STUDIENSEMINAR IN ISRAEL UND PALÄSTINA
In Kooperation mit der Katholischen Hochschule Köln laden wir vom 15.03.2019 bis 24.03.2019 freundlich ein zu einem Studienseminar nach Israel/Palästina mit dem thematischen Schwerpunkt
Interreligiöse Begegnungen – Religiöse Vielfalt in Israel/Palästina entdecken und verstehen
Das Land Palästina ist allgemein bekannt als die Wiege der drei monotheistischen Religionen – des Judentums, des Christentums und des Islams. In ihrer religiösen, kulturellen und sogar ethnischen Entwicklung tief im Land verwurzelt, entwickelten diese Religionen eine Vielzahl von Strömungen und unterschiedlichen Gruppen, die auf jeweils eigene Art und Weise ihre theologischen und kulturellen Traditionen in religiöse Praxis umsetzen.
Doch auch andere religiöse Gemeinschaften wie die der Samaritaner, der Drusen oder der Bahai sind in diesem Land beheimatet. Dabei bleiben einige von ihnen auf sich selbst bezogen, während andere durch Mission für ihre Ideen und Wertvorstellungen zu werben versuchen.
Diese religiöse Vielfalt bestimmt die eigene Identität und erfordert Formen von Koexistenz sehr unterschiedlicher religiöser Gruppen – eine unvermeidbare Wahrnehmung des Anderen und ein Mit- oder wenigstens ein Nebeneinander.
Durch Besichtigungen und Begegnungen wollen wir unterwegs in Israel/Palästina diese Vielfalt und das Zusammenleben der Religionen im Heiligen Land besser kennen- und verstehen lernen.
In Vorträgen und Begegnungen vor Ort wollen wir begreifen lernen:
– Welche religiöse Konzepte konkurrierten miteinander in der Geschichte des Heiligen Landes?
– Wie leben Menschen ihre jeweilige Religion heute in Israel und Palästina?
– Was bedeutet Ihnen Ihre Religion und wie nehmen sie andere Religionen wahr?
– Wie funktioniert Koexistenz unterschiedlicher religiöser Entwürfe im Land?
– Welche religiöse Bedeutung wurde politischen Erfolgen in der Antike beigemessen?
– Was sind die Konsequenzen der ausbleibenden Aussöhnung für die Menschen in Israel und Palästina?
– Gibt es Zukunftsperspektiven für den Frieden in der israelisch-palästinensischen Gesellschaft?
– Welche Rolle spielen dabei die Religionen und ihre mit dem Land verbundenen Traditionen?
Diese und andere Fragen werden wir im Verlauf des Seminars ansprechen. Dabei stehen die Vielfalt der Meinungen, Tiefe der Erörterungen und Zukunftsvisionen im Vordergrund.
Um diese Dimension der Auseinandersetzung mit dem Seminarthema zu erreichen, werden wir uns vor Ort an die Stätten begeben, die aus geschichtlichen, politischen oder symbolischen Gründen für die jeweiligen religiösen Gruppen bedeutsam sind. Dazu gehören auch einige heilige Stätten für die drei monotheistischen Religionen: Judentum, Christentum und Islam.
BEGINN: 15.03.2019
ENDE: 24.03.2019
AUSZUG AUS DEM SEMINARPROGRAMM:
- Tag: Freitag, 15.03.2019
Individuelle Anreise nach Frankfurt (Flughafen). Von dort fliegen wir mit der EL-AL nach Tel Aviv. Bustransfer zum Quartier in Galiläa.
- Tag: Samstag, 16.03.2019
Nach dem Frühstück fahren wir an die Mittelmeerküste nach Haifa. Mit Blick auf die Stadtanlage thematisieren wir lokale religiöse Traditionen zum Propheten Elija am Karmel. Anschließend besuchen wir den Bahai-Schrein und treffen uns mit Vertretern dieser Religion zum Gespräch. Am Nachmittag besichtigen wir die ehemalige Kreuzfahrerstadt Akko mit ihrer malerischen Altstadt, Karawansereien, Basar und Hafenanlage. Bei der Jezzar Pascha Moschee sprechen wir über das Zusammenleben der Religionen/Kulturen in der Stadt. Zum Abschluss begeben wir uns nach Nes Ammim, wo wir zum Gespräch über die jüdisch-christlichen Beziehungen und Friedensarbeit in Israel eingeladen sind.
