GENETISCHE DIAGNOSTIK
Die 99. medizinethischen Tagung der Hegge vom 22. bis 24. November 2019 beschäftigte sich intensiv mit dem Thema:
GENETISCHE DIAGNOSTIK: Chancen und Risiken
In der ärztlichen Praxis spielt die Beratung über Krankheitsdispositionen, die ererbt oder vererbt werden können, eine zunehmende Rolle. Patienten, die einen Humangenetiker aufsuchen, haben oft schwere Erkrankungen oder schwerkranke Angehörige oder große Angst vor einer Erbkrankheit. Genetische Diagnostik kann von den mehreren tausend verschiedenen seltenen Erkrankungen auf erblicher Grundlage ca. 50% der vorgestellten Fälle ursächlich klären.
Wann sollte der Arzt an eine Erkrankung mit erblicher Disposition denken? Wann sollte er eine humangenetische Untersuchung veranlassen? Wie sollte er über Risikowahrscheinlichkeiten beraten?
Der Deutsche Ethikrat fordert in seiner Stellungnahme vom Mai 2019 eine breite gesellschaftliche Diskussion. Unsere Tagung versuchte über Chancen und Risiken der Genetischen Diagnostik zu informieren und Gelegenheit zu bieten, vom Wissen und den Erfahrungen der Experten zu lernen
Unsere Referentinnen und Referenten waren:
Jörg T. Epplen, Dr. med., Prof. em.,
Studium der Medizin; genetische Grundlagenforschung und Facharztausbildung für Humangenetik. 1991 bis 2018 Ordinarius für Humangenetik an der Ruhr-Universität Bochum.
Seit 1.3.2018: 20% Pensionist; ansonsten bei der Fa. Amedes als Humangenetiker tätig.
Timo Faltus, Dr. iur., Dipl.-Jur., Dipl.-Biol., studierte Rechtswissenschaften und Biologie an der Universität Frankfurt/Main. Im Anschluss daran war er Stipendiat am Translationszentrum für Regenerative Medizin der Universität Leipzig und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Universität Halle-Wittenberg. Seit Oktober 2016 ist er Koordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter eines vom BMBF geförderten Forschungsverbundes zu den ethischen, rechtlichen und kommunikationswissenschaftlichen Fragen des Genome Editings.
Ulrich Finckh, PD Dr. med., studierte Medizin in Berlin; ab 1993 Mitarbeit bei DFG-Projekten zur Genetik des Alkoholismus und der Alzheimer Demenz in Berlin und Hamburg; Facharzt für Humangenetik, Habilitation und venia legendi am Institut für Humangenetik der Universität Hamburg. Seit 2005 niedergelassener Vertragsarzt mit humangenetischer Sprechstunde und Labor in Dortmund.
Klöcker, Katharina, Dr. theol., Theologin und Journalistin, seit 2015 Juniorprofessorin für Theologische Ethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.
Klaus Zerres, Dr. med., Prof. em., war bis zu seiner Emeritierung Direktor des Institutes für Humangenetik der RWTH Aachen. Er war u.a. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik e.V. und ist Vorsitzender der Präimplantationsdiagnostik-Ethikkommission Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung für das behinderte Kind. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt sind klinisch-genetische und ethische Fragestellungen der medizinischen Genetik.
Gesprächsleitung: Dr. med. Ulli Polenz, Paderborn
Tagungsleitung: Lic. theol. Dorothee Mann, Die Hegge
Lic. theol. Dorothee Mann begrüßt als Tagungsleitung Referenten und Teilnehmer
Prof. Dr. Jörg T. Epplen bei seinem Vortrag
Prof. Dr. Epplen und Dr. Ulli Polenz diskutieren gemeinsam mit den Teilnehmern
Konzentrierte Zuhörer
PD Dr. Ulrich Finckh
Intensiver Gedankenaustausch zwischen den Vorträgen
Intensiver Gedankenaustausch zwischen den Vorträgen
Die Novembersonne lässt Gespräche auf der Terrasse zu
Prof. Dr. Klaus Zerres
Vortrag Prof. Zerres: Wichtige Feststellungen
Prof. Dr. Klaus Zerres und Dr. Polenz bei der Diskussion
Verdiente Pause
Dr. jur. Timo Faltus bei seinem Vortrag
Dr. Polenz lmoderiert die Diskussion mit Dr. jur. Timo Faltus
Warten auf den nächsten Vortrag
Frau JProf. Dr. theol. Katharina Klöcker referiert
Die Novembersonne lässt Gespräche auf der Terrasse zu
Sonnenstrahlen im November tauchen den Hegge-Park in ein besonderes Licht
Warten auf den nächsten Vortrag
Beim Schlussgespräch: Lob und Anregungen werden fleißig von der Tagungsleitung notiert
Lic. theol. Dorothee Mann und Dr. Ulli Polenz leiten das Schlussgespräch
Im Downloadbereich stehen passwortgeschützt die von den Referenten zur Verfügung gestellten Vorträge bereit.
Auszug aus dem Tagungsprogramm:
Freitag, 22.11.2019
18.00 h Abendessen
19.00 h Begrüßung und Einführung durch Lic. Theol. Dorothee M a n n , Die Hegge
Prof. Dr. med. Jörg T. E p p l e n , Bochum:
MODERNE GENTECHNOLOGIE FÜR DEN MENSCHEN: Kritische Betrachtung der Möglichkeiten und Grenzen
Samstag, 23.11.2019
PD Dr. Ulrich F i n c k h , Dortmund:
HUMANGENETISCHE PATIENTEN-SPRECHSTUNDE UND GENDIAGNOSTIK IN DER HEUTIGEN PATIENTENVERSORGUNG
Prof. Dr. med. Klaus Z e r r e s , Aachen:
HUMANGENETIK UND KINDERWUNSCH HEUTE: Nur noch perfekte Kinder?
Dr. iur. Timo F a l t u s , Halle-Wittenberg:
DER RECHTLICHE RAHMEN DER ANWENDUNG DES GENOME EDITINGS IN DER HUMANMEDIZIN: Disruptive Rechtsfragen einer technischen Weiterentwicklung oder alte Rechtsfragen einer disruptiven Technologie?
Sonntag, 24.11.2019
Jun. Prof. Dr. Katharina K l ö c k e r , Bochum:
ZWISCHEN PRÄDIKTION UND PRÄVENTION:
Theologisch-ethische Anmerkungen zur postnatalen Gendiagnostik
Schlussgespräch
Die Veranstaltung war im Rahmen der Zertifizierung der ärztlichen Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe mit 19 Punkten (Kategorie: A) anrechenbar.