DER IRAN ALS SCHLÜSSEL FÜR GEGENWÄRTIGE KONFLIKTE IM NAHEN UND MITTLEREN OSTEN
Zum Wochenende des Ersten Advent, vom 28. bis 30. November 2014, laden wir Sie freundlich ein zu unserer diesjährigen Nahosttagung unter der Fragestellung:
Der Iran als Schlüssel für gegenwärtige Konflikte im Nahen und Mittleren Osten?
Als „Achsenbruch des Bösen“ überschrieb die TAZ im Januar 2014 einen Kommentar zu den Verhandlungen der USA mit dem Iran. Die Zunahme von mit Waffengewalt ausgetragenen Konflikten, das Aufkommen radikaler Gruppen und deren militärische Erfolge ließen die US-Administration zu der Erkenntnis gelangen, dass es ohne Beteiligung des Iran keine dauerhafte Lösung für eine stabile Lage im Nahen Osten geben kann. Gegenwärtig zieht man sogar gemeinsam an einem Strang bei der Bewaffnung der Kurden im Nordirak.
Wie ernst meinen es aber die Herrscher im historischen Persien mit Ihrer „Charmeoffensive“ im Westen, und wie verlässlich ist der Iran als Partner? Wird auf dem Altar der großen Politik die iranische Opposition mit Ihrer Forderung nach der Achtung der Menschenrechte und der Einführung bürgerlicher Freiheiten geopfert? Wie sehr muss sich Israel und der Westen vor einem nuklearen Iran fürchten?
Ausgewiesene Iran-Experten sollen uns durch Vorträge und in Diskussionen helfen, die Entwicklungen am Persischen Golf sowie das Potential politischer Lösungen im Nahen Osten besser verstehen und beurteilen zu können.
Unsere Referenten:
Prof. Dr. Udo Steinbach
ist Islamwissenschaftler, bundesweit gefragter Analyst, ehem. Leiter des Deutschen Orient-Instituts (1976-2007) und Mitbegründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Zukunft des Nahen Ostens unter den Aspekten von Demokratie und Religion sowie die Stellung von religiösen und ethnischen Minderheiten in den nahöstlichen Gesellschaften.
Adnan Tabatabai
berät als selbstständiger Politologe Bundesministerien, den Bundestag und diverse politische Stiftungen zu Fragen rund um den Iran. Im Rahmen von Lehraufträgen gibt er Kurse zur soziologischen und politikwissenschaftlichen Betrachtung des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität Düsseldorf. Er ist Mitgründer und Geschäftsführer des Bonner Center for Applied Research in Partnership with the Orient (CARPO).
Prof. Dr. Dr. h.c. Knut Ipsen LDD h.c.
ist ein Experte im Bereich des humanitären Völkerrechts. Bis 2003 war er als Lehrstuhlinhaber im Bereich des Öffentlichen Rechtes an der juristischen Fakultät der Universität Bochum tätig und wirkte bis 2003 als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Von 1975 bis 1977 beriet er die deutsche Regierungsdelegation bei der diplomatischen Konferenz in Genf, welche die beiden Zusatzprotokolle zu den Genfer Konventionen hervorgebracht hatte.
Dr. Bahman Nirumand
ist ein in Teheran geborener iranisch-deutscher Schriftsteller, Journalist und Publizist. Er gehörte zu den führenden Gestalten der Auslandsopposition gegen den Schah, musste aber nach dessen Sturz infolge des Machtmonopols der Islamisten abermals das Land verlassen. Er ist Autor zahlreicher Bücher, Essays und Artikel und der Verfasser des monatlich von der Heinrich-Böll-Stiftung herausgegeben Iran-Reports.
Auszug aus dem Tagungsprogramm:
Freitag, 28. November 2014
Begrüßung und Einführung durch Damian Lazarek; Die Hegge,
anschließend:
Prof. Dr. Udo S t e i n b a c h, Berlin
Iran verstehen – Politik im Spannungsfeld von Geschichte,
Kultur und Machtinteressen, Teil 1
Prof. Dr. Udo S t e i n b a c h
Iran verstehen – Politik im Spannungsfeld von Geschichte,
Kultur und Machtinteressen, Teil 2
Samstag, 29. November 2014
Adnan T a b a t a b a i, Berlin
Machtpoker und innenpolitische Dynamiken
in der Islamischen Republik Iran
Dr. Bahman N i r u m a n d, Berlin
Die Rolle des Iran im Nahen und Mittleren Osten
abends
„Ex oriente lux – mediterrane Klänge aus Mittelalter und Renaissance“
Ensemble EST unter Leitung von Walter Waidosch, Burg Sternberg
Sonntag, 30. November 2014
Prof. Dr. Knut I p s e n, Bochum
Reicht das geltende Völkerrecht aus zur Lösung bewaffneter Konflikte?
Im Blickpunkt: Iran und die Levante
Schlussgespräch, Tagungsreflexion
Ende: 15.30 h
Leitung: Damian Lazarek
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