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FRAUEN UND KINDER ZUERST! – Die vergessenen Opfer der Kriege in Syrien und Irak

Zum Wochenende des Ersten Advent, vom 25. bis 27. November 2016, luden wir  ein zu einer Tagung mit dem Thema

Frauen und Kinder zuerst!
Die vergessenen Opfer der Kriege in Syrien und Irak

Kann man sich an Krieg gewöhnen?

Als unbeteiligter Beobachter offensichtlich ja, als betroffenes Opfer – niemals!

Diese doppelte Wahrnehmung eines Krieges erleben wir gegenwärtig in besonderer Weise mit Blick auf den Konflikt in Syrien und Irak. Während in Deutschland die Schreckensberichte des Krieges sich zur Routine in Nachrichtensendungen wandeln, bedeutet der Konflikt für seine Opfer einen täglichen Kampf ums Überleben.

Im Gespräch mit erfahrenen Experten und Augenzeugen wollten wir bei dieser Tagung die Routine ablegen und nach den besonders betroffenen Gruppen in diesem Konflikt fragen. Den Schwerpunkt bildeten dabei einerseits das Schicksal der ethnischen Gruppe der Jesiden sowie andererseits die besondere Gefährdung von Frauen und Kindern in den umkämpften Gebieten.

Wir wollten im Rahmen dieser Tagung aber auch an Rupert Neudeck erinnern, an sein Lebenswerk und sein Vermächtnis für unsere Gesellschaft. Als Freund der Hegge hat der am 31. Mai 2016 verstorbene Journalist über Jahre diese Tagungsreihe der politischen Bildung mitgestaltet und inhaltlich geprägt.

Impressionen von der Tagung

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Damian Lazarek bei der Begrüßung

Gespräch mit Martin Mikat

Gespräch mit Aslan Kizilhan

Diskussion mit Prof. Steinbach

Dagmar Feldmann und Aslan Kizilhan

Blick ins Plenum

Blick ins Plenum

Foto-Ausstellung Jeziden

Foto-Ausstellung der Jeziden

Foto-Ausstellung der Jeziden

Blick in den Konzertsaal

Applaus!

Andächtiges Lauschen der Konzertbesucher

Frau Anna mit den syrischen Musikern

Dank für einen wunderbaren Abend

Unsere Referenten waren:

Simon Jacob stammt aus Tur Abdin in der Türkei und kam als Kind mit seinen Eltern aufgrund religiöser und ethnischer Spannungen nach Deutschland. Als Friedensbotschafter und ehem. Vorsitzender des Zentralrates Orientalischer Christen in Deutschland startete er 2015/16 das Projekt ‚Peacemaker-Tour‘, bei dem er in rund vier Monaten zahlreiche Länder im Nahen und Mittleren Osten bereiste.

Aslan Kizilhan ist Jeside aus den kurdischen Gebieten der Türkei. Als mittelständischer Unter-nehmer engagierte er sich im Bielefelder Flüchtlingsrat und in der Jesidischen Gemeinde bei der Integration von jesidischen Flüchtlingen. Er ist Mitgründer der ‚Gesellschaft Êzidischer Akademiker‘, welche im Irak die Lage der Jesiden dokumentiert und Hilfe leistet.

Martin Mikat ist ausgebildeter Zimmermann, der während seiner Wanderschaft die Arbeit der ‚Grünhelme‘ kennen- und schätzen lernte. Nach seiner Tätigkeit für diese Organisation in Pakistan, dem Kongo, Syrien und auf den Philippinen übernahm er das Amt des Vorstandsvorsitzenden dieser Hilfsorganisation, die rund um den Konflikt in Syrien mit zahlreichen Projekten Hilfe leistet.

Prof. Dr. Udo Steinbach ist Orientalist, bundesweit gefragter Analyst, ehem. Leiter des Deutschen Orient-Instituts und Mitbegründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Zukunft des Nahen Ostens unter den Aspekten von Demokratie und Religion sowie die Stellung von religiösen und ethnischen Minderheiten in den nahöstlichen Gesellschaften.

Auszug aus dem Tagungsprogramm:

Freitag, 25. November  2016

15.00 h            Kaffee

15.30 h            Begrüßung und Einführung durch Damian  L a z a r e k, Die Hegge;

anschließend:

„In uns allen steckt ein Flüchtling“

Rupert Neudecks Vermächtnis an unsere Gesellschaft.
Eine Buchbesprechung

Prof. Dr. Udo  S t e i n b a c h, Berlin
Die Konfliktparteien in Syrien
Vertreibung und Flucht im Spannungsfeld von Realpolitik und Menschenverachtung

Samstag, 26. November 2016

Aslan  K i z i l h a n, Bielefeld
„Êziden auf der Flucht“
Das Selbstverständnis und die Lage der Jesiden im Nordirak

Martin  M i k a t, „Grünhelme“/Rosenheim
Kinder im Krieg und auf der Flucht
Ein Erfahrungsbericht aus Syrien 2013 und den Jahren danach vom Irak bis auf den Balkan

Orientalische Klänge
Konzert mit syrischer Zither u.a.

Rimonda Naanaa, Syrien (Kanun / Gesang),
Nassim Shahin, Syrien (Keyboard)

Sonntag, 27. November 2016

Simon Jacob, München
Das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung – ein Garant für den Frieden?

Schlussgespräch, Tagungsreflexion

15.30 h            Tagungsende

Tagungsleitung und Ansprechpartner:

Damian Lazarek, Die Hegge