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DER KORAN – WIE VERBINDLICH IST ER IN DEUTSCHLAND?

Vom 11. bis 13. März 2016 fand  – in Zusammenarbeit mit dem Integrationsbüro des Kreises Höxter – unsere Tagung statt mit dem Thema:

DER KORAN – WIE VERBINDLICH IST ER IN DEUTSCHLAND?
Entstehung und Deutung der heiligen Schriften im Islam von den Anfängen bis in die Gegenwart.

Ein muslimisches Leben richtet sich nach dem Koran – so lautet die verbreitete Wahrnehmung und Erwartung an Anhänger des Islams in unserer Gesellschaft. Doch – was bedeutet dies konkret? Kann ein heiliges Buch, das vor Jahrhunderten in einer fernen Gegend entstanden ist und in einer fremden Sprache niedergeschrieben wurde, eine Richtschnur und Maßstab für die Lebensgestaltung in der Gegenwart sein? Kann denn der Koran – nach der muslimischen Auffassung die wörtliche Offenbarung Gottes – auf unsere Zeit hin ausgelegt werden? Wie und von wem darf er überhaupt gedeutet werden?

In diesem Seminar wollten wir durch systematische Vermittlung von Grundwissen über den Koran sowie durch die Betrachtung seiner Auslegung in Vergangenheit und Gegenwart einen fundierten Zugang zum angemessenen Umgang mit dem heiligen Buch des Islams in unserer Gesellschaft gewinnen. Hier bot sich die Möglichkeit, die Inhalte des Korans vor dem Hintergrund seiner Entstehungszeit kennenzulernen und im Gespräch mit ausgewiesenen Experten zu vertiefen. Diese Inhalte sollten anschließend als Hilfe zur Lebens-orientierung erörtert und Fehlentwicklungen mancher Fehlinterpretation diskutiert werden.

 

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Damian Lazarek begrüßt die Teilnehmer

Frau Prof. Dr. Angelika Neuwirth

Prof. Dr. Habib El Mallouki

Gitta Koch rezitiert Koranverse

Jevgenij Vitovskyy

Andreas Ismail Mohr

Referenten:

Prof. Dr. Habib El Mallouki, Osnabrück,
hat seit diesem Jahr die Professur für islamische Literatur und Arabistik am Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück inne. Zu den Arbeitsschwerpunkten des aus Marokko stammenden und in Bonn promovierten islamischen Theologen gehört eine sprach-wissenschaftliche Aufbereitung des arabischen Textteils einer großen Koranexegese.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Angelika Neuwirth, Berlin,
ist seit 1991 Professorin für Arabistik an der Freien Universität Berlin. Von 1994 bis 1999 war sie Direktorin am Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft Beirut und Istanbul und seit 2003 Mitarbeiterin an verschiedenen Fellowprojekten des Wissenschaftskollegs zu Berlin, zuletzt Europe in the Middle East – The Middle East in Europe. Seit 2007 ist sie Projekt-leiterin des Corpus Coranicum; Beirätin des VdWR. Für ihre wissenschaftliche Arbeit erhielt sie mehrere namhafte Auszeichnungen, u.a. die Ehrendoktorwürde der Universitäten Bamberg, Basel, Salzburg und Yale und aktuell den Dr. Leopold Lucas-Preis der Universität Tübingen.

Andreas Ismail Mohr, Berlin

Von den Referenten zur Verfügung gestellte Tagungsunterlagen als PDF-Dateien:

Der koranische Dekalog

„Das Buch Gottes und die Sunna Muhammads“
Mathias Rohe – Das islamische Recht

Am Samstagabend wurden Texte aus dem Koran vorgetragen, eingerahmt von Musik:
Gitta Koch, Mülheim-Ruhr – Rezitation
Jevgenij Vitovskyy, Essen – Klavier

Tagungsleitung und Ansprechpartner: Damian Lazarek, Die Hegge
Auszug aus dem Tagungsprogramm:

Freitag, 11. März 2016

15.30 h Tagungsbeginn

Begrüßung und Einführung durch Damian L a z a r e k ; Die Hegge,

Prof. Dr. Angelika N e u w i r t h, Berlin:
JESUS UND MUHAMMAD – ZWEI SPÄTANTIKE LEHRER?

Damian L a z a r e k, Die Hegge:
DEUTUNG UND BEDEUTUNG DER KORANINHALTE: Gespräch über ausgewählte Themen der Koranexegese – Vertiefender Impuls zur Tagung anhand einer aktuellen ARTE-Dokumentation

Samstag, 12. März 2016

Prof. Dr. Angelika N e u w i r t h, Berlin:
WIE VERSTEHT MAN DEN KORAN IM ISLAM?
Die Deutung vor und nach dem Kulturbruch des 19. Jahrhunderts

Prof. Dr. Habib E l M a l l o u k i, Osnabrück:
ISLAM UND CHRISTENTUM IN EINEM EUROPÄISCHEN BEGEGNUNGSKONTEXT

REZITATION AUSGEWÄHLTER  KORANTEXTE MIT MUSIK
Gitta Koch, Mülheim-Ruhr – Rezitation
Jevgenij Vitovskyy, Essen – Klavier

Austausch über Eindrücke des Tages

Sonntag, 13. März 2016

Andreas Ismail Mohr, Berlin
ANWENDUNG ISLAMISCHER NORMEN IN NICHT-ISLAMISCHER GESELLSCHAFT

Schlussgespräch und Tagungsreflexion

Tagungsleitung: Damian Lazarek, Die Hegge