Auf der Flucht
Am Wochenende des Ersten Advents, vom 27. bis 29. November 2015, fand unsere Tagung statt mit dem Thema
AUF DER FLUCHT!
Krieg, Vertreibung und Migration, ihre Ursachen und Folgen als gegenwärtige Herausforderung für Europa.
Wie groß muss die Angst sein, welche Menschen zum Verlassen ihrer Heimat bewegt? Wie schrecklich muss die Verzweiflung sein, welche die Flüchtlinge trotz zahlreicher lebensgefährlicher Hindernisse immer weiter in die Fremde treibt?
Flucht und Migrationsbewegungen in Afrika, Asien und Europa sind gegenwärtig zu einem brisanten politischen Tagesthema geworden. Humanitäre Katastrophen verlangen nach schnellen Reaktionen, die Lage in den Herkunftsländern der Flüchtlinge erfordert hingegen langfristige Strategien.
Durch Erzählungen sehr erfahrener und in der Arbeit mit Flüchtlingen engagierter Referenten wollten wir bei dieser Tagung die Gedanken und Gefühle heimatlos gewordener Menschen an uns heranlassen, über deren Lage und Perspektiven mit Helfern und Augenzeugen sprechen. Darüber hinaus wollten wir die heterogenen Beweggründe der Flucht- und Migrationsbewegungen einzuordnen lernen, über laufende und mögliche Hilfsprojekte diskutieren und die Willkommenskultur in Deutschland und Europa erörtern.
„Das Kind in der Krippe hat nur überlebt, weil seine Eltern in Ägypten Asyl gefunden haben.“ (H. Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender)
Damian Lazarek begrüßt Miriam Faßbender
Miriam Faßbender
Miriam Faßbender li. mit Damian Lazarek
Miriam Faßbender li.
Miriam Faßbender im Gespräch mit Rupert Neudeck
Rupert Neudeck
Rupert Neudeck
Dunja Khoury
Dunja Khoury
v.l.n.re. Rupert Neudeck, Dorothee Mann, Dr. Anna Ulrich, Dunja Khoury
Der Rapper Jires da Costa
Die Texte des Musikers werden spontan ins Arabische übersetzt von Meryem Atam (hinten re.)
Begrüßung des Rappers Jires da Costa durch Dorothee Mann, Die Hegge
Jires da Costa mit einem jungen Flüchtling
Flüchtlinge mit Jires da Costa
Damian Lazarek begrüßt Judith Aßländer
Unsere Referenten:
Dr. Rupert Neudeck ist ehemaliger Redakteur des Deutschlandfunks und freier Journalist, Gründer des Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte e.V. und Vorstandsmitglied des Friedenskorps Grünhelme e.V., mit dem er zahlreiche Aufbauprojekte in mehreren afrikanischen Ländern – u.a. in Mauretanien, Uganda, DR Kongo, Ruanda und Kenia – durchgeführt hat.
Judith Aßländer hat sich schon als Jugendliche um bosnische Flüchtlinge gekümmert und Hilfstransporte organisiert. Inzwischen nimmt sie als Mutter von vier Kindern regelmäßig bis zu drei Jugendliche auf, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, und hat dadurch praktische Erfahrungen mit Fluchtgründen, Traumatisierungen und Integrations-herausforderungen gesammelt. Auf ihre Initiative wurde der Verein „Da sind wir!“ gegründet, der Begegnungen zwischen deutschen und geflüchteten Jugendlichen fördert und begleitet.
Miriam Faßbender ist Autorin, Dokumentarfilm-Regisseurin und Kamerafrau. Als Autodidaktin angefangen, arbeitete sie als Kameraassistentin für internationale Kinofilme. 2005 machte sie ihren Abschluss an der Filmhochschule FAMU in Prag nach, Gastsemestern in Paris und New York. Bei der Tagung hat sie u.a. ihren ersten abendfüllenden Dokumentarfilm „Fremd“ (Deutschland 2011) vorgestelt.
Dunja Khoury hat im Rahmen ihres Psychologie-Studiums 2013 Flüchtlingslager an der syrisch-türkischen Grenze besucht und beteiligt sich seitdem intensiv an zahlreichen Hilfsprojekten und an der Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland. Für ihr Engagement wurde die Deutsch-Syrerin von der Universität Freiburg/Br. mit dem Alumni-Preis für soziales Engagement 2014 ausgezeichnet. Am 29.11. 2015 wurde ihr in Hamburg während eines Festakts der mit 20.000 € dotierte Förderpreis der Marion-Dönhoff-Stiftung verliehen.
Auszug aus dem Tagungsprogramm:
Freitag, 27. November 2015
Begrüßung und Einführung durch Damian Lazarek, Die Hegge,
anschl. Miriam F a ß b e n d e r, Berlin:
„SEIT JAHREN SIND SIE UNTERWEGS IN EINE WELT, IN DER SIE NIE WIRKLICH LEBEN WOLLTEN“
Die Beweggründe für eine Flucht aus Mali und der leidvolle Weg der Migranten nach Europa. Teil 1
Miriam F a ß b e n d e r, Berlin:
„Seit Jahren sind sie unterwegs…“
Teil 2
Samstag, 28. November 2015
Dr. Rupert N e u d e c k, Troisdorf:
ZWISCHEN FLUCHTURSACHEN UND ANSPRUCH AUF ASYL
Über die afrikanischen Migranten, die fälschlicherweise Flüchtlinge
bezeichnet werden.
Dunja K h o u r y, Münchberg:
ZWISCHEN KRIEG IN DER HEIMAT
UND HEIMATLOSIGKEIT IN DER FREMDE
Die vergessenen Menschen des syrischen Konflikts
19:30 Hausmusikabend mit Jires da Costa
“FLUCHT – Auf der Suche nach einem besserem Leben”
Sonntag, 29. November 2015
Judith A ß l ä n d e r , Würzburg:
JUNGE FLÜCHTLINGE IN DEUTSCHLAND
– eine Chance und Bereicherung für uns alle
Leitung: Damian Lazarek, Die Hegge