- Tag: Sonntag, 17.03.2019
Am Morgen besuchen wir Kafarnaum, „die Stadt Jesu“ in biblischer Tradition, die vom Zusammenleben unterschiedlicher religiöser Traditionen in der Vergangenheit zeugt. Anschließend geht es an die Nordgrenze Israels, in die antike Stadt Dan an den Quellen des Jordans. Am Nachmittag besuchen wir drusische Orte auf den Golanhöhen, wo wir über die Gemeinschaft der Drusen, ihre Religion und Lebensweise ins Gespräch kommen. Zum Abschluss des Tages blicken wir vom Berg Bental nach Syrien und sprechen über die gegenwärtige politische Situation in Israel angesichts der Konflikte im Nachbarland.
- Tag: Montag, 18.03.2019
Wir besuchen die Brotvermehrungskirche in Tabgha und sprechen dort mit einem Mönch über das Leben der Christen im Hlg. Land. Anschließend fahren wir nach Safed, die Stadt der jüdischen Mystik mit ihren antiken Synagogen. Am Nachmittag bringt uns der Bus nach Bar´am. Dort steht die Ruine einer der schönsten Synagogen aus dem 1. Jh. n.Chr., sowie die Kirche der melkitischen Gemeinde, wo wir einem Vertreter der Gemeinde begegnen, der uns die berührende Geschichte der Gemeinde erklären wird.
- Tag: Dienstag, 19.03.2019
Auf dem Weg in den Süden besuchen wir den Berg Garizim bei Nablus, wo sich früher der samaritanische Tempel befand. Mit Vertretern der lokalen Gemeinde der Samaritaner sprechen wir über deren religiöse Tradition und Selbstverständnis. Anschließend geht es nach Jericho, wo wir den ehem. Hischams Palast der Umajjaden besichtigen. Weiterfahrt zum Toten Meer, wo die Möglichkeit zum Baden besteht. Anschließend bringt uns der Bus nach Betlehem zu unserem Quartier.
- Tag: Mittwoch, 20.03.2019
Wir begeben uns nach Jerusalem zum Haram-esh-Sharif, dem ehemaligen Tempelplatz, wo sich die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom (nur Außenbesichtigung möglich) befinden. Hier kommen wir ins Gespräch über die Bedeutung Jerusalems für den Islam. Anschließend begeben wir uns in die Altstadt, zunächst zur Westmauer (sog. Klagemauer), dem einzig verbliebenen Rest des herodianischen Tempelareals. Von der St. Anna-Kirche mit der Lokaltradition des Betesdateichs gehen wir über die Via Dolorosa zur Anastasis (sog. Grabeskirche), die den Golgotafelsen und das Heilige Grab Jesu umschließt. Zum Abschluss wollen wir im Umfeld einer Synagoge über die Bedeutung Jerusalems für das Judentum sprechen.
- Tag: Donnerstag, 21.03.2019
Wir fahren nach Hebron und besuchen dort die Anlage der Patriarchengräber. Anschließend kommen wir ins Gespräch über die politischen und religiösen Spannungen in der geteilten Stadt. Am Nachmittag fahren wir nach Neve Shalom, einem als ein Zeichen des möglichen friedlichen Zusammenlebens von Juden und Arabern erbauten Dorf, und sprechen dort über die Idee des Ortes sowie die Koexistenz der Religionen.
- Tag:, Freitag, 22.03.2019
An diesem Tag sind wir in Betlehem unterwegs: Wir besuchen die Geburtskirche und die Altstadt mit ihrem Markt. Anschließend begeben wir uns zu einem Gespräch an die Universität. Am Nachmittag besuchen wir ein Flüchtlingslager und lernen eine christlich-muslimische Initiative kennen.
- Tag: Samstag, 23.03.2019
Wir fahren nach Nahalin zum ‚Zelt der Nationen‘. Dort lernen wir die Geschichte des Ortes und seinen Einsatz als Raum für Begegnungen gemäß dem Motto ‚wir weigern uns, Feinde zu werden‘. Die Gespräche an diesem Ort bilden den Abschluss der Reise. Am Nachmittag steht in Betlehem noch freie Zeit zur Verfügung.
- Tag: Sonntag, 24.03.2019
Morgens Fahrt zum Flughafen Tel Aviv und Rückflug nach Deutschland.
Flyer mit weiteren Reiseinformationen