SCHÖNE RÄUME, BÖSE RÄUME – abgesagt
Zu dieser Veranstaltung laden wir ein unter der Voraussetzung, dass die Entwicklung der Corona-Pandemie die Seminararbeit wieder gestattet.
Wir laden vom 8. bis 10. Mai 2020 freundlich ein zu unserer Tagung für bildende Künstler, diesmal zu dem Thema:
SCHÖNE RÄUME – BÖSE RÄUME
Was können Raum und Raumqualität bewirken?
Über die Qualität von Räumen wird seit jeher nicht nur in formal-ästhetischen und atmosphärischen Begriffen geurteilt, sondern auch in philosophischen und moralischen Kategorien. Dabei kann der Raum, wie zum Beispiel der Naturraum als eine Art Urschrecken erscheinen – in Sturm, Erdbeben, Vulkanausbrüchen. Künstliche Räume (Haus, Tempel, Straße, Platz, Stadt) werden im Gegenzug mit der Qualität des Wohnlichen, Schützenden und Bergenden belegt. Von Menschen gemachte Räume haben stets eine politische und eine soziale Dimension.
Beispiele dafür sind die typischen Großwohnsiedlungen der Moderne, die sich als Brutstätten sozialer Konflikte erwiesen haben, ebenso wie faschistische und stalinistische Monumentalarchitektur, in denen sich das Ängstigungspotenzial von Räumen entfaltet. Eine gewisse „Aufladung“ kann in allen Epochen auch zum Faszinosum sakraler Räume gehören, die „Ehrfurcht“ erzeugen.
In den Diskussionen um den liturgischen Raum geht es oft nicht um Raum und seine Qualitäten und wie diese auf Liturgie durchschlagen, sondern um die Innenbefindlichkeit derer, die sich darin – als Nutzer und Betrachter – aufhalten und versammeln.
Jenseits dieser Verengung wollen die Referate und Diskussionen der diesjährigen Künstlertagung nach Raumqualitäten fragen, die mehr mit Realitäten als mit Wünschen zu tun haben.
UNSERE REFERENTEN:
C h r i s t i a n B a n a s i k , Köln
Jg. 1963, Komponist und Dozent; studierte Komposition und Live-Elektronik in Düsseldorf, Köln und Frankfurt/Main. Er unterrichtet Audiovisuelles Design (Medienkomposition / Sound) an der Hochschule Düsseldorf / Peter Behrens School of Arts. Mitglied des Instituts Bild.Medien an der HSD (künstlerisch-wissenschaftliche Erforschung und Gestaltung interaktiver Kommunikation). Neben live-elektronischen Kompositionen, Kammermusik und Musiktheater produziert Banasik auch computergestützte fixed media Werke, Hörspiele, Videoinstallationen und Filmmusiken. Seine Werke werden regelmäßig bei internationalen Festivals aufgeführt und bei zahlreichen europäischen Radiostationen gesendet.
K l a u s B l o c k , Berlin
Jg. 1952, Studium der Architektur an der TU Berlin; Lehr- und Wanderjahre bei Otto Steidle und bei Frei Otto im Atelier Warmbronn und am Institut Stuttgart Vaihingen; acht Jahre Hochschullehrer an der Universität Siegen für Bauen im Bestand sowie an der TU Berlin für Baukonstruktion und Entwerfen. Seit 1988 eigenes Architekturbüro mit der Bearbeitung aller Leistungsphasen und mit dem großen Glück, immer mit besonderen Aufgaben betraut zu werden, die zu schönen und vielfach preisgekrönten Projekten führten.
B e r n d H e n d i g k , Münster
Polizeidirektor im Hochschuldienst und Leiter (komm.) des Fachbereichs „Polizeiliches Krisenmanagement“ an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup. Seit 1990 besetzte er verschiedene Führungspositionen innerhalb der Polizei NRW, bis er 2016 zur Universität wechselte. Schwerpunkte sind neben dem Masterstudiengang die Fortbildung und die Forschung.
K l a u s R a s c h z o k , Neuendettelsau
Jg. 1954, Evangelischer Theologe und Kunsthistoriker, Dr. theol., seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Theologie und Direktor des Instituts für evangelische Aszetik an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau , der Theologischen Hochschule der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern in der Metropolregion Nürnberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen des Kirchenraums, der zeitgenössischen Kunst im Raum der Kirche, des Gottesdienstes, der Predigt und der Theorie des evangelischen Pfarrberufes.
H o l g e r B r ü l l s , Halle (Saale),
Jg. 1962, Kunsthistoriker, Dr. phil., Denkmalpfleger und Kurator, wird die Gespräche leiten.
Auszug aus dem TAGUNGSPROGRAMM:
FREITAG, 8. Mai 2020
15.30 h Beginn mit Stehkaffee und Aufhängen bzw. Aufstellen mitgebrachter Arbeiten
Begrüßung und Einführung durch Dorothee M a n n , Die Hegge
Komponist C h r i s t i a n B a n a s i k , Düsseldorf:
DIE PHÄNOMENOLOGIE DES RAUMES ALS KLANGERLEBNIS
SAMSTAG, 9. Mai 2020
Architekt K l a u s B l o c k , Berlin:
VOM RAUM ZUM ORT
Beispiele eigener Arbeit
Polizeidirektor B e r n d H e n d i g k , Polizeihochschule Münster:
SICHERE RÄUME – GIBT ES NICHT!
Gemeinsamer Rundgang: Betrachtung der mitgebrachten und ausgestellten Kunstwerke
SONNTAG, 10. Mai 2020
Theologe Prof. Dr. K l a u s R a s c h z o k, Neuendettelsau:
IM RAUM DES DREIEINIGEN GOTTES:
Ästhetisch-theologische Überlegungen zur Raumqualität des Sakralen
Schlussgespräch und Tagungsreflexion
Die Gespräche moderiert Dr. Holger Brülls, Halle (Saale)
TAGUNGSBEGINN: Freitag, 8. Mai 2020, 15.30 Uhr
TAGUNGSENDE: Sonntag, 10. Mai 2020, 15.30 Uhr
TAGUNGSLEITUNG: Dorothee Mann, Die Hegge