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SUIZIDALITÄT VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

Vom 19. bis 21. November 2019 fand ein Seminar statt mit dem Thema

Suizidalität von Kindern und Jugendlichen

Jedes Jahr verlieren wir in Deutschland fast 600 junge Menschen durch Selbsttötung. Suizid und Suizidversuche sind keine Probleme von Randgruppen, sie sind alltäglich. Bei Jugendlichen ist Selbsttötung die zweithäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen. Jede/r Suizidtote hinterlässt durchschnittlich ca. sechs nahestehende Personen, die kaum wissen, wie sie weiterleben können.

Es ist davon auszugehen, dass es in nahezu jeder Klasse Schüler und Schülerinnen mit Gedanken gibt wie: „Ich kann nicht mehr“, „Ich hasse mein Leben“ oder „Ohne mich ginge es allen besser“. Schätzungen gehen davon aus, dass 12.000 bis 18.000 junge Menschen unter 25 Jahren einen oder mehrere Suizidversuche unternehmen. In keiner anderen Altersgruppe gibt es so viele Suizidversuche. Viele bleiben unerkannt, und der damit gesendete Hilferuf bleibt ungehört.

Lehrerinnen und Lehrer, Verantwortliche in der Sozialarbeit, Seelsorge und Familienbildung stehen vor der Herausforderung, angemessen zu reagieren.
Sie sollen Warnsignale und Alarmzeichen erkennen, selber Hilfe anbieten, Hilfsangebote vermitteln und bei akuter Suizidgefahr angemessen handeln.
Nach einem Suizidversuch oder Suizid gilt es, Betroffene zu begleiten.

Viele Fragen kommen auf:

  • Wie kann es dazu kommen, dass junge Menschen keinen anderen Ausweg mehr sehen als den eigenen Tod?
  • Welche möglichen Anzeichen gibt es für Suizidalität?
  • Können Gespräche wirklich Leben retten?
  • Wie erkenne ich meine eigenen Grenzen?
  • Wie kann ich mich schützen?
  • Wie verhalte ich mich bei akuter Suizidgefahr?
  • Wann sind andere Fachleute gefragt?
  • Welche Hilfsangebote gibt es?
  • Wie organisiert man Hilfen?
  • Wie kann der Übergang aus der Therapie in die Schule gelingen?
  • Wie kann man präventiv im Unterricht arbeiten?
  • Welche weiteren Präventionsmöglichkeiten gibt es?

Pädagoginnen und Pädagogen sind in dieser Situation gefordert: Auf welche individuellen Ressourcen kann zurückgegriffen werden, und wie kann die Schulgemeinschaft unterstützend wirken? Diese Fragen stehen im Zentrum des Seminars.

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Die Fachleute Maria Oldenburg, Dr. Silja Burghaus, Torsten Mix

Zur Psychiatrie gibt es viele Fragen

Gruppenarbeit Wie spreche ich mit jemandem, der sich das Leben nehmen will

Gruppenarbeit Wie spreche ich...

Aufmerksame Zuhörende

Katharina Groppe und Inken Fuchs von der Onlineberatung U25

Trauerbegleitungsteam

Selbstwertgefühl stärken, wichtige Prävention

Gesprächsführung nach einem Suizid

Was tun wir in der Schule, wenn jemand gestorben ist

Im passwortgeschützten Downloadbereich finden Sie Materialien zu den Vorträgen

AUSZUG AUS DEM SEMINARPROGRAMM

Dienstag, 19. November 2019

  • Klärung der Fragen und Erwartungen
  • Vorstellungen von Psychiatrie
  • Diagnose, Behandlung, Heilung

Mittwoch, 20. November 2019

  • Der Weg in die Therapie
  • Ein typischer Tag in der Therapie
  • Der Weg aus der Therapie
  • Handlungskompetenz erwerben
  • Schule im Klinikum
  • Hilfreiches Handeln in der Schule
  • Fragen und Austausch

Donnerstag, 21. November 2019

  • Die Online-Suizidprävention [U25]
  • Bücher und Filme zum Thema

Referent/innen

  • Maria Oldenburg, Bad Salzuflen, Lehrerin an der Schule im Klinikum
  • Silja Burghaus, Bielefeld, Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Jugendpsychotherapie
  • Torsten Mix, Bad Salzuflen, Dipl.-Sozialarbeiter, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
  • Carolina Groppe, Paderborn, Leiterin der [U25] Online-Suizidprävention der Caritas

SEMINARLEITUNG: Dagmar Feldmann, Die Hegge
SEMINARBEGINN:  Di., 19. 11.2019, 15.00 Uhr
SEMINARENDE:      Do, 21.11.2019, 14.00 Uhr