DIE TÜRKEI UND EUROPA – PERSPEKTIVEN EINER SCHWIERIGEN PARTNERSCHAFT
Am Wochenende des Ersten Advent, vom 1. bis 3. Dezember 2017, fand unsere Tagung statt mit dem Thema
DIE TÜRKEI UND EUROPA – PERSPEKTIVEN EINER SCHWIERIGEN PARTNERSCHAFT
Wohin steuert Recep Tayyip Erdogan die Türkei? – das fragen sich gegenwärtig viele Menschen in Deutschland und in Europa.
Die Beziehungen zwischen dem Land am Bosporus und der Europäischen Union galten schon lange als kompliziert, doch in den vergangenen Monaten scheint eine massive Verschlechterung des Verhältnisses mit zahlreichen Zuspitzungen eingetreten zu sein: Die Europäer werfen der türkischen Staatsführung die Aushöhlung demokratischer Grundwerte wie Presse- und Meinungsfreiheit vor und die Einrichtung autoritärer Macht-strukturen. Die Türkei beklagt die Unterstützung extremer Oppositionsgruppen und Personen durch den Westen. Gegenseitige Vorwürfe der Wahlmanipulation wurden ausgesprochen, Reisehinweise bzw. -warnungen veröffentlicht.
Doch angesichts der geopolitischen Lage der Türkei ist aus europäischer Sicht eine Bemühung um konstruktive Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat das Gebot der Stunde. Doch ist dies in naher Zukunft überhaupt noch möglich?
Bei unserer Tagung wollten wir mit ausgewiesenen Experten gegenwärtige Probleme der Beziehung zwischen der Türkei und der EU in einen größeren historischen Kontext stellen, um ihre Hintergründe besser kennenzulernen und langfristige Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
UNSERE REFERENTEN:
PROF. DR. UDO STEINBACH ist Orientalist, bundesweit gefragter Analyst, ehem. Leiter des Deutschen Orient-Instituts und Mitbegründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Zukunft des Nahen Ostens unter den Aspekten von Demokratie und Religion sowie die Stellung von religiösen und ethnischen Minderheiten in den nahöstlichen Gesellschaften. Für die Bundeszentrale für politische Bildung hat er 2012 einen umfangreichen Länderbericht Türkei herausgegeben.
REINER MÖCKELMANN, Generalkonsul Istanbul a.D., war im Auswärtigen Dienst u.a. an den Botschaften in Moskau, Belgrad und Ankara tätig. Von 2003 bis 2006 war er Generalkonsul in Istanbul. Nach wie vor befasst er sich intensiv mit den deutsch-türkischen Beziehungen. Er veröffentlichte 2013 und 2016 Werke über Ernst Reuter und Franz von Papen, in denen wenig bekannte Aspekte des deutsch-türkische Verhältnisses im 20. Jh. anhand bislang unbeachteter Quellen erörtert werden.
PD DR. GÜLISTAN GÜRBEY ist habilitierte Politikwissenschaftlerin und Privatdozentin am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Defekte Demokratien, De Facto Staaten, Friedens- und Konfliktstudien und internationaler Minderheitenschutz. Den regionalen und in zahlreichen Veröffentlichungen analysierten Schwerpunkt bildet dabei der Nahe Osten mit Focus auf der Türkei, Kurdistan und Zypern.
DR. ROLF HOSFELD ist wissenschaftlicher Leiter des Lepsiushauses in Potsdam, ehem. Journalist, Film- und Fernsehproduzent sowie Regisseur, seit 2003 fast ausschließlich als freier Schriftsteller und Historiker tätig. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen zählen u.a. eine mit hoher öffentlicher Resonanz ausgezeichnete Geschichte des Völkermords an den Armeniern sowie weitere aktuelle Werke über den Einfluss und die Position Deutschlands im Kontext des armenischen Genozids.
TAGUNGSLEITUNG UND ANSPRECHPARTNER: Damian Lazarek, Die Hegge
Referent Prof. Dr. Udo Steinbach
Aufmerksame Zuhörer
Prof. Dr. Udo Steinbach diskutiert mit den Teilnehmern
Referent Reiner Möckelmann
Auf der Suche nach weiteren Informationen
Referentin Dr. Gülistan Gürbey
Reich bestückter Büchertisch
Damian Lazarek stellt den Referenten Dr. Hosfeld vor
Pausengespräch und Schneeluft schnuppern
Der Nahe Osten
AUSZUG AUS DEM TAGUNGSPROGRAMM:
FREITAG, 1. Dezember 2017
15.00 h Beginn mit Kaffee
Begrüßung und Einführung durch Damian L a z a r e k, Die Hegge
Prof. Dr. Udo S t e i n b a c h, Berlin
DIE NEUGRÜNDUNG EUROPAS UND DES NAHEN OSTENS NACH DEM 1. WELTKRIEG – eine Verortung Türkischer Republik
Reiner M ö c k e l m a n n, Berlin
DEUTSCH-TÜRKISCHE BEZIEHUNGEN VON DER WAFFENBRÜDERSCHAFT BIS ZUR PARTNERSCHAFT
SAMSTAG, 2. Dezember 2017
PD Dr. Gülistan G ü r b e y, Berlin
AKTUELLE ENTWICKLUNGEN IM TÜRKISCHEN KURDENKONFLIKT
Prof. Dr. Udo S t e i n b a c h
AUF DEM WEG IN EINE „ISLAMISCHE REPUBLIK“ – wo liegt die „neue Türkei“?
Harpe de Noël – Harfenmusik zur Adventszeit
Dipl. Harfenistin Konstanze Kuß, Hamburg
SONNTAG, 3. Dezember 2017
Dr. Rolf H o s f e l d, Potsdam
DER VÖLKERMORD AN DEN ARMENIERN UND DIE MODERNE TÜRKEI