VON KONFESSIONELLEN ZU CHRISTLICHEN ENKLAVEN
VON KONFESSIONELLEN ZU CHRISTLICHEN ENKLAVEN vom 23. bis 25. Mai 2014,
in deren Mittelpunkt die Stadt ERFURT und eine Tagesexkursion nach FRITZLAR stehen.
Warum Fritzlar, warum Erfurt?
Die nordhessische Dom- und Kaiserstadt FRITZLAR, deren Entstehung auf eine Kirchen- und Klostergründung durch Bonifatius zurückgeht, ist mit ihrem mittelalterlichen Stadtzentrum, ihrer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer und dem kostbaren Dom nicht nur touristisch eine Attraktion. Sie ist auch historisch und soziologisch besonders interessant, ein markantes Beispiel einer konfessionellen Enklave: eine katholisch geprägte Stadt in einer überwiegend protestantischen Umgebung.
Konfessionelle Grabenkämpfe sind spätestens seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts überholt. Die christlichen Kirchen stehen seitdem vor ganz anderen Problemen und Herausforderungen, nämlich: Wie können sie inmitten einer atheistischen oder religiös gleichgültigen Umgebung die Botschaft glaubwürdig und mitreißend verkünden?
Die thüringische Landeshauptstadt ERFURT ist hierfür ein eindrucksvolles Beispiel: Seit Beginn der sozialistischen Diktatur lebt hier eine lebendige christliche Minderheit inmitten einer Gesellschaft, die einen Glauben weder kennt noch vermisst. Dabei haben die dortigen Christen sich dieser gesellschaftlichen Veränderung besonders offensiv gestellt und neue, konstruktive Wege der Pastoral entwickelt.
Zu den drängenden kirchlichen Problemen der Gegenwart zählt in diesem Zusammenhang auch die immer häufiger notwendig werdende Schließung oder Umnutzung von Kirchen und Kapellen. Dieser Frage wollen wir bei unserer Tagung mit Hilfe eines ausgewiesenen Fachmanns ebenfalls nachgehen.
Exkursion nach Fritzlar
Dom zu Fritzlar, Hl. Petrus
Dom zu Fritzlar: Gnadenstuhl
ehem. Minoritenkirche
Büraberg
Blick vom Büraberg auf Fritzlar
Unsere Referenten:
Dr. Arnd Friedrich, Haina/Hessen,
Lehrbeauftragter für Kirchengeschichte an der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Marburg/Lahn, langjähriger Pfarrer im ehemaligen Kloster Haina/Hessen.
Dr. Matthias Ludwig, Schweinfurt, Studium Bauingenieurwesen, evangelische Theologie und Kunstgeschichte in München und Marburg/L.. 1991-1996 wiss. Mitarbeiter am Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart, Marburg; 1999-2001 Projekt-betreuer bei der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland; 2001-2007 Assistent am Institut für Kirchen-bau und kirchliche Kunst der Gegenwart, Marburg. 2006 Promotion: Dissertation zur künftigen Nutzung von Kirchengebäuden. Freier Berater in der Entwicklung neuer Nutzungs-, Erhaltungs- und Gestaltungs-konzepte für Kirchen und kirchliche Gebäude.
Dr. Anne Rademacher, Erfurt, wuchs in Frankfurt an der Oder auf. Nach dem Theologiestudium in Erfurt arbeitete sie von 1999 bis 2002 als Gemeindeassistentin in Bad Langensalza. Danach übernahm sie das Referat Kinderseelsorge im Erfurter Seelsorgeamt, 2007 wurde sie Seelsorgeamtsreferentin. 2010 folgte die Promotion in Erfurt. Seit 2012 leitet sie das Seelsorgeamt des Bistums Erfurt.
Prof. Dr. Helmut Umbach, Fritzlar, Studium der Theologie in Bielefeld-Bethel und Göttingen, zunächst Pfarrertätigkeit, 1991 Promotion. Studienleiter im Studienhaus der EKKW an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Seit 2000 Dekan des Evangelischen Kirchenkreises Fritzlar. 2004 Habilitation. Seit 2004 Professor am Institut für Evang. Theologie der Universität Kassel.
Programm:
Freitag, 23.5.2014
Begrüßung und Einführung durch Dorothee M a n n , Die Hegge
anschl. Dr. Arnd F r i e d r i c h , Haina:
FRITZLAR – Vom sächsischen Stammesheiligtum vor Bonifatius zur katholischen Enklave im evangelischen Umfeld
Dr. Matthias L u d w i g , Schweinfurt:
KIRCHE DER FREIHEIT?
Vom Aufgeben und Umnutzen katholischer und evangelischer Kirchengebäude
Samstag, 24.5.2014
Fahrt nach FRITZLAR
Führung durch DOM und KREUZGANG
Mittagessen im Hotel-Restaurant „Zur Spitze“ am histor. Marktplatz
EVANGELISCHE STADTKIRCHE:
Prof. Dr. Helmut U m b a c h , Fritzlar:
ZUR GEGENWÄRTIGEN SITUATION DER PROTESTANTEN IN FRITZLAR (Vortrag) und
Führung durch die STADTKIRCHE
anschl. Historischer Rundgang durch die Altstadt (Führung: Dr. Arnd F r i e d r i c h )
Weiterfahrt auf den BÜRABERG:
Führung durch die KAROLINGISCHE FESTE (Dr. Arnd F r i e d r i c h )
Rückfahrt auf die Hegge
Rundgespräch über die Themen des Tages
Sonntag, 25.5.2014
Seelsorgeamtsleiterin Dr. Anne R a d e m a c h e r , Erfurt:
VIEL RAUM ZUM CHRISTSEIN – Evangelium dort verkünden,
wo (fast) keiner den Glauben vermisst
GLAUBENSRÄUME ÖFFNEN –
Vom unverzichtbaren Dienst der Kirche in der Gesellschaft
Leitung: Dorothee Mann