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DAS HEILIGE UND DAS LÄCHERLICHE

Wir laden freundlich ein zu unserer BEGEGNUNG BILDENDER KÜNSTLER vom 9. bis 11. Mai 2014, diesmal unter dem Thema:

DAS HEILIGE UND DAS LÄCHERLICHE: Die Freiheit der Kunst an der Grenze zur Blasphemie.

Das Komische und Lächerliche, Karikatur und Satire sind Begriffe, die nicht nur in Literatur, Drama und Film, sondern auch in den bildenden Künsten von Bedeutung sind. Diese ästhetischen Kategorien und religiösen Bildinhalte scheinen sich auf den ersten Blick auszuschließen. Wo religiöse Themen und Gegenstände dem Gelächter oder gar der Verachtung ausgesetzt werden, wird schnell der Vorwurf der Lästerung, des Frevels und der Blasphemie erhoben, insbesondere dann, wenn Religion und Sexualität miteinander in Verbindung gebracht werden. In interreligiösen und interkulturellen Konflikten spielen Kontroversen solcher Art eine immer größere Rolle, wobei auch die Empfindlichkeit sogenannter „westlicher“ Gesellschaften bedenklich steigt. In den Bild- und Erzähltraditionen des Christentums spielen allerdings Erniedrigung, Spott und Hohn, Bloßstellung und Nacktheit eine zentrale Rolle. Die Ikonografie der Passion und der Märtyrer liefern dafür Beispiele. Die Tagung fragt nach vermeintlichen und tatsächlichen Tabuzonen religiöser Bildsprache und thematisiert Freiheit und Grenzen der künstlerischen Arbeit im Umgang mit religiösen Themen.

Unsere Referenten:
Horst Haitzinger, München, absolvierte zunächst eine Ausbildung als Gebrauchs- und Werbegrafiker, anschließend studierte er Malerei und Grafik in München. Er ist einer der bekanntesten politischen Karikaturisten in Deutschland.

Prof. Dr. Dr. h.c. Isensee, Bonn, studierte Rechtswissenschaft und Philosophie in Frei-burg, Wien und München. Von 1975 bis 2002 war er Professor für Öffentliches Recht an der Universität Bonn. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Grundrechte und Verfassungstheorie. Zum Umgang mit Blasphemie und dem rechtlichen Schutz des Heiligen hat er sich immer wieder öffentlich zu Wort gemeldet.

Prof. Dr. Thomas Weißer (Laubach), Bamberg, studierte Theologie und Germanistik in Bonn und Tübingen. Seit 2012 ist er Professor für Theologische Ethik an der Universität Bamberg, seither auch Landessenderbeauftragter beim SWR in Mainz. Herausgeber der Publikation: Kann man Gott beleidigen?, Herder 2013, u.a. mit Beiträgen von Josef Isensee und Reinhold Zwick.

Prof. Dr. Reinhold Zwick, Münster, studierte Theologie und Germanistik. Seit 2001 ist er Professor für Biblische Theologie und ihre Didaktik an der Universität Münster. Sein Arbeitsschwerpunkt ist Theologie und Film.

Dr. Holger Brülls, Halle/Saale, ist Kunsthistoriker und Denkmalpfleger. Er wird die Gespräche leiten.

Die Teilnehmenden sind eingeladen, eine bis drei ihrer Arbeiten während der Tagung auszustellen.

Auszug aus dem Tagungsprogramm:

Freitag, 9. Mai 2014

16.30 h Tagungsbeginn

Begrüßung und Einführung durch Dorothee M a n n , Die Hegge
Aufhängen bzw. Aufstellen mitgebrachter Arbeiten

Prof. Dr. Reinhold Z w i c k , Münster:
ANSTÖSSIGE BILDER
Aspekte des Blasphemischen im Film

Samstag, 10. Mai 2014

Horst H a i t z i n g e r , München:
DAS HEILIGE IN DER KARIKATUR
Beispiele eigener Arbeit

Prof. Dr. Dres. Josef I s e n s e e , Bonn:
HOHN AUF DAS HEILIGE
Schutz und Schranken des Rechts

GEMEINSAMER RUNDGANG durch die Ausstellung mitgebrachter Arbeiten
Diskussion der Themen des Tages

Sonntag, 11. Mai 2014

Prof. Dr. Thomas W e i ß e r (Laubach), Bamberg:
DER LÄCHERLICHE GLAUBE
Theologisch-ethische Aspekte der Blasphemie

Leitung: Dorothee Mann