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Präsent sein in meiner Rolle

Wir laden Sie freundlich ein zu einem theaterpädagogischen Seminar vom 17. bis 19. März 2014 zu dem Thema „Präsent sein in meiner Rolle“.

Wer beruflich oder privat mit Menschen zu tun hat (z.B. in Familien), sollte Ausstrahlung haben – vor allen Dingen, wenn man Menschen begleitet oder führt. Dazu gehört es, körperlich präsent zu sein, sich Gehör verschaffen zu können, ohne dabei die eigene Natürlichkeit zu verlieren oder gespreizt zu wirken. Insbesondere für die Arbeit in und mit Familien ist es wichtig, ganz bei der Sache zu sein.
In diesem Seminar lernen Sie mit einer Vielzahl von inhaltlichen Impulsen und theaterpädagogischen Übungen, wie Sie Ihre Selbstwahrnehmung und Ihr Selbstbewusstsein stärken, um so Ihre individuelle Persönlichkeit besser zur Geltung zu bringen und eine optimale Entwicklung im häuslichen wie im beruflichen Umfeld zu bewirken.

Seminarinhalte:
• Eine Rolle – was ist das überhaupt?
• Was heißt es für mich, eine Rolle zu spielen?
• Welche Rolle(n) spiele ich im Alltag und welche würde ich gerne einmal spielen?
• Wie viel von mir steckt in welchen Rollen?
• Besitze ich Qualitäten, die ich bisher noch kaum genutzt habe?
Über die theaterpädagogische Arbeit an Atem, Stimme, Körpersprache und Mimik haben Sie die Möglichkeit, sich für Ihre Eigenwahrnehmung und Ihre Wirkung auf andere zu sensibilisieren. Und vielleicht entdecken Sie sogar eine Seite an sich, von der Sie bisher noch gar nicht wussten, dass es sie überhaupt gibt?

Referent:
Dieter Bolte, Berlin
Dieter Bolte erhielt seine Ausbildung zum Schauspieler am Theater Zerbrochene Fenster in Berlin; zum Theaterpädagogen wurde er geschult am Off-Theater in Neuss.
Seit 2008 arbeitet er als Theaterpädagoge und Regisseur beim Theater der Erfahrungen Berlin – einem der ältesten Seniorentheater Deutschlands – und der Werkstatt der alten Talente, einem gesamtstädtischen Projekt, das sich mit kreativen Angeboten an ältere Menschen richtet. Daneben ist er Mitbegründer und Schauspieler des Theater Zapperment! Berlin.

Kursleitung: Dagmar Feldmann

 

Pressebericht zum Tagungsverlauf:

 

 

Präsentsein k

Elf Frauen und zwei Männer nahmen am Seminar „Präsent sein in meiner Rolle“ teil, dass beim Christlichen Bildungswerk Die Hegge in Willebadessen-Niesen angeboten wurde. Der Berliner Schauspieler und Theaterpädagoge Dieter Bolte, inzwischen zum dritten Mal auf der Hegge im Einsatz, leitete das Seminar gekonnt. Trotz der sehr unterschiedlichen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder und trotz einer sehr großen Altersspanne bei den Teilnehmenden, waren alle schnell miteinander vertraut und schlüpften in verschiedene Rollen. Dabei ging es zum einen um aktuelle und potentielle Rollen im eigenen Leben und wie sich diese körperlich ausdrücken. Auch welche Bedeutung Emotionen im Zusammenleben der Menschen haben und wie sich diese in der Körpersprache darstellen, wurde thematisiert. In keinster Weise ging es dabei trocken und theoretisch zu. Vielmehr wurden viele Übungen gemacht, bei der jede/r abwechselnd im Zentrum stand. „Wenn ich gewusst hätte, was hier auf mich zukommt, hätte ich mich vielleicht gar nicht erst angemeldet“, sagte eine der Teilnehmerinnen bei der Reflexion und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Und ich bin froh, dass ich gekommen bin!“
Bei der Arbeit mit Neutralmasken wurde deutlich, welche Rolle die Gestik und die Haltung bei fehlender Mimik spielt.
Auch Atem, Stimme und Körpersprache wurden gezielt eingesetzt und geübt. Und auch wenn z.T. sehr ernste, tiefgehende Szenen dargestellt wurden, kam der Spaß nicht zu kurz. Im ganzen Haus war Gelächter zu hören, weil die fremde Rolle es natürlich auch erlaubte, einige Dinge zu tun, die man sich im „normalen“ Leben niemals trauen würde. Manch eine/r entdeckte eine Seite an sich, von der er/sie bisher noch gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt…
Das Ziel des Seminars, die Selbstwahrnehmung zu schulen und das eigene Selbstbewusstsein zu stärken, wurde voll und ganz erfüllt. „Es war beeindruckend, wie schnell Vertrauen und Wärme da waren. Die Grenzerfahrungen taten mir gut und die Hemmungen waren ruckzuck weg“, so eine Teilnehmerin am Ende des Seminars.

Foto: Die Teilnehmenden stellen mit Neutralmasken jeweils einen Präsenzmoment dar