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“HAST DU EIN GÄRTCHEN UND EINE BIBLIOTHEK, SO WIRD DIR NICHTS FEHLEN”

Hinweis zur Corona-Pandemie:
Es gilt das jeweils aktuelle Hygienekonzept der Hegge.

Innerhalb unserer Reihe „Benediktinische Spiritualität“ hatten wir vom 16. bis 18. September 2022 eingeladen zu einer Seminareinheit unter dem Leitwort:

„HAST DU EIN GÄRTCHEN UND EINE BIBLIOTHEK, SO WIRD DIR NICHTS FEHLEN“ (Cicero)

„Ora et labora“ = „Bete und arbeite“ ist ein Begriffspaar, das fast jeder kennt. Obwohl es in dieser Zuspitzung nicht in der Benediktsregel erscheint, gibt es das benediktinische Lebensideal doch sehr treffend wieder. Allerdings müsste es durch ein weiteres gewichtiges Verb ergänzt werden, nämlich durch „legere“ = „lesen“. Denn für Benedikt ist das Lesen, neben dem Gebet und der Arbeit, unverzichtbar. Es bedeutet für ihn, einen vertrauten Umgang mit der Hl. Schrift zu pflegen und daraus das eigene geistliche Leben konstant zu speisen, eben „Ora et labora et lege“.

Der dem römischen Staatsmann und Gelehrten Cicero zugesprochene Satz: „Hast du ein Gärtchen und eine Bibliothek, so wird dir nichts fehlen“, drückt das oben Gesagte etwas spielerischer aus, meint aber im Kern das Gleiche. Letztlich geht es um die Ganzheitlichkeit des Daseins und darum, seine Komponenten in eine Ausgewogenheit zueinander zu bringen. Nicht umsonst lautet die Übersetzung des Begriffs „Regel“, der sich vom lateinischen „regula“ ableitet, u. a. „Senkblei“, „Lot“. Das Leben auszubalancieren, es immer neu ins rechte Lot zu rücken, war das Thema – auch unseres diesjährigen Seminars. Texte der Hl. Schrift und die Benediktsregel sowie Werke der bildenden Kunst und Musik, nicht zuletzt Einblicke in einen Garten sollten uns auf diese Spur bringen.

UNSERE REFERENTIN, UNSER REFERENT:

Sr. Hildegard Wolters OSB aus der Abtei St. Maria in Fulda ist Gymnasiallehrerin i.R. mit den Fächern Musik und Französisch und Chorleiterin. Als Benediktinerin lebt sie in besonderer Weise mit der Hl. Schrift und der Buchtradition, auch mit Notenbüchern. Zugleich ist ihr Kloster berühmt einerseits für seinen reichen Erfahrungsschatz mit dem klostereigenen Nutzgarten, andererseits für seine Verwobenheit mit den Nöten der Armen einer reichen Stadt.

Gerhard Mevissen, Monschau, arbeitete nach dem Theologiestudium in Bonn und nach sozialpädagogischer und kunsttherapeutischer Ausbildung als Jugendarbeiter, Kunsttherapeut und Lehrbeauftragter für bildnerischen Ausdruck am Fritz Perls Institut in Düsseldorf; seit 1999 ist er ausschließlich als freischaffender bildnerischer Künstler tätig; seitdem umfangreiche Ausstellungstätigkeit, mehrere Buchprojekte und Gestaltung eines großangelegten, frei zugänglichen Stille-Ort (LICHTUNG STILLEFELD) im Selfkant, Kreis Heinsberg.

AUSZUG AUS DEM SEMINARPROGRAMM:

FREITAG, 16. September 2022

Anreise bis 15.30 Uhr – Beginn mit Kaffee und Kuchen

Begrüßung und Einführung durch Dorothee M a n n , Die Hegge

LOB DER SCHÖPFUNG: Rundgang durch den Hegge-Park
(Dorothee Mann)

Sr. Hildegard W o l t e r s  OSB, Abtei Fulda:
„ANKOMMRUNDE“

SAMSTAG, 17. September 2022

Vorbereitung der Vesper mit Sr. Hildegard Wolters OSB

Gerhard M e v i s s e n , Monschau:
BLEIBEN IM TREIBENDEN
Suchbewegungen eines kontemplativen Künstlers

Dorothee  M a n n , Die Hegge:
WER HAT DAS BESSERE GEWÄHLT?
Maria und Marta

SONNTAG, 18. September 2022

Sr. Hildegard W o l t e r s  OSB:
HILDEGARD VON BINGEN
– hoch gebildet und tief geerdet

Schlussgespräch und Ausklang

14.00 Uhr        Abschluss der Tagung

BEGINN:          Freitag, 16.09.2022, 15.30 Uhr
ENDE:              Sonntag, 18.09.2022, 14.00 Uhr

TAGUNGSLEITUNG: Dorothee Mann, Die Hegge