DAS SCHÖNSTE BUCH DER BIBEL
Vom 29. April bis 1. Mai 2022 hatten wir eingeladen zu unserer Tagung mit dem Thema
DAS SCHÖNSTE BUCH DER BIBEL:
DAS HOHELIED: zu selten gelesen, zu oft missverstanden
Das Hohelied ist im Kanon biblischer Bücher überraschend und außergewöhnlich. Als ein Werk der Liebeslyrik Israels ist es anscheinend weder nationalen noch religiösen Themen gewidmet. Mit seinen fulminanten Liebesmetaphern, sehnsüchtigen Ausdrücken der gegenseitigen Faszination zweier Verliebter und auch erotisch-körperlichen Anspielungen wirkt es wie ein fremder Stern im Universum biblischer Überlieferungen.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass seine Zugehörigkeit zum Kanon heiliger Bücher umstritten war. Jüdische Rabbinen stellten seine Heiligkeit in Frage, und der Kirchenvater Origenes schloss sich der Ansicht an, dass dieses Buch nur von reifen Menschen gelesen werden sollte, die für die Lockungen körperlicher Liebe taub seien.
Wie kam aber ein solches Buch in den biblischen Kanon? War es ein Zufall, die Zuweisung zu einer anerkannten Autorität oder verborgene Inhalte, die unter der Oberfläche des wörtlichen Sinnes zu suchen sind? Und welche Bedeutung hat seine ursprüngliche Konzeption für die gegenwärtige Auslegung und Verwendung des Buches in der Liturgie oder Katechese? Diesen und ähnlichen Fragen zu diesem faszinierenden Werk wollen wir uns gemeinsam in Begleitung eines Experten widmen. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
UNSER EXTERNER REFERENT:
PD Dr. Meik Gerhards, Rostock/Köln
ist Privatdozent für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Evangelische Theologie an der Universität zu Köln. Nach der Promotion an der Universität Marburg mit einer Arbeit über literargeschichtliche Probleme des Pentateuchs war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter an der Universität Rostock, wo er mit einer Arbeit über das Hohelied habilitierte. Zu seinen besonderen Forschungsschwerpunkten zählen Fragen der Religionsgeschichte des alten Israel im Kontext des Alten Orients, die Auslegung alttestamentlicher Texte im Gespräch mit Theologie und Philosophie der Gegenwart, sowie Fragen der gesamtbiblischen Theologie.
Beginn der Tagung und Begrüßung auf der Terrasse
Erkundung des Hegge-Parks
Damian Lazarek liest einen Text aus dem Hohen Lied
Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Scharon. Hdl 2,1 - (Apfelbaumwiese im Heggepark)
Ich bin eine Blume.... (Blüte im Heggepark)
Die Blumen zeigen sich im Land. Hld 2,12 (Blüte im Heggepark)
Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Nachttropfen. HlD 5,2 (Beet im Heggepark)
Ich bin eine Blume auf den Wiesen des Scharon, eine Lilie der Täler. Hdl 2,1 (Blüte im Heggepark)
Weitere "Textfunde"
Gedankenaustausch im Park
Begrüßung des Referenten PD Dr. Meik Gerhards
Dr. Gerhards bei der Diskussion mit den Teilnehmern
Dr. Gerhards bei seinem Vortrag
Nachfragen aus dem Teilnehmerkreis
Interessierte Zuhörer
Dipl. theol. Damian Lazarek bei seinem Vortrag
Interessierte Zuhörer
In der Diskussion: Dr. Gerhards....
...und Damian Lazarek
Bericht und Fotos vom abendlichen Konzert mit dem Duo Kirchhof

AUSZUG AUS DEM TAGUNGSPROGRAMM
FREITAG, 29. April 2022
Beginn mit Kaffee und Kuchen
Begrüßung durch Damian Lazarek, Die Hegge,
„Steh auf meine Freundin, meine Schöne, und komm her! Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin“ (Hld 2,10f)
Lektüre der Hld-Texte im Hegge-Park
PD Dr. Meik Gerhards, Rostock/Köln:
Das Hohelied:
Anthologie, Drama oder Monolog?
SAMSTAG, 30. April 2022
PD Dr. Meik Gerhards, Rostock/Köln:
Das Hohelied als religiöse Allegorie: Historisch-kritische Überlegungen
Damian Lazarek, Die Hegge:
Die Sprache des Hohenliedes im Kontext der Kultur und Traditionen des Alten Orients
KONZERT: Die Harmonie der Welt
Martina Kirchhof, Viola da Gamba
Lutz Kirchhof, Laute
SONNTAG, 1. Mai 2022
Damian Lazarek, Die Hegge:
„Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut“ (Hld 4,12)
Zur Rezeption einer biblischen Metapher in der Landschaft Palästinas
TAGUNGSLEITER UND ANSPRECHPARTNER: Damian Lazarek, Die Hegge