BIBELSCHULE zum Verständnis zentraler Glaubensinhalte: ABRAHAM UND SARA
Hinweis zur Corona-Pandemie:
Es gilt das jeweils aktuelle Hygienekonzept der Hegge.
Wir laden für den 26. September bis 1. Oktober 2022 freundlich ein zu unserer BIBELSCHULE zum Verständnis zentraler Glaubensinhalte, diesmal zum Thema
ABRAHAM UND SARA – Unterwegs mit den Erzeltern Israels
sowie GESCHLECHTERROLLEN IM NEUEN TESTAMENT und frühen Christentum
WARUM EINE BIBELSCHULE?
Kein Buch hat die Geschichte des Abendlandes in den letzten zwei Jahrtausenden mehr geprägt als die Bibel. Sie wird auch die Zukunft der Menschheit mitbestimmen. Ein Grundverständnis für den rechten Umgang mit der Bibel darf nicht nur von Theologen und „Berufschristen“ erwartet werden: es gehört zur Allgemeinbildung – mindestens jedes Christen und jeder Christin. Auch Menschen, die weder durch ihren Beruf noch durch eine christliche Praxis mit der Bibel zu tun haben, möchten wenigstens Grundbegriffe dieses Buches kennen.
WORUM GEHT ES BEI DER BIBELSCHULE?
Die Schriften der Bibel bilden kein einheitliches Ganzes, das die Offenbarung Gottes in systematischer Form enthalten würde. Vielmehr sind sie zu verschiedenen Zeiten in bestimmten geschichtlichen Situationen verfasst worden und waren jeweils an einen konkreten Adressatenkreis gerichtet. Darum ist es für uns notwendig, die geschichtlichen Umstände zu verstehen, in denen die Schriften entstanden sind.
EINE BIBELSCHULE – FÜR WEN?
– Bibelinteressierte jeder Altersstufe ab 16 Jahre
– zur Vertiefung für Christinnen und Christen,
– zur Einführung für Gläubige anderer Religionen
ZUM THEMA DER BIBELSCHULE 2022
Die Erzählungen über das erste Erzeltern-Paar, dem dann Isaak und Rebekka und Jakob mit Rahel und Lea nachfolgen, entwerfen nicht nur im Format der Familiengeschichte ein Miniaturbild der Geschichte Israels mit seinem Gott. Auch als Erzählungen, die grundlegende persönliche und zwischenmenschliche Konflikte bearbeiten, sind sie von überzeitlicher Gültigkeit.
Die Lebensreise von Abraham und Sara führt sie von Ur im Zweistromland nach Kanaan, dann nach Ägypten und wieder zurück ins verheißene Land. Dabei erleben wir sie als Figuren von großer Glaubensstärke, die besonders Abraham den Ehrentitel „Vater des Glaubens“ hat zuwachsen lassen. Wir begegnen ihnen in den lebendigen, dichten Szenen dieses ‚Roadmovies‘ freilich auch in Krisen, in Schwäche und Versagen. Gerade in dieser Ambivalenz werden sie aber zu Identifikationsfiguren und sind keine entrückten, unerreichbaren Lichtgestalten. Deshalb vermögen sie uns auch heute noch zu bewegen und in Bewegung zu bringen bei Suchbewegungen nach dem richtigen Handeln und bei den Fragen und Herausforderungen des Glaubens.
In einem zweiten Schritt werden wir – ausgehend von der neutestamentlichen Rezeption Abrahams und Saras – Genderkonstruktionen in der Bibel anschauen: Welche Stereotypen haben wir von Frauen und Männern heute, und wie sahen diese im 1./2. Jhd. nach Christus aus?
UNSERE REFERENTIN, UNSER REFERENT
SASKIA BREUER, Paderborn,
ausgebildete Gymnasiallehrerin; sie arbeitete von 2014-2018 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Biblische Theologie (Neues Testament) am Institut für Katholische Theologie an der Universität Vechta. Seit 2017 ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Biblischen Theologie an der Universität Paderborn tätig und promovierte über die Wundererzählungen im Markusevangelium.
REINHOLD ZWICK, Prof. em. Dr. theol., Münster,
geb. 1954, nach Promotion und Habilitation in Regensburg von 1996 bis 2001 Professur für Exegese des Alten und Neuen Testaments an der Kath. Fachhochschule Freiburg i.Br, danach von 2001 bis 2020 Professor für Biblische Theologie und ihre Didaktik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU Münster. Arbeitsschwerpunkte: narrative und rezeptionsästhetische Methoden in der Exegese, Evangelienforschung, Dialog von Theologie und Film. Mitglied der “Internationalen Forschungsgruppe Film und Theologie” und der Kath. Filmkommission für Deutschland. Zahlreiche Publikationen, zuletzt: “Im Sichtbaren das Unsichtbare. Beiträge zu Filmästhetik und Theologie”, Münster 2020.
AUSZUG AUS DEM SEMINARPROGRAMM:
MONTAG, 26. September 2022
Anreise bis 18.00 Uhr
Begrüßung und Einführung durch Dorothee Mann,
Prof. Dr. Reinhold Zwick, Münster:
Abraham und Sara – Eine bewegte und bewegende Geschichte: Einführung
DIENSTAG, 27. September 2022
Prof. Dr. Reinhold Zwick:
Berufung – Bewährung – Bundesschluss (ausgewählte Episoden aus Gen 11 – 15)
Exkursion in das Bibeldorf Rietberg
MITTWOCH, 28. September 2022
Prof. Dr. Reinhold Zwick:
Die Geburt von Ismael und Isaak (Gen 16-18)
Filmvorführung: “Die Bibel – Abraham” (Regie: Joseph Sargent; US/IT/DE 1993)
Teil-Visionierung und Gespräch
DONNERSTAG, 29. September 2022
Prof. Dr. Reinhold Zwick:
Die Gefährdung der Söhne – und der Zukunft (Gen 21-22)
Rundgespräch zu offenen Fragen mit Prof. Dr. Reinhold Zwick und Dorothee Mann
FREITAG, 30. September 2022
Saskia Breuer, Paderborn:
“Sara gehorchte Abraham und nannte ihn ihren Herrn”
(1 Petr 3,6): Einstieg in die Frage um Sex und Gender
Geschlechterrollen in der griechisch-römischen Antike und im Neuen Testament
Konzert am Abend: BUNTER HERBSTZAUBER – fröhlich-ernster Konzertabend
Pfarrer Johannes Insel, Geige; Ludgera Engemann und Evelyn Harder, Klavier
SAMSTAG, 01. Oktober 2022
Saskia Breuer:
“Nicht mehr männlich und weiblich” (Gal 3,28): Geschlechterrollen im Neuen Testament
Schlussgespräch und Seminarreflexion
(Leitung: Dorothee Mann)
BEGINN: Montag 18.00 Uhr
ENDE: Samstag 14.00 Uhr
SEMINARLEITUNG: Lic. theol. Dorothee Mann, Die Hegge
TAGESABLAUF
Die Bibelschule ist eingebunden in den wohltuenden Rhythmus des „ora et labora“ der Hegge-Gemeinschaft.