zu den beiden Weltkriegen, u.a. „Vormittags die ersten Amerikaner: Stimmen und Bilder vom Kriegsende 1945“ (2005).

Prof. Dr. Matthias Stickler, Würzburg

lehrt neuere und neueste Geschichte an der Universität Würzburg und ist Wissenschaftlicher Leiter des dortigen Instituts für Hochschulkunde. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Geschichte der Habsburgermonarchie, Nationalitätenkonflikte, Flucht, Vertreibung und Vertriebenenintegration im 19. und 20. Jahrhundert sowie Universitäts- und Studentengeschichte.

Auszug aus dem Tagungsprogramm:

FREITAG, 16. Mai 2025  
15.00 Uhr Beginn mit Kaffee
15.30 Uhr Begrüßung und Einführung durch Damian Lazarek, Die HEGGE
anschließend
Prof. Dr. Gerhard H i r s c h f e l d , Gerlingen:

„Kriegsende 1945 – Ereignis und Generation“

abends Filmvorführung:
„Die Mörder sind unter uns“
(Regie: W. Staudte, Deutschland 1946)
Filmgespräch
Samstag, 17. Mai 2025  
vormittags
Prof. Dr. Matthias S t i c k l e r , Würzburg:

Vertreibung und Flucht infolge des II. Weltkriegs und ihre Folgen für Europa

nachmittags

Leben und Alltag in der DDR

Podiumsgespräch mit

Iris G l e i c k e , Schleusingen
Volker K r e b s , Erfurt
Andreas E x n e r , Magdeburg
abends

Autorenlesung von

Irina R e n z, Stuttgart / Prof. Dr. Gerhard H i r s c h f e l d, Gerlingen

aus ihrem Buch:
„Vormittags die ersten Amerikaner:
Stimmen und Bilder vom Kriegsende 1945″
Stuttgart: Klett-Cotta 2005

Sonntag, 18. Mai 2025  
vormittags
Prof. Dr. phil. habil. Isabelle-Christine P a n r e c k , Köln:

Demokratie in der Krise?
Herausforderungen und Hoffnungsschimmer

nachmittags Schlussgespräch, Tagungsreflexion
15.00 Uhr Tagungsende

Tagungsleitung: Damian Lazarek, Die HEGGE

Anmeldeformular

Thema: 1945 – Deutschland zerfällt in Ost und West
Datum: 16.05.2025 15:00 - 18.05.2025 15:00
Kosten: € 260,00

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