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WILLKOMMEN! ANGEKOMMEN?

Vom 1. bis 3. September 2017 fand zum dritten Mal, in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Integrationszentrum Höxter, ein Seminar für Geflüchtete und Deutsche statt mit dem Titel

WILLKOMMEN! ANGEKOMMEN?

Insgesamt 51 Menschen waren der Einladung gefolgt zur Hegge zu kommen; sie stammten aus Syrien, dem Irak, Kurdistan, Afghanistan, Iran, Madagaskar und natürlich Deutschland. Erfreulicherweise waren viele Kinder und Jugendliche dabei. Und erfreulicherweise war kein Dolmetscher mehr nötig, da alle inzwischen über recht solide deutsche Sprachkenntnisse verfügen.

In drei Werkstätten wurde gearbeitet: In der Theaterwerkstatt und beim Zeichnen von Selbstporträts lernten die Gäste wie spannend und bereichernd die Vielfalt ist, und dass jede Person in der Gruppe ihren eigenen Platz finden kann. In der Politikwerkstatt wurde erklärt, wie es in Deutschland mit den Bundestagswahlen funktioniert. So setzten sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Parteien sowie ihren Zielen auseinander und führten am Ende sogar selbst eine fiktive Wahl durch.

Ein großes Thema bei der Integration ist der Arbeitsmarkt. Worauf ist besonders zu achten? Welche Erfahrungen gibt es bereits? Verena Weber vom Kommunalen Integrationszentrum moderierte eine Austauschrunde zu diesem wichtigen Bereich. Dabei berichtete ein syrischer Zahnarzt von den vielen Hürden, die es zu bewältigen gilt, wenn man in Deutschland praktizieren will. Nicht nur die Sprachprüfungen sind sehr herausfordernd, auch bei der Zahnärztekammer muss eine schwierige Sachkundeprüfung abgelegt werden. Etwas leichter hatte es ein Hilfsarbeiter in einer großen Fabrik: Auch ohne gute Deutschkenntnisse ist er bereits seit einem Jahr in Lohn und Brot und ganz begeistert davon, wie kollegial der Umgangston ist und wie man als Mensch akzeptiert wird. Eine dritte Erfahrung erzählte eine junge Frau, die zurzeit einen Bundesfreiwilligendienst in einem Krankenhaus absolviert und auf einen Ausbildungsplatz in der Krankenpflege hofft. Der Dienst bereitet sowohl fachlich als auch sprachlich auf die Ausbildung vor und ist ein guter Test, ob man für diesen Beruf geeignet ist. Im Gespräch wurde betont, wie wichtig die Integration in den Arbeitsmarkt für die soziale Absicherung der Familien sowie die Altersvorsorge ist. Auch die notwendige eigene und selbstständige Position der Frauen im System sozialer Absicherungen kam zur Sprache. So bleibt die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt ein großes Thema und bedarf der Anstrengungen und Zugeständnisse von allen Seiten.

Auf dem Programm stand auch ein gemeinsames Gebet. Dass Menschen verschiedener Religionen durchaus zusammen beten können, war für viele eine neue Erfahrung. In der Betonung der Gemeinsamkeiten lässt sich Gemeinschaft auch über Religionsgrenzen hinweg stiften.

Im nächsten Jahr sind bereits zwei Fortsetzungen geplant: Ein Wochenende nur für Frauen und ein Seminar kurz vor den Sommerferien, bei dem sicher wieder viele Familien dabei sein werden.

Die Bilanz der Teilnehmenden: Viele neue Informationen, nette Menschen kennen gelernt und die Hoffnung, beim nächsten Mal wieder dabei sein zu können.

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Gruppenbild

Gemeinsame Morgenrunde

Beim Spielen Gemeinschaft finden

Geflüchtete berichten von ihren Erfolgen und Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche

Frau Weber, Höxter, moderiert das Gespräch

Erfahrungsaustausch in der großen Runde

Erfahrungsaustausch

Kunstwerkstatt mit Dagmar Beyrau

beeindruckende kleine Kunstwerke

In der Kunstwerkstatt

Damian Lazarek , Die Hegge: Mit Musik geht alles besser

Walter Schafmeister beim Theaterprojekt

Pausengespräche