Archiv

DER KORAN – WAS STEHT DA EIGENTLICH DRIN?

Wir laden freundlich ein zu unserem Seminar unter dem Thema “Der Koran – was steht da eigentlich drin?” vom 21. bis 23. März 2014.

Ein muslimisches Leben richtet sich nach dem Koran – so lautet die verbreitete Wahrnehmung und Erwartung an Anhänger des Islam in unserer Gesellschaft. Doch – was bedeutet dies konkret? Im Unwissen um die Inhalte des Korans und deren Auslegung verweisen wir dann vorschnell auf Berichte aus mehrheitlich muslimischen Ländern oder auf Gruppen, die zur Rechtfertigung ihres Handelns ausdrücklich auf den Koran verweisen. Da auch manche Ideologie sich ausdrücklich auf den Koran bezieht, entsteht bei Unkundigen der Eindruck, der Koran sei eine Quelle der Diskriminierung, der Unterdrückung und Gewalt. Dieser Eindruck droht anschließend auf das Verhalten aller Muslime übertragen zu werden.

In diesem Seminar wollen wir durch systematische Vermittlung von Grundwissen über den Koran solchen unkontrollierbaren Entwicklungen entgegensteuern. Hier bietet sich die Möglichkeit, die Inhalte des Korans vor dem Hintergrund seiner Entstehungszeit kennenzulernen und im Gespräch mit ausgewiesenen Experten zu vertiefen. Auch ein Vergleich zwischen der Bibel und dem Koran kann dabei sehr hilfreich und sehr aufschlussreich sein. Anschließend sollen die Inhalte in Hilfe zur Lebensorientierung umgesetzt und Fehlentwicklungen diskutiert werden.

Unsere Referenten:

Dr. des. Hannelies Koloska, Berlin
studierte Theologie und Arabistik an der FU Berlin und der Universität Birzeit in Palästina. Als Schülerin und wiss. Mitarbeiterin von Prof. Angelika Neuwirth beschäftigt sie sich mit der Ästhetik des Korantextes. Seit 2011 arbeitet sie im Akademieprojekt „Corpus Coranicum“ an der Erstellung eines chronologisch-literaturwissenschaftlichen Korankommentars.

Hüseyin Inam, Herne
hat das Studium der Philosophie und der Islamwissenschaft an der Ruhruniversität Bochum absolviert. Anschließend als freier Referent tätig, wurde er 1997 Dialogbeauftragter des Muslimischen Theologen- und Theologinnenbundes in Europa – MTB e.V. Seit 2009 ist er Kuratoriumsmitglied des Zentral-Institut Islam-Archiv-Deutschland.

Rabeya Müller, Köln
ist Islamwissenschaftlerin, muslimische Religionspädagogin und Schulbuchautorin, Bildungsreferentin beim Zentrum für Islamische Frauenforschung, Vorsitzende des religiösen Rats des Departments für Islamisch-Religiöse Studien an der Uni Erlangen Nürnberg.

Am Samstagabend werden Texte aus dem Koran vorgetragen, eingerahmt von Musik:
Maria Meyrer, Münster – Rezitation
Monika Kasper, Bochum – Cello

Auszug aus dem Tagungsprogramm:

Freitag, 21. März 2014

18.00 h Beginn der Tagung mit Abendessen

Begrüßung und Einführung durch Damian Lazarek;

Dr. des. Hannelies K o l o s k a, Berlin
Der Koran – Gründungsdokument des Islam
Entstehung, Inhalt und Aufbau

Samstag, 22. März 2014

Dr. des. Hannelies K o l o s k a, Berlin
Original oder Plagiat?
Biblische Traditionen und ihre Reflexionen im Koran

Hüseyin I n a m, Herne
„Leite uns zum Wege der Aufrichtigkeit“ (Koran 1,6)
Der Koran in der gelebten Praxis
Gedanken zu Werten und Rechtslehre des Koran sowie deren praktische Umsetzungsformen bei den Muslimen

Rezitation aus dem Koran und Musik
Gesprächsrunde über Eindrücke des Tages

Sonntag, 23. März 2014

Rabeya M ü l l e r, Köln
Der Koran im Unterricht
Wegweiser zum freien Denken oder Einleitung zum Fundamentalismus?

Schlussgespräch und Tagungsreflexion

Ende: 15.30 h

Leitung: Damian Lazarek