Archiv

GLAUBE IM DIALOG

Bildimpressionen von der Tagung und dem Besuch des Kamadchi Ampal Tempels in Hamm

+ + + + + + + + + + + + + + + + +

Frau Prof. Niklas und Damian Lazarek

Frau Prof. Ulrike Niklas im Gespräch mit Prof. Kösters

Im Gespräch mit dem Priester

Obgleich der Hinduismus als die drittgrößte Religion der Erde bezeichnet wird, ist er in Europa weitgehend unbekannt. Stichworte wie ‚Reinkarnation – Wiedergeburt‘ oder ‚Kastensystem‘ fallen zwar als Assoziationen ein, doch deren genaue Begründung oder Bedeutung für die Anhänger des Hinduismus bleiben verborgen, teilweise sogar missverstanden. Dabei prägen hinduistische Weltsicht und religiöse Praxis die gesellschaftliche Ordnung in mehreren reich bevölkerten südasiatischen Staaten.

In Deutschland galt der Hinduismus lange als ein exotisches oder akademisches Thema. Spätestens aber seit der Einwanderung tamilischer Flüchtlinge infolge eines Bürgerkrieges in Sri Lanka in den 80er Jahren entwickelte sich eine stabile hinduistische Gemeinde als Teil unserer Gesellschaft.

Das Hauptheiligtum dieser Gemeinde in Hamm-Uentrop ist der zweitgrößte hinduistische Tempel in Europa. Tausende von Gläubigen aus diversen europäischen Ländern versammeln sich jährlich zum Tempelfest in Hamm. Die wachsende hinduistische Gemeinde unterstützt ihre Mitglieder bei der gesellschaftlichen Integration in ihrer neuen Heimat.

Beim Seminar geht es darum, die Grundlagen des Hinduismus kennenzulernen, seine geschichtliche Entwicklung und gegenwärtigen Herausforderungen in Asien zu erörtern.
Wir wollen ihn aber auch als eine Wirklichkeit in unserer Gesellschaft bewusst wahrnehmen und mögliche Entwicklungen in einem mehrheitlich christlich geprägten Land diskutieren.

Die Veränderungen in der Glaubenslandschaft unseres Landes betrachten wir als Chance, konstruktiv und gleichberechtigt miteinander umzugehen und voneinander zu lernen.

Unsere Referenten:
Prof. Dr. Ulrike Niklas, ist Universitätsprofessorin und Geschäftsführende Direktorin des Institutes für Indologie und Tamilistik der Universität zu Köln. Als eine der führenden Indologinnen in Deutschland hat sie bei zahlreichen Lehr- und Studienaufenthalten in Südasien diverse anthropologische, folkloristische und sprachliche Projekte zur Erforschung der Kultur in dieser Region, insbesondere des Tamil, geleitet und begleitet.

Prof. Dr. Reinhard Kösters, hat als Dozent für philosophisch-theologische Grundfragen der Sozialarbeit an der Hochschule NRW Abt. Paderborn gelehrt.
Im Rahmen seiner Vorlesungen und Seminare hielt er regelmäßig Veranstaltungen zu den nichtchristlichen Religionen Hinduismus, Buddhismus und Islam und nahm an zahlreichen Studienaufenthalten u.a. in Indien, Thailand, Sri Lanka und Burma teil.

Programm:

Freitag, 27. Juni 2014:

16.00 h Tagungsbeginn

Begrüßung und Einführung durch Damian Lazarek, Die Hegge,
anschließend:
Prof. Dr. Reinhard K ö s t e r s, Die Hegge:
Die hinduistische Alleinheitslehre nach Arthur Schopenhauer.
Einstimmende Lektüre aus Thomas Mann, Die Buddenbrooks

Prof. Dr. Ulrike N i k l a s, Köln:
Einführung in den „Hinduismus“

Samstag, 28. Juni 2014:

Prof. Dr. Ulrike N i k l a s, Köln: Hindu-Extremismus ‚Orangene Welle‘

Exkursion zum Sri Kamadchi Ampal Tempel in Hamm:
Führung durch den Tempel
Begegnung mit dem Priester Siva Sri Arumuga Paskarakurukkal

Prof. Dr. Ulrike N i k l a s, Köln: Dorfreligionen versus Hochhinduismus

Sonntag, 29. Juni 2014:

Prof. Dr. Reinhard K ö s t e r s:
Hinduismus und Christentum: Ergänzung und /oder Widerspruch?

Reflexion des Seminars

Leitung: Damian Lazarek